Essen. Beim engen Kampf um die Aufstiegsplätze wäre ein Misserfolg am Freitag daheim gegen HC Elbflorenz fatal. Der erste Heimsieg in 2020 soll her.

Die Karawane zieht weiter – und der Tusem Essen zieht mit. Im Rennen um den Aufstieg in die Handball-Bundesliga hat sich eine Spitzengruppe etabliert, in der momentan der HSC Coburg als Funkenmariechen vorneweg turnt. Nur ein Ausrutscher und schon droht eines der Teams den Anschluss zu verlieren. Daher gilt es für die Mannschaft von Trainer Jaron Siewert gegen den HC Elbflorenz aus Dresden am Freitag (19.30 Uhr, „Am Hallo“) seiner Favoritenrolle gerecht zu werden.

„Man sieht jede Woche aufs neue, wie eng diese Liga ist“, beobachtet Essens Rückraumspieler Justin Müller, der sich mit seinen Teamkollegen zuletzt über einen knappen 27:26-Erfolg beim TV Hüttenberg freuen konnte. Nun soll auch der erste Heimsieg im neuen Kalenderjahr gelingen, wobei sich die Sachsen als schwierige Aufgabe erweisen könnten. Dies hat schon das Hinspiel gezeigt, bei dem sich beide Mannschaften mit einem 33:33-Unentschieden trennten.

Für Tusem geht es um Konstanz in der Defensive

„Wir sind nicht zuletzt aufgrund des Hinspiels gewarnt vor Dresden“, betont Müller. Beim Sieg in Hüttenberg war die Abwehr inklusive Torhüter Sebastian Bliß ein wichtiger Faktor, um die zwei Punkte mit ins Ruhrgebiet zu nehmen. Im Angriff lief es hingegen phasenweise wieder nicht nach Plan, die Essener erlaubten sich einige technische Fehler. Unkonzentriertheiten, wie sie schon bei der Heimniederlage gegen Bietigheim zu vernehmen waren.

Um weiterhin ganz oben in der Tabelle mitzuspielen bedarf es Konstanz in der Defensive. Das, was den Gästen aus Dresden in dieser Saison fehlt. Der HC Elbflorenz entging in der vergangenen Saison knapp dem Abstieg und musste sich im Anschluss neu finden. Mit einigen qualitativ guten Zugängen wie Kreisläufer Jonas Thümmler vom HC Erlangen oder dem tschechischen Nationalspieler Marek Vanco verstärkte sich das Team von Trainer Rico Göde und steht nun auf Tabellenplatz 13 recht gefestigt im Mittelfeld.

Lukas Ellwanger wird Jugendkoordinator

Lukas Ellwanger wird nach langwieriger Verletzung seine aktive Karriere als Handballer beim Tusem Essen beenden. Der 27-Jährige wird ab der kommenden Saison der neue Jugendkoordinator und damit die Nachfolge von Lars Brümmer antreten.

„Lukas ist ein Teil der Tusem-Familie, kennt den Verein in- und auswendig und hat als Spieler für den Verein mit großer Leidenschaft alles gegeben“, sagt der Sportliche Leiter Herbert Stauber.

Ellwanger spielt bereits seit der frühen Jugend beim Tusem Essen, kam verletzungsbedingt zuletzt bei den Zweitliga-Profis allerdings kaum zu Einsätzen.

Doch die Sachsen sind weiterhin auf jeden Punkt angewiesen und werden dem Tusem ein unangenehmer Gegner sein können. Bester Schütze auf Seiten der Gäste ist Rechtsaußen Nils Gugisch (78 Tore), gefolgt von Rückraumspieler Sebastian Greß, der im Offensivspiel die Fäden zieht und Nadelstiche setzen kann. „Wir wollen wieder dominant auftreten und die zwei Punkte zu Hause behalten“, gibt sich Justin Müller selbstbewusst und weiß um die Rolle des Favoriten. Erneut nicht mit dabei sein werden Carsten Ridder (Fußverletzung) und Malte Seidel, der weiterhin am Pfeifferschen Drüsenfieber leidet.

Trainer Jaron Siewert kann ansonsten wieder auf eine offensivstarke Mannschaft setzen, bei der vergangene Woche Noah Beyer besonders treffsicher war. Ob er sich damit einen Vorteil gegenüber Tom Skroblien auf der Linksaußenposition erspielen konnte, ist unklar. In jedem Fall wird der Tusem mit einem guten Team in das Duell mit dem HC Elbflorenz gehen und sich im Endeffekt nur selbst schlagen können.