Wolfsburg. Die Ex-Essenerin trifft beim Wolfsburger Erfolg zum 1:0 und zum 3:0-Endstand für ihren neuen Klub. Schönebeck war gegen den Meister zu harmlos.
VfL Wolfsburg – SGS Essen 3:0 (1:0)
SGS: Johannes – Nesse, Feldkamp, Ostermeier, Klasen – Senß, Baijings – Wamser (72. Laurier), Markou (67. Lange), Baaß (86. Brecht) – Anyomi.
Zuschauer: 500.
Tore: 1:0 Oberdorf (16.), 2:0 Goeßling (49., Foulelfmeter), 3:0 Oberdorf (83.).
Fast genau einen Monat ist es her, dass die SGS Essen im Finale des DFB-Pokals erst im Elfmeterschießen gegen den VfL Wolfsburg die Sensation verpasste. Von dieser Dramatik und dem Niveau war das Eröffnungsspiel in der Frauenfußball-Bundesliga weit entfernt: In aller Sachlichkeit setzte sich der haushohe Favorit gegen die neuformierten Essenerinnen glanzlos mit 3:0 durch. Bitter für die SGS: Ex-Spielerin Lena Oberdorf schenkte ihren alten Kolleginnen dabei zwei Treffer ein.
Obwohl bei den Gastgeberinnen nach dem verlorenen Champions-League-Finale noch längst nicht alles rund lief, agierten sie von Beginn an spielbestimmend. Nationalspielerin Bremer setzte nach sechs Minuten das erste Ausrufezeichen, als sie nach einem Eckstoß nur knapp das 1:0 verpasste. Bei ihrer zweiten Chance zur Führung war Essen Lena Ostermeier gerade noch zur Stelle und blockte den Schuss ab.
Oberdorf trifft nach einem Eckstoß
Offensiv konnte sich die SGS bis dato nicht einbringen. Nicole Anyomi wirkte vom Spiel abgeschnitten. Auch, weil die SGS nur begrenzt nachrückte. Die Null zu halten hatte Vorrang. Und Spielerinnen genug hatte Schönebeck dann nach einer guten Viertelstunde im eigenen Strafraum versammelt. Nur half es nichts: Erneut per Eckstoß brachte der VfL den Ball herein, der vom Schienbein von Essens Jill Baijings ausgerechnet Wolfsburgs Oberdorf vor die Füße fiel. Problemlos schob die 18-Jährige ein, die vor einem Monat im Pokalfinale noch das Essener Trikot trug. Aber die Ex-Kolleginnen machten es ihr in dieser Situation zu leicht.
Glück hatte Oberdorf später, dass sie trotz zwei klaren Fouls im ersten Durchgang weiterspielen durfte. Die Führung im Rücken schien die Gastgeberinnen erst einmal zufriedenzustellen. Sie kontrollierten zwar das Geschehen, der Druck auf das Essener Tor ließ aber nach. Und so wagten sich die Essenerinnen erstmals nach vorn: Neuzugang Antonia Baaß behauptete den Ball im Mittelfeld und bediente Carlotta Wamser, die satt abzog und traf – doch Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer hatte zuvor bereits Abseits gepfiffen.
Torhüterin Stina Johannes klärte per Fußabwehr
Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte intensivierte Wolfsburg wieder die eigenen Offensivbemühungen: Huth steckte durch auf Bremer, doch Essens Torfrau Stina Johannes war per Fußabwehr zur Stelle. Kaum später brachte Essens Ostermeier die eigene Mannschaft mit einem Fehlpass in Not, doch der Meister spielte eine Überzahlsituation schwach aus. Huth verfehlte letztlich den Essener Kasten.
Nach dem Seitenwechsel ließ der Meister aber keine Zweifel aufkommen: Er drängte auf den zweiten Treffer. Huth flankte auf Bremer, die in guter Position freistehend zum Kopfball ansetzte, aber das Tor der SGS deutlich verfehlte. Zwei Minuten später aber jubelte der VfL dann doch: Essens Wamser kam gegen Bremens Wolter klar zu spät und holte sie im eigenen Strafraum von den Beinen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Wolfsburgs Goeßling souverän und stellte auf 2:0.
Wamser und Baaß überzeugten
Trotz der sich abzeichnenden Niederlage zeigten die Essenerinnen doch gute Ansätze. Von den Zugängen überzeugten vor allem Wamser und Baaß. Mit einem Tor hätte Estelle Laurier ihren Einstand krönen können. Der VfL legte ihr den Ball auf, doch statt selbst abzuschließen, versuchte die Französin den komplizierten Querpass auf Anyomi.
Schnörkellos machte dagegen Oberdorf ihren zweiten Treffer und sorgte für den 3:0-Endstand. Wie bei den Gegentreffern zuvor ging auch hier ein individueller Fehler der Essenerinnen dem Treffer voraus.