Essen. In Bergeborbeck musste das blutjunge Team eine 1:3-Niederlage gegen SV Warnemünde hinnehmen. Dennoch war Trainer Peter Bach nicht unzufrieden.

VV Humann hat das Heimspiel gegen den SV Warnemünde mit 1:3 (13:25, 19:25, 25:20, 18:25) verloren. Eine Enttäuschung, aber keine großartige Überraschung für den Volleyball-Zweitligisten aus Steele, der mit seinem blutjungen, unerfahrenen Team wohl oder übel Rückschläge in dieser Saison einkalkulieren muss. Andere Widrigkeiten werden derzeit noch oben draufgepackt.

VCA-Trainer Werzinger leistete Nachbarschaftshilfe

Weil die Lichtanlage am Hallo erneuert wird, mussten die Humänner zu diesem Spiel nach Bergeborbeck umziehen; in eine Halle, die sie noch nie von innen gesehen hatten. „Wir kommen dorthin, bauen unseren Kram auf und müssen dann auch noch ohne Zuschauer spielen. Das tut besonders weh, weil uns einfach die Emotionen fehlten, die wir brauchen“, schildert Trainer Peter Bach. Sein Trainerkollege Marcel Werzinger vom Frauen-Zweitligisten VC Allbau, der in Bergeborbeck beheimatet ist, zeigte sich immerhin gastfreundlich und half dem Klub aus der Nachbarschaft dabei, sich einigermaßen an der ungewohnten Spielstätte zurechtzufinden.

Warnemünde machte sich um 4.30 Uhr auf den Weg

Auch Warnemünde hatte alles andere als eine ideale Vorbereitung. Noch am Tag vor dem Spiel war die Corona-Situation unklar, weil die Infektionszahlen in Essen deutlich angestiegen waren. Als schließlich aus dem Revier Grünes Licht für das Duell gegeben wurde, machten sich die Gäste am Sonntagmorgen um 4.30 Uhr auf den Weg. Dennoch waren sie es, die von Beginn an hellwach waren. „Wir fangen ganz schlecht an, der Gegner spielt dagegen sehr gut und hat auch überragend aufgeschlagen“, sagt Bach und kritisiert: „Wir können da unsere Leistung auch nicht immer nur auf die äußeren Umstände schieben.“

SVW-Kapitän Ole Ernst wiederum musste zugeben: „Humann hat uns ins Spiel kommen lassen, da bei ihnen zunächst nichts geklappt hat. Das hat uns natürlich geholfen nach dieser Anreise.“ Nach dem deutlich verlorenen ersten Satz kämpften sich die Humänner allmählich in die Partie, holten einen Rückstand auf, konnten den Widersacher aber nicht entscheidend stören und ließen sich zwischendurch auch von einer Fehlentscheidung der Schiedsrichter etwas aus dem Konzept bringen.

Simon Schröder gab sein Debüt in der 2. Liga

Doch in Durchgang drei stabilisierte sich die Annahme um den eingewechselten Libero Matthäus Gawryluk und Sebastian Schön, der sein erstes komplettes Bundesligaspiel absolvierte. Humann war nun bissig und konzentriert. Der Einsatz wurde mit dem Satzgewinn zum 1:2 belohnt. Zu mehr reichte es aber nicht. Trainer Bach sah trotz der Niederlage gute Ansätze und ist nach wie vor überzeugt von der Strategie, auf den eigenen Nachwuchs zu bauen.

Trotz der ganzen Umstände habe es sein Team bis auf den ersten Satz gar nicht so schlecht gemacht. Auch der junge Sebastian Schön sowie der A-Jugendliche Simon Schröder (18), der sein Debüt in der 2. Liga gab, überzeugten und lassen hoffen. „Und genau so muss und so soll es auch sein.“ Mehr als die Außenseiterrolle bleibt den Humännern allerdings auch beim nächsten Spiel in Moers (25. Oktober) nicht. VV Humann - SV Warnemünde 1:3 (13:25, 19:25, 25:20, 18:25). Spielminuten: 94. VVH: Wojtczak, Gawryluk (MVP), Dißmann, Tertünte, Held, Bach, Schön, Wiesche, Jux, Holthausen, Quecke, Schröder, Decker (n.e.), Bockelkamp (n.e.).