Essen. Die U17-Junioren beendeten die vergangene Saison mit der Meisterschaft und starten an diesem Wochenende in der 2. Bundesliga Nord.

Sportliche Krise, Führungswechsel, finanzielle Probleme: Die Wohnbau Moskitos haben in der ersten Jahreshälfte turbulente Zeiten erlebt. So blieb fast unbemerkt, dass es im Verein auch einen Erfolg zu feiern gab: Die U17-Junioren krönten eine starke Saison mit der Meisterschaft in der Regionalliga und dem damit verbundenen Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord. „Das war eine äußert respektable Leistung. Jetzt dürfen sich die Jungs mit anderen Vereinen im DEB-Gebiet messen. Das ist für einen Verein wie die Moskitos nicht selbstverständlich“, sagt Jörn Maritzen über das Flagschiff der Young Moskitos.

Erstmals seit langem in jeder Altersklasse

In anderen Bereichen kann der Essener Jugendleiter ebenfalls positive Entwicklungen ausmachen. Für die kommende Saison haben die Mücken erstmals seit langem Mannschaften in jeder Altersklasse gemeldet. „Wir sind deutlich besser aufgestellt, was die sportliche Perspektive angeht“, sagt Maritzen. Und auch neben dem Eis besserten die Moskitos nach. Im März hatten die ESC-Mitglieder Thomas Böttcher zum Ersten Vorsitzenden des Gesamtvereins gewählt.

Kümmert sich sehr um die Nachwuchsarbeit: Der neue Vorsitzende Thomas Böttcher.
Kümmert sich sehr um die Nachwuchsarbeit: Der neue Vorsitzende Thomas Böttcher. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Er betonte kurz darauf, dass „eine strukturierte Nachwuchsarbeit von großer Bedeutung ist, um Spieler aus dem eigenen Nachwuchs zukünftig in der ersten Mannschaft zu etablieren“ - und ließ Taten folgen. Böttcher krempelte den Juniorenbereich um, gewann unter anderem Maritzen als Jugendleiter. Beim Skaterhockey-Bundesligisten SHC Rockets arbeiten beide seit Jahren in den gleichen Funktion zusammen. „Wir sind jetzt breiter aufgestellt, haben mehr Personal. Wir können effektiver arbeiten“, erklärt Maritzen.

Petrozzas Sohn ist der Topscorer

Das übergeordnete Ziel: Eine höhere Durchlässigkeit zum Seniorenteam. Denn Talente mit Stallgeruch in der Ersten Mannschaft waren in den letzten Jahren eher eine Rarität. Mit Frank Petrozza haben die Moskitos jedenfalls einen Cheftrainer geholt, der sich bei seinen bisherigen Stationen durchaus als Förderer der Jugend erwies. Eine Handvoll Eigengewächse integrierte der Coach bereits in den Regionalliga-Kader.

Petrozzas Sohn Joey war es übrigens, der die Essener U17 als Topscorer zum Aufstieg führte. Ob der 16-Jährige eines Tages unter seinem Vater für die Moskitos auflaufen wird? „Das ist jetzt kein Thema. Für ihn zählt nur der Spaß“, sagte Petrozza senior vor einiger Zeit über seinen Sprössling, der am Wochenende mit der U17 in die Zweitliga-Saison startet. Es scheint also vorwärts zu gehen im Nachwuchs des ESC. Einzig eine fehlende externe Belüftung an der kleinen Eisbahn, der Trainingsstätte der Young Moskitos, trübt derzeit die Aufbruchstimmung.

Belüftung in der Halle bereitet Sorgen

Jugendleiter Maritzen spricht von einem „großen, coronabedingten Problem. Ohne Belüftung dürfen wir dort nicht trainieren. Das bringt die Jugend ungefähr um die Hälfte der Eiszeiten.“ Und nicht nur das: Ob des aktuellen Status quo werden die Moskitos den Anforderungen des DEB-Sterneprogramms nicht mehr gerecht. Das könnte schlimmstenfalls Fördergelder im niedrigen fünfstelligen Bereich kosten. „Mittlerweile ist aber Bewegung in die Sache gekommen“, sagt Maritzen, laut dem die Zuständigkeit bei den Sport- und Bäderbetrieben der Stadt liegt. „Noch besteht Hoffnung.“

Für die kommende Saison suchen die Young Moskitos noch Verstärkung für ihre U17 (2. Bundesliga Nord), U15 (Regionalliga B), U11 (Landesliga) und U9 (Landesliga). - Auch für Kinder im Alter von neun bis 14 Jahren, die noch keine Eishockey-Erfahrung haben, bietet der ESC ein Projekt an. Infos unter: www.young-moskitos.de.