Essen. Essener Regionalligist ist nach zwölf Spielen noch ungeschlagen, das Duell mit der U23 von Borussia Mönchengladbach ist eine schwere Aufgabe.
„Wir freuen uns, dass wir spielen können“, sagt RWE-Trainer Christian Neidhart . So sollte es immer sein, doch selbstverständlich ist das längst nicht in diesen Zeiten, in denen Corona immer wieder den Spielplan mal mehr mal weniger zusammenstreicht. Erst am vergangenen Samstag musste Rot-Weiss Essen eine Zwangspause einlegen. Das Treffen an der Hafenstraße mit SV Straelen wurde abgesetzt , nachdem der Aufsteiger einen positiven Test gemeldet hatte.
Somit kann der Essener Titelanwärter an diesem Mittwoch ausgeruht zum Nachholtermin nach Rheydt fahren, wo die U23 von Borussia Mönchengladbach wartet (18.30 Uhr, Grenzlandstadion). Auch dieses Spiel musste Mitte Oktober wegen positiver Corona-Fälle abgesagt werden. Gladbachs Trainer Heiko Vogel hatte es erwischt, zudem waren fünf weitere Spieler positiv getestet worden und in Quarantäne.
Sieg und Selbstbewusstsein getankt
Überhaupt hat es die junge Gladbacher Mannschaft ordentlich gebeutelt. Rund vier Wochen lang konnten die „Fohlen“ kein Spiel bestreiten, erst am vergangenen Wochenende sind sie mit einem 2:1-Erfolg gegen RW Ahlen wieder angetrabt und haben auch gleich mal Selbstbewusstsein getankt.
Rechtzeitig zum Duell mit RWE, wie könnte es anders sein. Die Konkurrenz in der Regionalliga lobt die Essener, schwärmt von dem Traditionsklub, dass der einfach nicht in die 4. Liga gehöre. „Ich habe bereits vor der Saison gesagt, dass Essen ganz oben mitspielen wird. Das hat sich bewahrheitet“, betont Borussen-Trainer Vogel. „ RWE besitzt eine hohe individuelle Qualität. “ Schön und gut, und dann auf dem Rasen, so scheint es, geben die Gegner mindestens 110 Prozent, um diese Rot-Weissen ins Stolpern zu bringen.
Regelmäßige Tests
Regionalligist Rot-Weiss Essen ist mit zwölf absolvierten Spielen von coronabedingten Absagen halbwegs verschont geblieben. „Das ist auch gut so“, findet RWE-Trainer Christian Neidhart. „Was weg ist , ist weg.“ Bloß nicht so dastehen wie die Alemannia aus Aachen, die erst acht Spiele bestritten hat.
Aber sicher ist niemand davor, dass sich das Virus als Spielverderber einschleicht. „Auch wenn wir die Corona-Auflagen bestmöglich einhalten“, so Neidhart. Und dazu gehört auch, dass die Spieler an der Hafenstraße seit Saisonbeginn regelmäßig getestet werden. In der Vorbereitung verlangte der niederländische Erstligist Emmen einen Test, im DFB-Pokal gegen Bielefeld war er ebenfalls obligatorisch. „Danach haben wir freiwillig regelmäßig getestet“, sagt RWE-Sportdirektor Jörn Nowak.
Am vergangenen Regionalliga-Spieltag gab’s Kritik aus der Politik, dass nicht alle Spieler getestet worden seien. Manfred Schnieders, Präsidiumsmitglied im Westdeutschen Fußballverband, begründete: „Wir mussten das erst organisieren, schneller ging’s nicht.“
Keine Veranlassung, übergroßen Respekt zu zeigen
Neidhart hatte sich die Partie der Gladbacher gegen Ahlen angesehen, aber so wirklich schlauer ist er dadurch nicht geworden. „Wir wissen, wie sie spielen, aber nicht wer spielen wird.“ Eine typische U23-Problematik. Sicher ist aber eines: „Gegen uns werden sie wieder besonders heiß sein“, ahnt Neidhart. „Das wird ein schweres Auswärtsspiel.“
Aber es gibt keine Veranlassung, übergroßen Respekt zu zeigen. Die Essener sind nach zwölf Spielen noch ungeschlagen (acht Siege und vier Unentschieden) und besitzen mit erst sechs Gegentreffern die aktuell beste Defensive der Liga. Die Tabellenspitze mussten sie aber am Dienstagabend an Verfolger Borussia Dortmund II abtreten, der bei SV Lippstadt mit 4:0 gewann. Nun also sind die Roten in Gladbach wieder am Zug.
Christian Neidhart bleibt gelassen bei dem Gedanken und schaut lieber auf seine Jungs: „Wir müssen so weitermachen wie bisher, damit sind wir gut gefahren.“ Im Klartext: „Punkten, punkten, punkten.“ Denn jeder Dreier macht auch die Brust ein bisschen breiter.