Essen. Unternehmer Sascha Korte will dazu beitragen, dass der Verein weiter konsolidiert. Die Jugend und der Stadion-Umbau liegen dem Verein am Herzen.
Zwei Monate sind seit der Jahreshauptversammlung des ETB Schwarz Weiß vergangen, mittlerweile sieht der Oberligist wieder Land. Inzwischen können der neue Vorsitzende Karl Weiß und sein Team wieder entspannter in die Zukunft schauen. Nicht zuletzt, weil mit Sascha Korte in diesen Tagen eine „wichtige Neuverpflichtung“ am Uhlenkrug an Land gezogen werden konnte. „Ich möchte zur Konsolidierung des Vereins beitragen und sehe mein Engagement als Starthilfe“, so der 48-jährige Unternehmer, als Geschäftsführer des Beteiligungsmanagements Auryn in Essen kein Unbekannter.
Der Weg zur Fußballstätte war logisch, logierte der „Ur-Essener“ mit seiner Firma doch vis à vis in der Villa Uhlenkrug. Auch wenn der ehemalige Hockeyspieler des Etuf vom Fußball eher unbeleckt ist, freut er sich auf sein Engagement im Wirtschafts-Beirat des Traditionsvereins: „Die Aufgabe beim ETB finde ich ganz spannend, und ich freue mich, dem Verein unter die Arme greifen zu können.“ Die Familie Korte ist in der Stadt verwurzelt, nach Ur-Opa Rudolf ist die „Korte-Klippe“ am Baldeneysee benannt.
Die Mitglieder-Umlage wurde angenommen
Dass der ETB in den letzten Wochen einen großen Schritt von der Klippe zurückmachen konnte, dafür sorgten nicht zuletzt auch die Mitglieder, die in ihrer übwiegenden Mehrheit die 100-Euro-Umlage, beschlossen auf der letzten JHV, mittrugen: „Die Austritte waren nicht nennenswert, insgesamt ist die Aktion positiv einzuordnen“, atmete Vorsitzender Weiß auf.
Nun können sich Vorstand und Wirtschaftsbeirat, zu denen neben Korte auch Alex Lechtken, Jürgen Wiese, Tobias Gottwald und Thomas Kiesewetter gehören, den anderen Baustellen im sportlichen Bereich widmen. Zum Glück steuert die Mannschaft mit ihrem funktionierenden Trainerteam vom Dorp/Dohmann wohl auf einen insgesamt ruhigen Saisonverlauf zu. Damit dies auch in Zukunft so bleibt und vielleicht noch verbessert werden kann, dafür wollen alle Handelnden beim ETB nun die Grundlage schaffen.
In den nächsten zwei Wochen wird man sich mit Rot-Weiss Essen an einen Tisch setzen und die Kooperation vertiefen, die sich bislang weitestgehend auf das Testspiel vor der Saison erstreckte. „Ich könnte mir gut vorstellen, dass beide Seiten davon profitieren. Nachwuchsakteure, die den Sprung in die Regionalliga nicht schaffen, wären bei uns in der Oberliga gut aufgehoben“, bemerkt Weiß. Als Mittler zwischen den beiden Essener Vereinen soll dabei Jürgen Lucas wirken, der in der RWE-Jugend bekanntlich die Grundlage für das spätere NLZ legte. Lucas, momentan bei RWE in „beratender Funktion“ engagiert, ohne wirklichen Aufgabenbereich, könnte sich darüber hinaus eine echte Betätigung beim Nachbarn aus dem Süden durchaus vorstellen. Schließlich ist der ETB ja auch auf der Suche nach einem sportlichen Leiter. „Wir sind in guten Gesprächen“, bemerkte Karl Weiß zu diesem Thema.
Am Ende vor Schonnebeck und Kray stehen
Allerdings muss der Klub bis dahin einige Hausarbeiten erledigen. So will der Verein möglichst bald Heimstätte für alle Mannschaften am Uhlenkrug sein, die Auslagerung der Jugend zum Krausen Bäumchen sehen alle Verantwortlichen als echtes Problem. Dabei helfen würde natürlich ein zweiter Trainingsplatz und auch dem Uhlenkrug würde ein Kunstrasen-Kleid gut zu Gesicht stehen. „Letztes Jahr sind 40 Prozent der Heimspiele am Uhlenkrug aufgrund der Witterung ausgefallen“, gibt Wirtschafts-Beirat Jürgen Wiese zu bedenken. Etwas neidisch schaut man zum Nachbarn Kray, wo es mittlerweile einen zweiten schmucken Kunstrasenplatz gibt. Hier sieht der Süden allmählich einen Standort-Nachteil und erhofft sich Hilfe von der Stadt. „Wer bei uns investiert, investiert auch in die Jugend“, betont der ETB-Boss und sieht für die rund 200 Jugendspieler im Verein die dringlichste Aufgabe, die Klasse von der A- bis zur C-Jugend in der Niederrheinliga zu behaupten.
Und für die erste Mannschaft wünscht sich Karl Weiß nur eins: „Wenn wir es finanziell und sportlich hinbekommen, solide die Oberliga zu erhalten, bin ich schon zufrieden.“ Da geht Wirtschafts-Beirat Wiese, im Verein “Mister Attacke“, doch in die Offensive: „Das Ziel, und das ist der Mannschaft klar formuliert worden, heißt: am Ende vor Kray und Schonnebeck zu stehen.“ Der Titel „Essens Nummer zwei“ ist durchaus erreichbar.