Gwangju. Essener Brustschwimmer kommt bei der WM in Südkorea nicht an seine Bestleistung heran. Marius Kusch startet Freitag auf seiner Spezialstrecke.
Das Erlebnis, zum ersten Mal bei einer Schwimm-Weltmeisterschaft auf der Langbahn dabei sein, hatte sich Max Pilger ganz sicher anders vorgestellt. Er hatte sich zum Saisonhöhepunkt so viel vorgenommen, entsprechend tief saß am Ende die Enttäuschung. Über die 200-m-Brust reichte es bei den Titelkämpfen in Gwangju in 2:11,35 Minuten für den 23-Jährigen nur zu Platz 23. Der Vorlauf wird sein einziges Rennen in Südkorea bleiben.
Klar war von vornherein, dass es für den Essener schwer werden würde angesichts der hochkarätigen Konkurrenz. Er müsse schon an seine Bestleistung heranschwimmen, hatte seine Trainerin Nicole Endruschat zuvor gesagt. Doch von der blieb Pilger dann doch ein Stück weit entfernt. Bei der Qualifikation im April in Stockholm war er knapp anderthalb Sekunden schneller gewesen. Wäre er nur in Gwangju nur 1,03 Sekunden schneller gewesen, hätte es für die nächste Runde gereicht. Ärgerlich.
Leistungseinbruch sorgt für Ratlosigkeit
Es herrscht Ratlosigkeit. „Nein, ich bin absolut nicht zufrieden“, sagt Pilger mit belegter Stimme. „Ich habe mich vorher gut gefühlt, habe mich im Training gut gefühlt, die Zeiten im Training haben auch gepasst. Natürlich war ich sehr aufgeregt, aber ich konnte mich ganz normal vorbereiten und einschwimmen.“ Das mache es nur noch schwieriger: „Weil ich es nicht greifen kann, woran es gelegen hat.“ Auch Trainerin Endruschat wusste direkt nach dem Rennen nicht, was falsch gelaufen war: „Max hat bis 150 Meter ein gutes Rennen gemacht und ist auf der letzten Bahn weggebrochen.“
Routinier und Ex-Weltmeister Marco Koch indes bewies, dass er weiterhin eine Klasse für sich darstellt. Der Frankfurter steigerte sich im Halbfinale im Vergleich zum Vorlauf gleich um mehrere Zehntel und hat sich als Achtschnellster für den Endlauf am Freitag qualifiziert.
Marius Kusch muss schon am Morgen liefern
Dann sind auch die Asse der SG Essen wieder im Einsatz. Marius Kusch startet über seine Hauptstrecke 100-m-Schmetterling, wo er sich das Finale vorgenommen hat. „Er muss am Morgen auf jeden Fall einen besseren Vorlauf machen als mit der Lagen-Mixed-Staffel“, sagt Trainerin Endruschat. „Wenn er dann im Halbfinale noch einen draufsetzen kann, könnte es fürs Finale reichen.“
In der 200-m-Freistil-Staffel schwimmen Poul Zellmann und etwas überraschend auch Damian Wierling, der zuvor ein teaminternes Ausschwimmen für sich entschieden hatte. Das DSV-Quartett peilt ebenfalls den Endlauf an. „Das sollte klappen, wenn alle Vier ihr Potenzial abrufen“ meint Nicole Endruschat. Rang zwölf ist aber Pflicht, um die Staffel für die Olympischen Spiele 2012 in Tokio zu qualifizieren.