Essen. Tusem Essen hat in der 2. Handball-Bundesliga bei Bayer Dormagen ein wichtiges Spiel vor der Brust. Essener brauchen Sieg fürs Gipfeltreffen.

Freitag der 13. Für viele Menschen ein Grund zu glauben, dass Unheil drohen könnte. Für Tusem Essen soll es dagegen ein Glückstag werden. Der Handball-Zweitligist tritt an diesem Freitag (19.30 Uhr, An der Römerziegelei) beim TSV Bayer Dormagen zum Derby an und würde dort natürlich gerne an den Sieg gegen Krefeld anknüpfen.

Ein weiterer Erfolg wäre wichtig, um Selbstvertrauen für das kommende Heimspiel zu sammeln - denn das hat es in sich. Wenn am 20. Dezember der HSC Coburg in der Sporthalle „Am Hallo“ aufläuft, ist es ein Gipfeltreffen. Die Franken sind derzeit der direkte Verfolger des Spitzenreiters aus Essen und lauern auf einen Ausrutscher. Dementsprechend dürfte der Tusem ein großes Interesse daran haben, auf der Erfolgsspur zu bleiben und sich somit in eine gute Ausgangsposition zu bringen.

Gastgeber stellt drittbeste Offensive der Liga

Allerdings hat der heutige Gegner Bayer Dormagen schon ein ums andere Mal bewiesen, wie unangenehm er sein kann. Die drittbeste Offensive der Liga – bislang erzielte sie pro Spiel im Schnitt knapp 28 Tore – schlug in dieser Saison unter anderem den ThSV Eisenach deutlich mit 34:24. „Wir müssen die Partie in Dormagen mit hoher Konzentration angehen“, weiß Essens bester Torschütze Noah Beyer. Der Linksaußen betont aber auch: „Wir dürfen dabei nicht unseren eigenen Spielstil aus den Augen verlieren.“

Gegen Krefeld zeigte die Tusem-Abwehr, hier Tim Zechel und Dennis Szczesny, eine gute Leistung.
Gegen Krefeld zeigte die Tusem-Abwehr, hier Tim Zechel und Dennis Szczesny, eine gute Leistung. © Michael Gohl

Daran scheiterte es zuletzt hin und wieder. Bei den Niederlagen in Aue und gegen den TuS N.-Lübbecke ließen sich die Essener zu leicht aus dem Rhythmus bringen. Teilweise erlaubten sie sich zu viele einfache Fehler, zudem schwächelte die Abwehr. Aber zuletzt, beim 33:22-Heimerfolg gegen den Tabellenletzten, machte das Team von Trainer Jaron Siewert wieder einen Schritt in die richtige Richtung.

Tempospiel überforderte Essener Gegner

Das gut ausgeführte Tempospiel überforderte die Krefelder. Beim Tabellenachten in Dormagen wird der Tusem ebenfalls auf sein schnelles Angriffsspiel setzen. Wobei der Gegner dahingehend keine Angst haben dürfte. „Annähernd wie wir ist der TSV sehr stark im Tempospiel nach vorne, so dass wir ein dynamisches Spiel erwarten, in dem wir in den entscheidenden Situationen im Angriff eine ruhige Hand bewahren und in der Abwehr clever agieren wollen“, sagt Beyer.

Gefährlich sind bei den Gastgebern zum Beispiel Neuzugang Ante Grbavac im Rückraum links, aber auch Linksaußen Joshua Reuland. Der Großteil der Mannschaft besteht aus ehemaligen Nachwuchsspielern aus dem eigenen Stall. Und dies ist insofern interessant, weil einer der Talentschleifer in Dormagen Jamal Naji ist, der ja bekanntlich ab kommendem Sommer neuer Cheftrainer des Tusem wird.

Künftiger Essener Trainer sitzt beim Gastgeber auf der Bank

Dies sollte aber an diesem Freitag keine Rolle spielen, dafür sind beide Mannschaften zu sehr auf die nächsten Punkte fokussiert. Während die Gastgeber derzeit auf Rang acht stehen, wollen die Gäste ihre Tabellenführung verteidigen. Sollte beim Tusem die Einstellung stimmen, dürfte es für Dormagen nicht einfach werden. Mit dem in dieser Saison schon oft bewiesenen Siegeswillen, Durchsetzungsvermögen und der nötigen Cleverness in Abwehr und Angriff sind die Essener favorisiert.