Essen. Nach zwei Corona-Fällen ist die gesamte Mannschaft des THW Kiel in Quarantäne. Für Essener ist es bereits dritte Spielabsage in dieser Saison.

Diese Saison verläuft anders, als im Sommer erhofft. Aufsteiger Tusem Essen muss in der 1. Handball-Bundesliga nicht nur auf Zuschauer und damit verbunden auf wichtige Einnahmen verzichten, sondern wird nun mit der dritten Spielabsage wegen des Coronavirus konfrontiert. Rekordmeister THW Kiel sollte eigentlich an diesem Sonntag nach Essen kommen, doch die gesamte Mannschaft muss nun in Quarantäne.

Schon die Partien beim SC DHfK Leipzig und beim SC Magdeburg im November mussten kurzfristig abgesagt werden, weil Spieler positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Beim Magdeburg-Spiel war der Tusem sogar schon nach Sachsen-Anhalt gereist, als er beim Abendessen von der Nachricht des Gegners und der Spielabsage erfuhr. Also kehrten die Essener direkt wieder unverrichteter Dinge zurück ins Ruhrgebiet.

Spielabsagen stören immer wieder den Rhythmus

Nun ist die Lage zumindest für die Essener etwas entspannter, denn reisen muss die Mannschaft von der Margarethenhöhe nicht. Doch fernab der logistischen Sorgen sind es vor allem die sportlichen Folgen, die den Aufsteiger nerven. „Das ist richtig ärgerlich. Uns wird durch die Absagen jedes Mal der Rhythmus genommen. Das ist ganz schwierig für den Kopf“, sagt Jamal Naji. Aber der Trainer des Tusem hat natürlich auch Verständnis für die Entscheidung: „Es war richtig, das Spiel abzusagen. Es ist eine Vorsichtsmaßnahme, damit sich keiner davor fürchten muss, sich anzustecken.“

Zwei Spieler des THW Kiel sind positiv getestet worden, wer genau, ist nicht bekannt. Die Folgen für den Rekordmeister sind hart, denn gleich drei Spiele müssen verlegt werden. Die Bundesliga-Partien in Essen und gegen Melsungen, aber auch das Champions League-Duell mit Aalborg Handbold aus Dänemark. Begegnungen, die im ohnehin schon sehr eng getakteten Terminkalender der Kieler noch einen Platz finden müssen.

Auch interessant

Gesamte Kieler Mannschaft in Quarantäne

Doch die Gesundheit geht vor. Die Bundesliga-Spieler werden mehrfach pro Woche auf das Virus getestet, die Kieler momentan sogar täglich. Sobald ein Test positiv ist, muss der betroffene Spieler in Isolation. Das örtliche Gesundheitsamt entscheidet daraufhin, wer noch in Quarantäne muss. Im Falle des Deutschen Meisters ist es nun die gesamte Mannschaft.

Der Tusem hatte bis jetzt keinen positiven Fall, die Spieler werden alle drei Tage getestet. Und anstelle des Kiel-Spiels wird auf der Margarethenhöhe trotzdem geschuftet: „Wir werden hart trainieren und uns gut auf das Spiel in Flensburg nächste Woche vorbereiten. Wichtig ist, dass wir gesund bleiben. Ansonsten wird der Spielplan noch enger und die Zeit knapper“, sagt Jamal Naji.

Nachholspiel in Leipzig findet erst am 4. März statt

Wann die Partie gegen Kiel nachgeholt wird, ist noch nicht klar. Gleiches gilt für das Spiel in Magdeburg. Das Spiel in Leipzig ist bereits verschoben auf den 4. März. Es bleibt zu hoffen, dass keine weiteren Absagen hinzukommen. Denn bis Ende Juni muss die Saison in der 1. Handball-Bundesliga beendet sein, Raum für noch mehr Nachholspiele bleibt da kaum.