Essen. Handball-Zweitligist Tusem Essen spielt eine Halbzeit lang schwach, hat aber danach alles im Griff. Essener übernehmen nach 33:22 Tabellenspitze.


Dieses Mal machte den Zweitliga-Handballern des Tusem Essen das obligatorische Autogramme-Schreiben nach dem Spiel sichtlich mehr Spaß als zuletzt. Die Jungs von der Margarethenhöhe hatten nach dem deutlichen 33:22-Derbysieg gegen die HSG Krefeld ein Lächeln im Gesicht und freuten sich darüber, dass der Negativtrend der letzten Wochen ein Ende hat.

Jaron Siewert wirkte unmittelbar nach dem Sieg zwar alles andere als euphorisch, hielt aber fest: „Es ist zumindest mal ein Stopp. Ob es tatsächlich auch der Auftakt zur Wende ist, wird sich in den nächsten Spielen zeigen.“

Zu Beginn des Duells mit dem Aufsteiger war der Essener Trainer bei Weitem nicht zufrieden, nahm schnell eine Auszeit. Ihm gefiel das Umschaltspiel von Defensive zu Offensive nicht, weil die Chancen für das Tempospiel durchaus vorhanden waren. Aber die Gäste wehrten sich im ersten Durchgang hartnäckig und machten es den Hausherren schwer eine Lücke zu finden.

Zähes Derby im ersten Abschnitt

Die Zuschauer bekamen ein zähes Derby zu sehen, bei dem die Angriffe endlos schienen – und meist mit Fouls und Siebenmetern endeten. Die Taktik der Krefelder ging auf, die Essener konnten sich zur Pause nur einen knappen Vorsprung von 11:9 erspielen. Jedes Tor war dabei hart erkämpft. In Durchgang eins kam der Tusem auf lediglich 41 Prozent Abschlussquote, was sich nach dem Seitenwechsel schnell ändern sollte.

Tusem-Trainer Jaron Siewert war nur teilweise zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft.
Tusem-Trainer Jaron Siewert war nur teilweise zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft. © Michael Gohl

Die Gastgeber nahmen schnell einige Scheite aus dem Derby-Feuer und sorgten schnell für die Vorentscheidung. So kam der Tabellenletzte gar nicht erst zu seinem aggressiven Spiel, stattdessen rannten die Essener davon. Die HSG leistete sich in Unterzahl einige Fehler, weshalb der Tusem binnen Minuten mehrfach das leere Tor des Gegners traf und somit für eine Dauerschleife des „Zillertaler Hochzeitsmarsches“ in der Halle sorgte.

Skroblien und Zechel mit guten Nerven

Jedes Tor mehr war eine kleine Vorentscheidung. Tom Skroblien oder Tim Zechel zeigten starke Nerven vor dem Krefelder Gehäuse, auch wenn Torhüter Norman Toth hin und wieder doch ein Dorn im Auge des Tusem waren. „Über 60 Minuten waren wir die bessere Mannschaft, deshalb haben wir uns den Sieg verdient“, sagte Jaron Siewert abschließend. Kreisläufer Tim Zechel ergänzte: „Es hätte noch deutlicher sein können. Wir sind froh gewonnen zu haben, aber mit der Leistung in der ersten Halbzeit können wir nicht zufrieden sein.“

Weil der Konkurrent an der Tabellenspitze HSC Coburg beim VfL Lübeck-Schwartau im Parallelspiel ausrutschte (27:29), klettern die Essener zurück an die Tabellenspitze. Eine gute Ausgangslage für die mögliche Wende.

So haben sie gespieltTusem Essen – HSG Krefeld 33:22 (11:9).

Tusem: Genz, Bliss; Beyer (3/2), J. Ellwanger (2), Urios (2), Akakpo (2), Szczesny, Ridder, Müller (3), Firnhaber (1), Seidel, Klingler (6), Kluth (1), Skroblien (7/4), Zechel (6).
Krefeld:
Stammer, Toth; Schiffmann (4), Viciano (4), Wöstmann, Cutura (2), Janus, Roosna, Vonnahme (1), Luciano (1), Gentges (2), Schulz (1), Ciupinski (2), Brüren (5/4).
Siebenmeter: 6/10 – 4/4.

Strafminuten:
8 – 12.

Schiedsrichter: Bona (Remscheid)/Frank (Radevormwald). Zuschauer: 1962.
„Spielfilm“: 1:1 (5.), 3:3 (10.), 4:5 (15.), 6:5 (20.), 8:7 (25.), 11:9 (30.) – 15:10 (35.), 20:11 (40.), 25:14 (45.), 27:14 (50.), 29:16 (55.), 33:22 (60.).