Essen. Essener behaupten sich mit dem 27:26-Auswärtssieg in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga. Hohe Fehlerquote wurde diesmal nicht bestraft.

Auswärts läuft es für die Handballer des Tusem Essen in diesem Kalenderjahr nach Plan. Beide Spiele in der Fremde haben die Jungs von Trainer Jaron Siewert knapp für sich entschieden. Auf das 27:26 in Ferndorf, folgte nun ein weiteres 27:26 beim TV Hüttenberg. Ein wichtiger Sieg, um sich in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga festzusetzen.

„Ich war bis zur letzten Sekunde noch nicht sicher, ob wir die zwei Punkte holen“, gestand Siewert nach der Zitterpartie in Hüttenberg. Zwar sorgte der treffsichere Noah Beyer wenige Augenblicke vor Schluss für ein komfortables Drei-Tore-Polster, doch die Hessen kamen noch ein letztes Mal heran. Zum Ausgleich kam es jedoch nicht mehr, weil schlicht die Zeit dazu fehlte.

Starker Linksaußen und stabile Abwehr

Dass die Essener nach einer umkämpften und teils emotionalen Partie als Sieger von der Platte gehen konnten, hatten sie aber nicht nur einem starken Linksaußen zu verdanken, sondern einer stabilen Abwehr. Gestützt von einem gut aufgelegten Torhüter Sebastian Bliß, der insgesamt 13 Abschlüsse des Gegners parierte, griff die Deckung beherzt zu und machte es den Hausherren schwer. Bliß war es auch, der in der wichtigen Schlussphase dafür sorgte, dass es nicht noch spannender wurde, als es ohnehin schon war. „Die Abwehr stand die ganze Zeit gut, hatte zudem einen guten Torhüter dahinter“, freute sich der Trainer.

Tusem-Torwart Sebastian Bliß war ein guter Rückhalt.
Tusem-Torwart Sebastian Bliß war ein guter Rückhalt. © Michael Gohl

Doch so gut die Abwehr auch arbeitete, so problematisch lief es in einigen Angriffen der Essener. Vor allem im ersten Durchgang erlaubten sie sich zu viele technische Fehler. Ausgerechnet die, die in der Vorwoche den sicher geglaubten Sieg gegen Bietigheim zu einer Niederlage werden ließen. Doch die Hüttenberger Bestrafung blieb diesmal aus. Zwar kamen sie immer wieder heran und brachten die Gäste ins Wanken, doch der Tusem hatte letztendlich die richtigen Gegengewichte parat. Im Angriff war es in erster Linie Noah Beyer, der neunmal erfolgreich war.

Gute Reaktion auf die Heimniederlage gegen Bietigheim

Auf die Niederlage gegen Bietigheim folgte nun also eine gute Reaktion. „Im letzten Jahr hatten wir in Hüttenberg einen Drei-Tore-Vorsprung noch verspielt“, erinnerte sich Jaron Siewert, „deswegen sind wir sehr, sehr glücklich, dass wir dieses Mal die zwei Punkte geholt haben.“ Allerdings ärgert sich der Trainer darüber, dass es seine Mannschaft erneut nicht geschafft hatte, sich vorentscheidend abzusetzen. Ein Manko, das den Tusem schon etwas länger begleitet. Gegen Bietigheim hat es sich gerächt, in Hüttenberg nicht. Ein riskantes Spiel.

Doch der Erfolg in Hessen war verdient und sorgt dafür, dass die Essener in der Gruppe der Aufstiegskandidaten weiterhin voll mitmischen und die Hoffnung für den Schritt in das Oberhaus bestehen bleibt. Auswärts läuft es, jetzt liegt es an den Essenern auch die Heimbilanz aufzubessern. Vielleicht schon am kommenden Freitag gegen den HC Elbflorenz aus Dresden.

So haben sie gespielt

TV Hüttenberg – Tusem Essen 26:27 (11:12).

Hüttenberg: Plaue, Weber; Fuß, Sklenak (3), Lambrecht, Rompf (3), Zörb (6), Stegefelt (5/1), Mubenzem (6), Hübscher, Hahn, Zintel (1), Klein (1), Schreiber (1).

Tusem: Genz, Bliß; Beyer (9/2), J.Ellwanger (1), Urios, Akakpo (2), Szczesny (2), Müller (2), Firnhaber (4), Klingler (2), Kluth, Skroblien (2/2), Ingenpaß, Zechel (3).

Siebenmeter: 1/2 - 3/5. Strafminuten: 8 – 10.

Schiedsrichter: Pusch / Weiße (Radebeul).

Zuschauer: 1107.

„Spielfilm“: 2:1 (5.), 4:4 (10.), 6:8 (15.), 8:9 (22.), 9:12 (26.), 11:12 (30.) – 12:14 (35.), 15:15 (40.), 16:17 (46.), 18:20 (50.), 21:23 (55.), 26:27 (60.).