Essen. Durch die Heimniederlage der Gladbacher am Freitag gegen den 1. FC Köln rückte das Neidhart-Team vor – punkt- und torgleich mit der U23 des BVB.

Das Freitagmittag-Spiel zwischen Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln (1:2) hatte nicht unwesentliche Auswirkungen auf Rot-Weiss Essen. Durch die Heimniederlage der Jung-Fohlen fährt das Team von Christian Neidhart zum ersten Mal in dieser Saison als echter Spitzenreiter am Samstag zur schweren Auswärtspartie bei Fortuna Köln (14 Uhr, Südstadion), exakt punkt- und torgleich mit der U23 des BVB. Aber auch ohne das Upgrade wäre die Partie für die Essener ein echtes Spitzenspiel gewesen. Der Drittliga-Absteiger ist eine echte Hausnummer.

Fortuna Köln hat ein Team für höhere Aufgaben

Der arg strapazierte Begriff vom „Spiel auf Augenhöhe“ – in diesem Fall trifft er wohl zu. „Mit Prokoph und Julian Schmidt im Sturm, mit Salman als Top Zehner, mit Brandenburger auf der Sechs und Löhden hinten in der Abwehr verfügen die Fortunen über ein Team mit sehr viel Drittliga- und Regionalliga-Erfahrung, dieser Kader ist sicherlich auch für höhere Aufgaben zusammen gestellt worden“, ist sich RWE-Coach Neidhart sicher, der somit ein „ganz anderes Spiel“ als in Bonn erwartet, wo der tiefe Boden eine einfache Taktik erforderte: Möglichst in Führung gehen und das Ganze dann nach Hause schaukeln.

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Hat voll und ganz geklappt, damit ist die Brust der Essener sicherlich noch breiter geworden, bei nunmehr vier Siegen in Folge, die letzten drei davon ohne Gegentor. Ein Umstand, der die Kölner nicht sonderlich überrascht. Deren Trainer Alexander Ende war klar, dass Rot-Weiss mit diesem Kader irgendwann mal ins Rollen kommt. Das tat seine Mannschaft bislang auch, bis zum letzten Spieltag, wo man sich mit dem 0:1 bei den bis dahin sieglosen Sportfreunden aus Lotte doch mächtig blamierte.

Wieder nur vor 300 Fans im Südstadion

Ob Vor- oder Nachteil für RWE wird sich zeigen, der Druck daheim im Südstadion ist den Fortunen jedenfalls unfreiwillig genommen worden, weil wegen der nach oben schnellenden Corona-Zahlen auch diesem Spiel nur 300 ausgewählte Fans beiwohnen dürfen. Im Normalfall hätte so ein Klassiker – zuletzt traf man sich im Südstadion in der Saison 2013/14, damals siegte Köln mit 2:1 – bis zu 6000 Fans angelockt und wesentlich zum Saisonetat der Südstädter beigetragen.

Aufgrund der komfortableren Tabellensituation könnte man meinen, dass die Gäste sich durchaus mit einem Unentschieden im Vorfeld anfreunden könnten, aber davon will Trainer Neidhart vor den 90 Spielminuten nichts wissen: „Natürlich kann der Spielverlauf so kommen, dass wir am Ende mit einem Remis zufrieden wären, manchmal muss man sogar eine Niederlage akzeptieren, aber grundsätzlich wollen wir auch dieses Spiel gewinnen“, gibt er die Marschrichtung vor.

Neuzugang Isaiah Young steht im Kader

Darum wird sich trotz der strapaziösen letzten Wochen wohl wieder nichts Großartiges an der Startelf ändern, wenn der RWE-Coach nicht durch Ausfälle dazu gezwungen wird. Auf jeden Fall mit im Kader wird der Last-Minute-Einkauf Isaiah Young stehen, der noch kurz vor Toresschluss von der U23 des SV Werder Bremen verpflichtet worden war. Der 22-Jährige ist auf beiden Flügeln einsetzbar und gilt als äußerst dribbelstark. Wenn man die letzten Spiele zugrunde legt, hätten die Essener Fans nichts dagegen, ihn in der Startelf zu sehen, als Alternative für den formschwachen Joshua Endres.