Essen. Ben Zwiehoff und Leon Kaiser vom MSV Essenb-Steele haben bei der EM im Cross Country mit der Deutschen Staffel eine Medaille knapp verpasst.

Ben Zwiehoff (25, Team Bergamont) und Leon Kaiser (19, Team Bulls) vom MSV Essen-Steele 2011 e.V. haben bei der Europameisterschaft im olympischen Cross-Country mit der Deutschen Staffel die Medaillenränge knapp verpasst. Der deutschen Staffel, in der neben Zwiehoff als Elitefahrer und Kaiser als U23-Fahrer auch die beiden Deutschen Meisterinnen der Eliteklassen, Elisabeth Brandau sowie die U23 Meisterin Ronja Eibl und der Juniorenfahrer Markus Eydt fuhren, fehlten am Ende lediglich 28 Sekunden zur Bronzemedaille.

Die Damen erwischten keinen guten Tag

Dabei zeigten Zwiehoff und Kaiser als Start bzw. Schlussfahrer der Staffel jeweils starke Leistungen. Leider erwischten die hoch gehandelten Damen aber keinen guten Tag. Der Rückstand von mehr als eineinhalb Minuten, den sie Zwiehoff mit auf dem Weg gaben, war dann auch für den furios fahrenden Essener zu viel. Er schaffte es zwar, den Rückstand erheblich zu verkürzen, musste sich aber dennoch am Ende hinter der Schweiz, Italien und Dänemark mit dem vierten Platz abfinden. Bereits drei Tage später mussten beide Essener im Einzelrennen wieder an den Start. Hohe Temperaturen und eine durch den Staub sehr rutschige Strecke mit über 200 Höhenmetern auf 4 km Rundenlänge waren eine große Herausforderung.

Bei Leon Kaiser schlug kurz vor dem Ziel die Defekthexe zu.
Bei Leon Kaiser schlug kurz vor dem Ziel die Defekthexe zu. © Adam Ruszin

Vor über 25.000 begeisterten Zuschauern machte Kaiser leider kurz vor Schluss des U23-Rennens Bekanntschaft mit der Defekthexe. Ein heftiger Aufprall an einen großen Stein ließ das Schaltwerk abreißen, so dass Kaiser das Rennen aufgeben musste. Besser machte es Vereinskamerad, MTB-Profi Ben Zwiehoff (25, Team Bergamont). Von Startposition 31 aus fuhr Zwiehoff bereits in den ersten beiden Runden in die Top 10. Das Tempo, das er dabei an den Tag legte, ließ kurzzeitig sogar Medaillenhoffnungen aufkeimen.

„Wir lagen in einer Gruppe um Platz sechs nur ca. 20 Sekunden hinter Platz drei, da habe ich mich ehrlicherweise etwas erschreckt. Ich wollte ja die Top Acht knacken, um eine Olympia-A-Norm zu haben, war dann aber wegen des hohen Tempos unsicher, ob ich riskieren sollte, dort weiter mitzufahren. Ich habe mich dann entschieden, auf Nummer sicher zu gehen und zunächst eine Top-15-Position, die gleichbedeutend mit einer B-Norm ist ,abzusichern. Bei dem hohen Tempo bestand immer das Risiko eines technischen Defektes, daher habe ich versucht, so materialschonend wie möglich zu fahren.“

Der nächste große Wurf ist bei der WM in Kanada geplant

Trotz dieser Sicherheitsfahrt hatte Zwiehoff die Top Acht bis zum Schluss sogar in Reichweite und kam am Ende als 13. ins Ziel. Zusammen mit dem 15. Platz bei der letztjährigen Europameisterschaft hat er damit zweimal die B-Norm für die Olympischen Spiele erfüllt, so dass die formalen Voraussetzungen für die Teilnahme in Tokio feststehen. „Ich bin so happy, dass ich die zweite Norm geknackt habe. Ich hatte heute sicherlich die Beine für die Top Acht, aber nur den Kopf für die Top 15,“ sagte Zwiehoff strahlend im Ziel. „Dafür kann ich jetzt befreit in die restliche Weltcupsaison gehen und bei den nächsten Rennen mal volles Risikogehen.“

Nach den gezeigten Leistungen ist dem MTB-Profi jetzt auch der nächste große Wurf zuzutrauen. Gelegenheit dazu besteht schon an den nächsten beiden Wochenenden bei den Weltcups in Val di Sole(IT) und Lenzerheide (CH). Anschließend geht es für Zwiehoff dann weiter nach Kanada zur Weltmeisterschaft.