Essen. Essener Erstligist glaubt nicht mehr an die Fortsetzung des Spielbetriebs. Klub-Chef Böttcher macht sich Sorgen wegen der Einnahmeverluste.

Es schien fast so, als würde beim Skaterhockey-Bundesligist Rockets Essen ab September wieder so etwas wie Normalität einkehren - sofern das in Corona-Zeiten überhaupt möglich ist. Geplant war, dass der Spielbetrieb in der 1. Liga nach der abgebrochenen Saison wieder aufgenommen werden sollte. Doch jetzt die Enttäuschung: „Ich denke, dass es in diesem Jahr keinen geregelten Spielbetrieb mehr geben wird“, sagt der Rockets-Vorsitzende Thomas Böttcher.

Eine offizielle Aussage des Verbandes liegt zwar noch nicht vor - doch es sieht ganz danach aus, dass es so kommen wird. „In der letzten Videokonferenz des Verbandes mit den Vereinen wurde besprochen, dass die Klubs untereinander erst einmal Freundschaftsspiele vereinbaren sollen. Der Nachwuchs macht das auch, die Männer kann man dafür aber natürlich weniger motivieren“, erklärt Böttcher.

Unterschiedliche Auflagen in den Bundesländern

Im Juni und Juli hatte die Bundesliga-Mannschaft des SHC noch ganz normal trainiert - mit dem Start im September vor Augen. Doch ohne dieses Ziel sinkt die Motivation bei den Spielern, für die Skaterhockey eben nur ein Hobby ist. Der Verband habe von vornherein gesagt, dass der Spielbetrieb nicht mit ins nächste Jahr genommen werden soll, sagt Böttcher. Die Saison hätte also in nur knapp vier Monaten beendet werden müssen

Das ist in der aktuellen Corona-Situation allerdings schwer vorstellbar, findet auch der Essener Vereinsvorsitzende: „Das ist sehr riskant kalkuliert. Mannschaften in Augsburg zum Beispiel haben ja ganz andere Auflagen als wir in Nordrhein-Westfalen. Wir haben bei uns in der Halle zwar mit den Trainingszeiten und den Umkleiden ein ganz gutes Konzept entwickelt, aber wenn etwas passiert, sind die Vereine in der Verantwortung.“

Sponsoren zahlen nicht, Einnahmen brechen weg

Sollte wirklich vorerst kein Spielbetrieb mehr stattfinden, dann werden auch den Rockets wichtige Einnahmen fehlen. Böttcher: „Auch durch Sponsoren, die nur zahlen, wenn auch gespielt wird. Wir haben zwar unsere Werbemaßnahmen erfüllt und zum Beispiel entsprechende Trikots produziert. Das finde ich alles etwas unglücklich, aber letztendlich müssen wir es akzeptieren.“

Während Sponsorengelder wegfallen, bleiben die Fixkosten bestehen - wie etwa die Miete der Halle oder Personalkosten. Und auch die Planung für das kommende Jahr ist derzeit schwierig, berichtet Thomas Böttcher und wünscht sich gleichzeitig finanzielle Unterstützung: „Man kann nichts planen, was natürlich sehr zermürbend ist. Man kann nur schauen und abwarten, wie sich die ganze Situation entwickelt, auch aus finanzieller Sicht. Ich bin allerdings auch der Meinung, dass die Politik nicht genug macht für den Sport. Für viele Vereine geht es derzeit ums Überleben. Das betrifft ja nicht nur uns.“