Duisburg. In einem „geheimen“ Testspiel in der Sportschule Wedau siegten die Essener über den Oberligisten mit 11:0. Mit Jan Luca Rumpf als Testspieler.
Die Frage klang wie ein Hilferuf: „Wie lange ist denn noch“, wollte Baumbergs Verteidiger Joshua Sumbunu vom Schiedsrichter-Assistenten wissen. Es wurden noch lange 18 Minuten, dann war der Oberligist erlöst: Mit 11:0 (6:0) überrollte Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen in einem „geheimen“ Testspiel in der Sportschule Wedau die bemitleidenswerten Sportfreunde Baumberg. Das wird am Samstag sicherlich anders aussehen, wenn das Team von Trainer Christian Neidhart im letzten Testspiel vor dem Ligaauftakt in Niedersachsen auf den niederländischen Erstligisten FC Emmes trifft.
Der „zweite Anzug“ kneift und spannt nicht
Vom Spiel gegen technisch durchaus ansprechende Baumberger nahm der RWE-Coach eine wichtige Erkenntnis mit: Der „zweite Anzug“ kneift und spannt nicht, sondern macht eine „bella figura“. Es kamen die Spieler zum Einsatz, die beim Niederrhein-Pokalfinale größtenteils fehlten und entsprechend motiviert zur Sache gingen. Schon nach zwei Minuten zappelte der Ball durch einen Abstauber von Marcel Platzek das erste Mal im Netz. In diesem Stile ging es weiter mit flüssigen Angriffszügen und frühem Pressing schon in der gegnerischen Hälfte, was dem Oberligisten kaum Luft zum Durchschnaufen ließ. Am Ende hatten sich Platzek (2), Ayodele Adetula (3), Noel Futkeu (2), Hamdi Dahmani (2), Jonas Hildebrand und Joshua Endres weidlich ausgetobt.
Und der Trainer war zufrieden: „Wir wollten nochmal möglichst viele Spieler über 90 Minuten sehen. Der Schwerpunkt in dieser Woche war das Mittelfeld-Pressing.“ Natürlich, auch das wusste Neidhart, „kam uns entgegen, dass der Gegner mitspielen wollte und sich nicht hinten reingestellt hat“, und dachte dabei vor allem an die Auftritte gegen zwei andere Oberligisten zuletzt im Niederrheinpokal.
Jan Luca Rumpf wird weiter getestet
Es war jedenfalls kein Abend für die Essener Abwehrspieler, auch nicht für Testspieler Jan Luca Rumpf (SC Paderborn), der schon in der vergangenen Winterpause an der Hafenstraße vorspielen durfte. Der lange 21-jährige Innenverteidiger räumte bei den wenigen Strafraumaktionen, meist bei Ecken des Gegners, hinten per Kopf ab, was wegzuräumen war, aber ein echter Stresstest sieht natürlich anders aus. „Er wird in der Woche noch bei uns bleiben, dann schauen wir weiter. Falls wir noch einen holen, müsste sich im Kader noch was verändern“, so der Trainer. Außerdem ist das Transferfenster ja noch lange offen.