Leverkusen. Diesmal setzte es für die SGS gegen Bayer Leverkusen eine 0:2-Niederlage. Dabei trat die Högner-Elf in Bestbesetzung an und hatte viele Chancen.
Bayer Leverkusen entwickelt sich für die SGS Essen immer mehr zum Stolperstein. Zumindest auswärts gab es auch diesmal für die Bundesliga-Fußballerinnen am Rhein nichts zu holen: 2:0 (2:0) gewinnt die Bayer-Elf zum Auftakt der Rückrunde und fährt gegen die Essenerinnen erneut drei wichtige Punkte gegen den Abstieg ein. Schönebeck verpasst es dagegen, sich als Vierter ein Polster anzulegen: Turbine Potsdam und der 1. FFC Frankfurt sitzen der SGS dicht im Nacken.
„Das ist eine sehr bittere Niederlage, weil wir das Spiel klar bestimmt haben“, befand SGS-Trainer Markus Högner. „Wir kriegen zwei Konter, bei denen wir eine schlechte Absicherung hatten und hätten wohl noch zwei Stunden spielen können, ohne selbst ein Tor zu schießen.“ Nicht zum ersten Mal ärgerte sich der Fußballlehrer nach einem Auswärtsauftritt seiner Elf über die mangelnde Chancenverwertung. Neun Tore erzielte die SGS bei sieben Partien in der Fremde. Wenn man aber das 7:1 beim Schlusslicht Jena ausklammert, sind es bei den verbliebenen sechs Begegnungen nur noch zwei eigene Treffer. So kommt die SGS auswärts gerade einmal auf vier Punkte. Daheim sieht es anders aus, nämlich makellos: Fünf Spiele fünf Siege. Allerdings muss man der SGS dabei zu Gute halten, dass sie gegen das Top-Trio Wolfsburg, Hoffenheim und Bayern München jeweils auswärts antreten musste.
SGS konnte in Bestbesetzung starten
In Leverkusen hatte sich die SGS viel vorgenommen. Erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit konnten die Essenerinnen nahezu in Bestbesetzung auflaufen. Mit Marina Hegering und Lena Oberdorf. Dazu kehrte Kim Sindermann ins Tor zurück, nachdem sie ihr letztes Pflichtspiel im Februar bestritt. Trotz der gestiegenen Defensivqualität jubelten nach elf Minuten die Gastgeberinnen: Leverkusen gewann am eigenen Strafraum den Ball, schaltete sofort um und Rudelic schloss ab: 1:0.
Die beste Chance zum Ausgleich besaß Essens Turid Knaak, die aussichtsreich freigespielt wurde, aber Probleme beim ersten Ballkontakt hatte. Ihr Schuss ging nur ans Außennetz. Stattdessen erhöhten die Gastgeberinnen noch vor der Pause: Wieder ging es schnell, diesmal vollendete Nikolic zum 2:0. Allerdings war es ein fragwürdiger Treffer, beim vorletzten Pass stand die Torschützin wohl im Abseits. „Ungefähr vier Meter“, monierte Högner.
Mangelnde Verwertung der Chancen
Allerdings wollte er die Schuld nicht bei den Unparteiischen suchen: „Wenn wir unsere Chancen genutzt hätten, müssten wir uns nicht über diese Entscheidung ärgern.“ Denn im zweiten Durchgang waren durchaus Möglichkeiten da, die Partie zu drehen. Jedoch scheiterte Nicole Anyomi an der Latte, ein Schuss von Lena Ostermeier strich knapp am Winkel vorbei. Als sich Lea Schüller auf dem Flügel durchsetzte, brachte sie den Ball nicht zur frei stehenden Cristina Lange.„Das ist für uns sehr ärgerlich. Mit einem Sieg hätten wir uns oben festsetzen können“, sagte Högner. Nun aber steht der SGS ein Dreikampf um den vierten Platz mit Potsdam und Frankfurt bevor. Damit sich da nicht auch noch der SC Sand einmischt, darf die SGS das direkte Duell am kommenden Sonntag nicht verlieren. Die letzte Partie vor der Winterpause ist dann wieder ein Heimspiel.
SGS: Sindermann – Ostermeier, Oberdorf, Feldkamp, Klasen – Senß (87. Grutkamp), Hegering – Anyomi, Wilde, Knaak (67. Lange) – Schüller.
Tore: 1:0 Rudelic (11.), 2:0 Nikolic (40.).