Bonn. Essener führen nach einer überlegenen ersten Halbzeit beim Bonner SC mit 1:0. Nach dem Wechsel läuft auf beiden Seiten nicht mehr viel zusammen.
Duschen, abtrocknen und weitermachen. Einen Schönheitspreis gab’s nicht für Rot-Weiss Essen, aber Hauptsache erfolgreich. RWE siegte beim Bonner SC verdient mit 1:0 (1:0) durch ein Tor von Oguzhan Kefkir (33.) und hat sich mit dem vierten Sieg in Folge für das Topspiel am Samstag bei Fortuna Köln in Position gebracht. Punktgleich mit Gladbach II und BVB II sind die Essener an der Tabellenspitze angekommen. „Es war ein wichtiger Sieg auf einem schweren Untergrund“, meinte RWE-Trainer Christian Neidhart.
Willkommen in der usseligen Jahreszeit. Der Regen hatte dem Rasen im Sportpark Nord ordentlich zugesetzt. Aber hatte man hatte es ja gewusst und konnte sich darauf einstellen. Ein gepflegtes Kurzpass-Spiel war nur schwer möglich, die Spieler mussten das Feld im Sinne des Worts beackern. Sicherlich kein Vorteil für die Gäste, aber diese Bedingungen gilt es anzunehmen, was auch RWE-Trainer Christian Neidhart vor dem Anpfiff forderte.
Rot-Weiss Essen zum dritten Mal mit der gleiche Startelf
Er schickte die gleiche Startelf aufs Feld wie bei den erfolgreichen Auftritten in Lippstadt (3:0) und zuletzt gegen Düsseldorf (2:0). Dreimal in Folge das gleiche Team? Das haben die RWE-Fans in der vergangenen Saison noch ganz anders erlebt. Die Gäste brauchten etwa zehn Minuten, um sich den Verhältnissen anzupassen, danach waren sie klar im Vorteil und übernahmen die Regie , wie es sich für einen Favoriten gehört.
Bonn konnte oft nur reagieren und den Ball rausschlagen, selten schafften sie einen geordneten Aufbau. Und im Spiel nach vorn blieben die Hausherren harmlos. Nur, angesichts der Platzverhältnisse musste RWE immer auch den Zufall einkalkulieren.
Die Gäste sorgten nach sechs Minuten für die erste gefährliche Szene im Bonner Strafraum. Oguzhan Kefkir flankte vors Tor, doch Bonns Keeper Jonas Hupe klärte mit einer waghalsigen Aktion vor Marco Kehl-Gomez. Dann bekam er soeben noch die Fingerspitzen an den Ball nach einem Schuss von Joshua Endres (14.). Die Bonner Defensive und Torwart Hupe, der nicht immer souverän wirkte, standen noch einige Male im Blickpunkt, doch den Essenern fehlte zunächst die letzte Konsequenz vor dem Tor.
Kefkir trifft präzise ins unter Eck zur Führung
Als Bonn nicht klar genug klären konnte, war’s schließlich passiert: Kehl-Gomez hatte den Ball erobert, Paß auf Kefkir, der die Kugel aus der Distanz präzise ins untere Eck zur 1:0-Führung platzierte (33.).
RWE blieb am Drücker. Nach einer sehenswerten Kombination flankte Kefkir auf Endres, der aber aus bester Position den Ball nicht richtig traf (41.), und Engelmann bekam im Nachgang keinen Druck hinter den Ball. Und noch eine Chance: Dennis Grote köpfte nach einer Ecke knapp vorbei (42.).
Die kampfstarken Gastgeber durfte man allerdings nicht abschreiben, wie sich kurz nach Wiederanpfiff zeigte. Burak Gencal hatte nach einem Konter plötzlich die Riesenchance, verpasste das Tor aber allein vor Davari um Zentimeter (52.). Schwein gehabt RWE.
Gastgeber werden gleichwertig, bleiben aber ungefährlich
Die Bonner wurden mutiger und suchten die Offensive. Dem Favoriten wiederum gelang nicht mehr viel, das Passspiel geriet zu unpräzise, die Dominanz war dahin, RWE konnte den Ball selten für längere Zeit festmachen. Richtig gefährlich wurde es dennoch nicht für sie. Auf beiden Seiten passte nicht mehr viel zusammen, und die Partie passte sich immer mehr den den Bodenverhältnissen an. Keine spieltechnische Hochkultur, aber spannend blieb es bis zum Ende aufgrund der knappen Führung.
„Zur Halbzeit hätten wir schon höher führen können“, sagte Neidhart. „Nach dem Seitenwechsel war es dann nicht mehr so souverän. Aber wichtig sind die drei Punkte und dass wir zum dritten Mal in Folge zu Null gespielt haben.“
Bonner SC - RWE 0:1 (0:1)
RWE: Davari - Plechaty (69. Behounek), Heber, Hahn, Grund - Kehl-Gomez, Grote - Endres (61. Hildebrandt), Condé, Kefkir (61. Platzek) - Engelmann (83. Backszat).Tor: 0:1 Kefkir (33.). Zuschauer: 589.