Bochum. Rot-Weiss Essen hat sich vom TuS Haltern mit 1:1 getrennt. Maximilian Pronichev rettete RWE in der Schlussphase immerhin noch einen Punkt.
Rot-Weiss Essen hat im Aufstiegskampf einen Rückschlag erlitten. Im Nachholspiel beim Abstiegskandidaten TuS Haltern kamen die ambitionierten Essener nur zu einem mageren 1:1 (0:1) durch ein spätes Tor von Maximilian Pronichev, der aus der Distanz einnetzte (87.). Ein Punktgewinn für den Tabellendritten, der schwach spielte und einiges Glück hatte bei Halterner Kontern.
Spätestens eine halbe Stunde vor Anpfiff durfte der Gastgeber schon einmal feststellen, dass Rot-Weiss Essen in der Regionalliga eine besondere Hausnummer ist. Das rot-weiße Volk drängte sich vor den wenigen Kasse und begehrte Einlass. Doch so schnell ging das alles nicht, so dass die Partie gut zehn Minuten später angepfiffen wurde.
Trainer Christian Titz hatte ein paar Umstellungen vorgenommen - notgedrungen wegen Verletzungen, aber wohl auch, um mal etwas anderes zu probieren. Philipp Zeiger rückte in die Innenverteidigung für José Matuwila, Jonas Erwig-Drüppel, der den Rasen im Lohrheidestadion ja aus seiner Zeit bei Wattenscheid 09 bestens kennt, durfte rechts verteidigen, interpretierte seine Rolle allerdings sehr offensiv. Auf der anderen Seite stand Jan Neuwirt in der Startelf, Amara Condé nahm auf der Bank Platz.
RWE übt in der Anfangsphase Druck aus
RWE war zwar Gast, nahm sich aber als Aufstiegsanwärter aber das Recht heraus, von Beginn an Regie zu führen. Haltern bekam in den ersten Minuten ordentlich Druck, und nach fünf Minuten hatte Endres die erste Chance, konnte jedoch den Flankenball nicht kontrolliert abschließen.
Nach gut zehn Minuten hatte sich der Gastgeber allerdings sortiert und stand kompakt. Zwar hatte RWE mehr Ballbesitz, doch heraus kam wenig. Auf der Suche nach der Lücke fehlten Ideen und Durchschlagskraft. Der Gegner konnte immer wieder stören und fand selbst besser ins Spiel.
Dass der Gegner aus seiner allerersten Chance gleich ein Tor macht, man kennt es inzwischen von RWE, und doch überrascht es immer wieder. Ein langer Ball in den Essener Strafraum, Ablage nach hinten und Berkant Canbulut traf relativ unbedrängt aus 18 Metern zum 1:0 (25.).
Nur eine RWE-Chance in der ersten Halbzeit
Der Favorit suchte nach Antworten, doch überzeugend war das alles nicht: zu langsam, zu umständlich, zu viele Fehler. Eine einzige Chancen in 45 Minuten? Das ist deutlich zu wenig für eine Spitzenmannschaft.
Trainer Titz reagiert. Für Zeiger, der sich ein, zwei Unsicherheiten erlaubt hatte, und Mittelstürmer Marcel Platzek kamen die Offensiven Hamdi Dahmani und Maximilian Pronichev.
Haltern kam aber selbstbewusst aus der Pause, bot RWE weiterhin frech die Stirn und hatte die besseren Chancen. Emre Yesilova traf nach einem Konter den Pfosten (55.), dann leistete sich Rot-Weiss einen haarsträubenden Ballverlust im Spielaufbau, Torhüter Golz klärte gegen Canbulut (58.). Schwein gehabt RWE. Und noch einmal Riesenglück, dass Schiedsrichter Gansloweit den Mut bewies, eine Strafstoß-Entscheidung gegen Essen nach Rücksprache mit seinem Assistenten zurückzunehmen (62.). Yesilova war zuvor im Strafraum gestrauchelt, sein Kollege Julian Büscher stand bereits am Punkt bereit. Kommt auch nicht alle Tage vor - ohne Videobeweis.
Und Rot-Weiss? War konfus und weiter mit Fortuna im Bunde. Nach einem Konter tauchte Haltern in Überzahl vor dem RWE-Tor auf, doch Golz rettete, der Ball tropfte auf die Latte und ins Aus (72.).
Erst in der Schlussphase drückte Rot-Weiss noch einmal und wurde immerhin noch mit einem Punkt belohnt.
TuS Haltern - Rot-Weiss Essen 1:1 (1:0)
RWE: Golz - Erwig-Drüppel (74. Condé), Zeiger (46. Pronichev), Hahn, Neuwirt - Hildebrandt - Kehl-Gomez, Dorow, Kefkir (57. Futkeu)- Endres, Platzek (46. Dahmani).
Schiedsrichter: Timo Gansloweit.
Tore: 1:0 Canbulut (25.), 1:1 Pronichev (87.)