stockholm. . In Stockholm sorgt der Essener für einen Traumstart und unterbietet seine Bestzeit um über eine halbe Sekunde. Auch Zellmann und Wierling stark.

Im hohen Norden Europas haben die Asse der Startgemeinschaft Essen, salopp gesagt, richtig einen rausgehauen. Bei den Swim Open in Stockholm präsentierten sich die Athleten vom Bundesstützpunkt in Rüttenscheid auf dem Punkt genau in Top-Form, so dass auch Cheftrainerin Nicole Endruschat zufrieden feststellen durfte: „Es ist perfekt gelaufen, ich bin sehr zufrieden und echt froh.“ Kann sie auch sein, denn schließlich werden die Trainer stets auch an den Leistungen ihrer Schützlinge gemessen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die SGE wird vier WM-Teilnehmer stellen: Damian Wierling, Poul Zellmann und Max Pilger haben sich in Schweden für die globalen Titelkämpfe Mitte Juli im südkoreanischen Gwangju qualifiziert. Hinzu kommt Marius Kusch, der für die SGE startberechtigt ist, aber in den USA schwimmt und studiert. Er hatte schon vor einiger Zeit die WM-Norm über 100-Meter-Schmetterling erfüllt.

Der zweitschnellste Deutsche über diese Strecke

Max Pilger sorgte in Stockholm für einen Traumstart aus Essener Sicht. Gleich am ersten Tag war der Brustschwimmer gefordert, und er machte es richtig spannend. Pilger wurde Dritter im Finale über 200-Meter-Brust, hatte dabei seine persönliche Bestmarke um über eine halbe Sekunde unterboten (2:09,87 Min.) und blieb drei Hundertstel unter der WM-Norm. Damit ist er hinter dem ehemaligen Weltmeister und Ausnahmeschwimmer Marco Koch (Darmstadt) der zweitschnellste Deutsche über diese Strecke und wird somit sein WM-Debüt (Langbahn) geben.

Seine SGE-Kollegen haben sich zunächst einmal über die Staffeln für den Saisonhöhepunkt empfohlen. Acht deutsche Teams werden in Südkorea starten, allein in fünf sind Essener dabei.

Bärenstark über 200 Meter Freistil: Poul Zellmann.
Bärenstark über 200 Meter Freistil: Poul Zellmann. © dpa

Bärenstark präsentierte sich Poul Zellmann in Stockholm über die 200-Meter-Freistil (1:46,89 Min.), gewann sein Rennen und setzte sich an die Spitze der nationalen Rangliste. Er ist dort gut eine halbe Sekunde schneller als der Zweite Jakob Heidtmann (Hamburg). „Vielleicht ist für ihn bei der WM auch ein Einzelstart möglich“, hofft Nicole Endruschat. Neben den DSV-Normen gibt es auch Vorgaben des Weltverbandes FINA, und die würde Zellmann erfüllen. „Aber das entscheidet allein die Nominierungskommission“, weiß die Trainerin.

Ungewissheit herrschte vor dem Start bei Damian Wierling. Der Deutsche Meister über 50-Meter- und 100-Meter-Freistil hatte sich im Winter am Sprunggelenk verletzt und kämpft noch immer mit den Folgen. In Schweden zeigte Wierling allerdings eine klasse Leistung. Er war dort über 100 Meter schnellster Deutscher (49,1 Sek.) und liegt nun in der nationalen Rangliste hinter seinem Teamkollegen Marius Kusch auf Platz zwei. „Er war schneller als erwartet“, staunte auch Endruschat. Vor einer Woche in Den Haag war Wierling noch sechs Zehntel gewesen.

Lisa Höpink so schnell wie nie zuvor

Lisa Höpink war beim Meeting in Eindhoven ebenfalls so schnell wie nie zuvor. Zweimal verbesserte sie ihre eigene Bestmarke über 100-Meter-Freistil erheblich (55,22 Sek.) und hat in der deutschen Staffel-Rangliste nur um drei Hundertstel den vierten Platz verpasst. Über 100-Meter-Schmetterling schwamm Höpink in 58,43 Sekunden sogar ein halbe Sekunde an die WM-Norm heran. Angelina Köhler war noch flotter und ist bei der WM erste Anwärterin auf den Platz im Lagen-Quartett.