Essen. Sportdirektor Wilder hat noch Schwachstelle im Kader entdeckt und einen „Werfer“ aus der 1. Regionalliga geholt. Ansprüche bleiben hoch.
Die ETB Miners haben personell noch einmal nachgelegt und Cedric Perry (23) vom Erst-Regionalligisten Rendsburg Twisters verpflichtet. „In unserem Kader fehlte mir noch ein Spieler, der eher ein Werfer als ein Slasher (ein Spieler, der vor allem mit dem Ball zum Korb zieht, Anm. d. R.) ist“, erklärt der Sportliche Leiter Raphael Wilder den Transfer.
Die Suche sei nicht einfach gewesen. Gerne hätten die Miners einen deutschen Spieler verpflichtet, doch weil in Essen die Ziele groß sind, muss die Qualität entsprechend hoch sein. Die Suche blieb erfolglos. Daher sei man auf einen EU-Spieler ausgewichen, so Wilder weiter, „der schon zwei Jahre in Deutschland gespielt und seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt hat“. Von Perrys Fähigkeiten ist Wilder überzeugt, ebenso vom Potenzial: „Cedric ist athletisch, kann sich seinen eigenen Wurf kreieren und hat noch viel Potenzial, sein Spiel zu verbessern.“
Mit elf Jahren nach Amerika umgezogen
Cedric Perry (Jg. 1997) wurde im französischen Pau geboren und machte beim französischen Club Lons Basket seine ersten Schritte im Basketball. Mit elf Jahren zog er mit seiner Familie nach Amerika, in seiner neuen Heimat Florida spielte er zunächst an der Middleschool in Tampa und setzte seine Basketball-Grundausbildung an der Eastbay High School, dem Pasco-Hernando State College und der Allen University in Columbia fort.
Nach dem College wechselte Perry nach Deutschland. Die Stationen: TuS 59 HammStars (Zweite Regionalliga) und eben Rendsburg. Dort legte der als aggressiver Verteidiger geltende Flügelspieler in der vergangenen Saison in 19 Spielen im Schnitt 10,6 Punkte, 4,3 Rebounds und 1,6 Assists pro Spiel auf und war damit einer der Leistungsträger der Schleswig-Holsteiner.
Professionalität im Umfeld hat überzeugt
Der Schritt zurück in die Zweite Regionalliga scheint also ungewöhnlich, und tatsächlich räumt Cedric Perry ein, die Anfrage aus Essen zunächst nicht wirklich beachtet zu haben. „Ich wollte eine Liga hoch“, so der gebürtige Franzose. Es sei nicht nur Raphael Wilder gewesen, der ihn von einem Engagement bei den Miners überzeugt habe, auch die die „Professionalität der Mitarbeiter und des Umfelds des Vereins“ hätten ihn begeistert. „Wir wollen gemeinsam in den nächsten Jahren hoch in den professionellen Basketball – das Potential ist vorhanden.“