Gwangju. Starker Tag in Südkorea für die Startgemeinschaft Essen. Marius Kusch erreicht Finale, Staffel schafft mit Wierling und Zellmann Olympia-Quali.
Dieser Wettkampftag bei den Schwimm-Weltmeisterschaften im südkoreanischen Gwangju war auch ein erfolgreicher für die Startgemeinschaft Essen. Marius Kusch qualifizierte sich nach einer starken Leistung für das Finale an diesem Samstag über 100-m-Schmetterling (13-15.40 Uhr, MEZ). „Es war sein bisher bestes Rennen bei dieser WM, das war schon richtig klasse“, lobte Trainerin Nicole Endruschat.
Die 200-m-Freistil-Staffel mit den Essenern Poul Zellmann und Damian Wierling sowie Rafael Miroslaw (Hamburg) und Routinier Jacob Heidtmann (Elmshorn) erreichte auf einem geteilten siebten Platz mit Großbritannien zunächst den Endlauf und hat damit die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 sicher. „Angesichts der Dichte der Konkurrenz war das echt schwer und keineswegs selbstverständlich“, meinte Endruschat. Im Finale steigerte sich das DSV-Team noch einmal um knapp eine Sekunde (7:07,65 Min.) und belegte Rang acht mit nur einer Hundertstel Rückstand auf den Siebtplatzierten Brasilien.
Mit starkem Rennen ins WM-Halbfinale
Die 100-m-Schmetterling gerieten zum Spektakel. Marius Kusch wurde nach einem starken Rennen in 51,50 Sekunden Dritter und zog schließlich als fünftschnellster Schwimmer ins Finale ein. Damit war er nur wenig langsamer als Anfang März bei den Pro Swim Series Meeting in Des Moines (Iowa, USA), als er die WM-Norm unterbieten konnte. Der Student schlug damals nach persönlicher Bestzeit von 51,35 Sekunden an und verfehlte nur knapp den deutschen Rekord (51,19 Sekunden), den Steffen Deibler im November 2009 aufgestellt hatte. Im Finale des US-Meetings landete der SGE-Schwimmer damals nur knapp hinter Caeleb Dressel auf Platz zwei.
Dieser Caeleb Dressel allerdings setzte nun in Südkorea ein Glanzlicht. Der US-Amerikaner war im Vorlauf am Morgen bereits in anderen Dimensionen unterwegs. Auch im Halbfinale gab er Vollgas. Nach dem Start hatte er bereits eine halbe Länge Vorsprung und kam in Weltrekordzeit von 49,50 Sekunden ins Ziel.
Zeit war Kusch im Vorlauf nicht so wichtig
Nach der eher durchwachsenen Zeit im Vorlauf mit der Lagen-Mixed-Staffel machte es Kusch diesmal besser und schwamm am Morgen in 52,05 Sekunden auf Platz zehn ins Halbfinale. „Mir war die Zeit ehrlicherweise nicht so wichtig, ich wollte einfach weiterkommen“, sagte Kusch nach dem Auftakt. „Ich weiß von den Staffeln, dass ich mich am Abend deutlich besser gefühlt habe als am Morgen. Eine bessere Zeit ist auf jeden Fall drin“, meinte der 26-Jährige. Was er später dann auch umsetzte.
Marius Kusch blickt selbstbewusst auf das Finale. „Ich habe gemerkt, dass mir das Schwimmen von Start zu Start leichter fiel“, so Kusch, der bereits zwei weitere Einzelstrecken (50-m- Schmetterling, 100-m-Freistil) und mehrere Staffeleinsätze hinter sich hat. „Morgen werde ich Vollgas geben und hoffe im Bereich meiner Bestzeit zu schwimmen.“ Ob Kusch damit sogar in den Kampf um die Medaillen eingreifen kann, ist fraglich. Im Halbfinale blieben vier Athleten unter 51 Sekunden.
SG Essen stellt zwei Schwimmer für Lagen-Staffel
Die Startgemeinschaft Essen ist bei der WM in Gwangju außer beim Finale über 100-m-Schmetterling (Marius Kusch) nur noch in der abschließenden 100-m-Lagenstaffel vertreten.
Dort schwimmen Marius Kusch (Schmetterling) und Damian Wierling (Freistil), die gemeinsam bei den Europameisterschaften 2018 Bronze geholt hatten. In Südkorea hat dieses Quartett Finalchancen.
Platz zwölf als Minimalziel wegen der Olympia-Qualifikation ist allerdings Pflicht.
Auch 200-m-Freistil-Quartett für Olympische Spiel qualifiziert
Die deutschen Staffeln leisten sich bei der WM weiterhin keine Aussetzer im Kampf um die Olympiastartplätze. Das 200-m-Freistil-Quartett war im Vorlauf mit 7:08,45 Minuten bereits schneller als im zurückliegenden Jahr beim EM-Finale. Damals schrammte das deutsche Quartett in 7:09,31 Minuten am Podest vorbei. „Wir waren fast so schnell, wie die Jungs bei den Olympischen Spielen mit Paul Biedermann“, so Heidtmann. In Rio hatte die DSV-Staffel mit dem einstigen Weltmeister eine Zeit von 7:07,28 Minuten abgeliefert.