Essen. Sabine Schmitz hat schon früh mit dem Tennissport begonnen. Nun wurde sie als beste Tennisspielerin der AK 60 in Europa ausgezeichnet.

Sabine Schmitz und der Tennisverband Niederrhein – eine Liaison über fast sechs Jahrzehnte. Ob als aktive Spielerin oder Funktionsträgerin, sie war immer eine verlässliche Größe auf und außerhalb der Courts.

Die zwangsläufige Folge war eine Vielzahl von Ehrungen für ihre sportlichen Erfolge auf dem nationalen und internationalen Parkett. Die Jüngste kam im November mit der Post vom Deutschen Tennisbund. Inhalt: Neben einer Urkunde die Medaille als „Player oft the year 2019“ für die beste europäische Spielerin der Altersklasse 60.

Essenerin ist die viertbeste auf der Welt

Hinter drei Amerikanerinnen belegte Sabine Schmitz weltweit Rang vier. Sie bestätigte damit nach 2018 erneut ihre Ausnahmestellung im Seniorenbereich in Europa.Die Auszeichnung kam in der schwierigen Phase des Tennissports durch die Corona-Krise im richtigen Augenblick: „In diesen trostlosen Zeiten freut man sich über jedes kleine Highlight“.

Durch die Pandemie hat sich die Aufgabenstellung im sechsten Jahr ihrer Tätigkeit als Vizepräsidentin des Tennisverbandes Niederrhein enorm erweitert. Seit über zwei Jahrzehnten steht sie als Sportwartin bei der Tennisriege des Etuf in der Verantwortung. Umso erstaunlicher sind ihre sportlichen Leistungen zu werten.

Erfolgreiche Turniere im Jahr 2019

Die konnten sich auch in 2019 sehen lassen: Bei der WM in Lissabon belegte Sabine Schmitz mit der deutschen Mannschaften Rang sechs. Darüber hinaus gewann sie hochkarätig besetzte Turniere in Ratingen, Manavgat und Mailand. Nach ihrem Sieg bei den Deutschen Hallen-Seniorenmeisterschaften setzte sie sich bei den German Seniors Open als Hausherrin auf der Anlage des Etuf durch. Das Turnier hatte sie auch organisiert.

TVN-Präsident Dietloff von Arnim ehrte die langjährige Geschäftsführerin des Verbandes, Sabine Schmitz. Auch auf dem Court ist sie erfolgreich    
TVN-Präsident Dietloff von Arnim ehrte die langjährige Geschäftsführerin des Verbandes, Sabine Schmitz. Auch auf dem Court ist sie erfolgreich     © TVN

Rang zwei belegte Sabine Schmitz bei den nationalen Titelkämpfen in Bad Neuenahr sowie bei den Vereinsmeisterschaften mit den Damen 50 des Etuf. Als Turnierdirektorin der Senioren-Weltmeisterschaften 2018 in Ulm sowie der Europameisterschaften 2017 auf Mallorca erhielt sie vom Weltverband ITF und vielen nationalen Tennisverbänden großes Lob.

TVN-Seniorenreferent Jürgen Müller würdigte ebenfalls ihre Erfolge: „Sabine handelt immer einhundert Prozent uneigennützig. Sie kümmert sich um die Probleme der Spieler und stellt alles andere hinten an.“

Auf dem Court mit deutschen Tennislegenden

Die Karriere von Sabine Schmitz begann vielversprechend. Unter ihrem Mädchennamen Langhoff beherrschte sie als Jugendliche die Verbandsmeisterschaften und wurde mit ihren großen Vorbildern Helga Masthoff und Heide Orth fünfmal Deutsche Vereinsmeisterin: „Zunächst war ich stolz, die Koffer der beiden Grand Dames tragen zu dürfen“, erinnert sich noch an ihre Wahl 1972 zur ersten Jugendsprecherin des Tennisverbandes Niederrhein.

Mit den Beiden ist sie noch immer sehr verbunden. Zuletzt gab es ein Wiedersehen bei den German Seniors Open am Baldeneysee. Heide Orth, die in diesem Jahr bereits ihre 15. Auszeichnung als „Player oft the year“ erhielt, gewann souverän die Altersklasse 75.

„Supermama“ krönte ihr Comeback mit Finalteilnahme

Nach der Geburt ihrer drei Kinder standen andere Prioritäten im Vordergrund: „Zwischen meinem 28. und 45. Lebensjahr entwickelte ich mit zur „Supermama“ und habe nur noch „Kaffeetennis“ gespielt. Den Wiedereinstieg in die Turnierszene verdanke ich meiner Mannschaftskameradin Nuray Öztürk, die mich 2008 ohne mein Wissen für die Verbandsmeisterschaften in Ratingen anmeldete.“

Das Comeback gelang. Sabine Schmitz wurde nach einer 6:7, 6:7-Niederlage gegen ihre spätere Mannschaftskameradin Karin Plaggenborg Vizemeisterin, die sie auch motivierte, in die Senioren-Szene einzusteigen. Es folgte eine Flut von nationalen und internationalen Titeln im Einzel, Doppel und mit der Mannschaft. Darunter sieben Deutsche Vereinsmeisterschaften mit den Damen 50 des Etuf.

Sabine Schmitz wird auch weiterhin „Tennis leben“, zieht aber dennoch bereits ein Fazit: „Tennis hat mir und meinen Kindern auch durch das Miteinander im Verein sehr viel gegeben. Ich sehe allerdings noch eine Reihe von Möglichkeiten, wie man unseren Lieblingssport noch weiter entwickeln kann.“

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