Rostock. Essener konnten die Steilvorlage aus Erfurt nicht nutzen und unterlagen den Rostock Piranhas mit 1:3. Aber der Vorsprung ist weiter komfortabel.

Rostock Piranhas – Moskitos Essen 3:1
Drittel:
1:0, 2:1, 0:0 Tore: 1:0 Pauker (11.), 2:0 Pauker (27.), 3:0 Kurka (30.), 3:1 Patocka (36.).
Strafen: Rostock 6 Minuten, Essen 6 Minuten.
Zuschauer: 748.
Der Sekt steht seit Freitag kalt, doch die Korken konnten die Wohnbau Moskitos am Sonntag noch nicht knallen lassen. Die Essener unterlagen im Gastspiel bei den Rostock Piranhas mit 1:3 und ließen die Steilvorlage ihres Konkurrenten BlackDragons Erfurt aus. Erfurt verlor zeitgleich, daher hätte der ESC mit einem Erfolg den Einzug in die Pre-Playoffs dingfest machen können. Da die Moskitos die BlackDragons im direkten Duell am Freitagabend mit 6:3 besiegt hatten, sind die Aussichten auf eine Zugabe nach der Hauptrunde dennoch sonnig. Acht Punkte beträgt der Essener Vorsprung auf die Thüringer.

Heißt: Fahren die Moskitos am kommenden Wochenende (gegen Hannover Indians/Freitag/heim, Krefelder EV/Sonntag/auswärts) zwei Zähler ein, stehen sie auf der sicheren Seite. Unter Umständen erreicht der ESC sein Saisonziel schon vorher – ohne selbst aktiv zu werden. Denn sobald die Erfurter Punkte liegen lassen, sind sie aus der Verlosung. Sicherlich werden die Mücken aufmerksam verfolgen, wie sich die Drachen im Nachholspiel gegen Krefeld am Mittwochabend schlagen.

Im Pre-Playoff wartet eine undankbare Aufgabe

Klarheit gibt es seit dem Wochenende mit Blick auf Gegners Seite. Zum Bedauern aller Eishockey-Fans an Rhein und Ruhr hat der EV Duisburg den Traum vom Pre-Playoff-Derby mit zwei Pleiten platzen lassen. Stattdessen würden die Saale Bulls auf die Moskitos warten. Weite Auswärtsfahrt, ein wohl leerer Gästeblock im Heimspiel und ein starker Gegner, bei dem der ESC seit Jahren nicht gewinnen konnte – eine in jeglicher Hinsicht undankbare Aufgabe. Erst vor zwei Wochen wurden die Essener mit 6:12 in Halle verprügelt.

Neuwahlen am 9. März

Die Moskitos haben einen neuen Termin für eine außerordentliche Mitgliederversammlung bekanntgegeben: Am 9. März werden Simone Wettstein, Thomas Wilken und Thomas Böttcher für den Vereins-Vorsitz kandidieren.

Die vergangene Versammlung Anfang Februar verlief ergebnislos. Ein Kandidat hatte sich am Tag vor der Wahl zurückgezogen.

Da das Pre-Playoff-Ticket noch nicht endgültig gelöst ist, wollten sich die Verantwortlichen noch nicht äußern. Coach Thomas Schneeberger kündigte aber bereits an: „Sollte es nach Halle gehen, werden wir da sicherlich nicht nochmal zwölf Stück bekommen.“ Fest steht: Mit einer Leistung wie am Sonntag in Rostock würde es schwierig werden für den ESC. Nach der kräftezehrenden Aufholjagd am Freitag und einer nach wie vor dünnen Personaldecke fehlte den Moskitos an der Ostsee die nötige Frische. Nach 30 Minuten lagen die Piranhas bereits mit 3:0-Führung. Mehr als der Anschlusstreffer von Dominik Patocka war nicht drin.

Förderlizenzspieler nahmen lange Zugfahrt in Kauf

Selbst auf der weiten Auswärtsreise erhielten die Moskitos diesmal Unterstützung von Förderlizenzspielern aus Düsseldorf. Tom Lorer, Marc Stähle und Jan Wächtershäuser hatten am Tag zuvor mit dem DNL-Team der DEG in Berlin gespielt und waren am Sonntag extra mit dem Zug aus der Hauptstadt nach Rostock gereist. „Respekt und ein großes Dankeschön an die Jungs dafür. Das ist nicht selbstverständlich“, freute sich Vereinssprecher Thomas Wilken. Schon in den vergangenen Wochen hatten die „Fölis“ die teilweise brutal dezimierten Essener allein durch ihre Anwesenheit spielfähig gehalten und nach starken Auftritten viel Lob von allen Seiten erhalten.

Am Westbahnhof hätte wohl kaum einer was dagegen, die Talente dauerhaft in Grün-Violett zu sehen. Nun wollen die Moskitos aber erst einmal ihr Saisonziel sichern - der Sekt steht ja schon kalt.