essen. . Nach der Insolvenz und dem Zwangsabstieg hoffen die Wohnbau Baskets in der 1. Regionalliga auf einen Neustart mit dem alten Spirit.
Die ETB Wohnbau Baskets stehen vor einem Scherbenhaufen. Das Team – abgestiegen. Die Spielbetriebs-GmbH – insolvent. Und doch: Manchmal ergibt sich aus genau solch einer Gemengelage die Chance auf eine Neuanfang. Und in Essen ist man fest gewillt, sie zu nutzen.
Das wird jedenfalls im Gespräch mit Dieter Homscheid deutlich. Und dies, obwohl der Vorsitzende der im „e.V.“ organisierten Basketballer schlecht bei Stimme ist. Die Grippe plagt. Sein Tatendrang klingt trotzdem klar durch. Sachlich und fokussiert blickt er im Gespräch mit dieser Zeitung in die schwarz-weiße Basketball-Zukunft. Und macht erst einmal klar: „Wir spielen in der Ersten Regionalliga. Wir nehmen das an.“
Direkter Wiederaufstieg sei nicht realistisch
Es geht natürlich zunächst erst einmal ums Sportliche. Erste Regionalliga soll es also sein, bislang war die zweite Mannschaft des ETB eine Klasse tiefer unterwegs. Man wolle einen vernünftigen Neustart, so Dieter Homscheid. Mittelfeld, vielleicht ein bisschen besser. So stellt sich er sich das vor. Ein wenig Ambition schadet ja nie. Der direkte Wiederaufstieg sei aber weder realistisch noch anvisiert, stellt er klar. Die Liga ist enorm stark, Ambitionen haben auch andere Vereine.
Vertrauen zurück gewinnen
Konsolidierung heißt das Zauberwort. In Essen soll dies auch bedeuten, ein Stück weit das Rad zurückzudrehen. Der ETB will mit Lokalkolorit an den Start gehen, das Potenzial des eigenen Nachwuchses in der JBBL und NBBL heben und so Identität stiften. Homscheid: „Gleichwohl werden wir auf dem deutschen Markt aktiv werden und auch einen Amerikaner verpflichten!“ In diesem Zusammenhang spricht Homscheid von einem „Vertrauensnachteil“: So eine Insolvenz verunsichert Spieler und ihre Berater – der ETB muss überzeugen.
Es geht darum, Vertrauen zurückzugewinnen. Damit dürfte der ETB viel zu tun haben. Denn es sind nicht nur die Spieler, die sich gut überlegen werden, ob der ETB eine gute Adresse ist. Da sind die Fans, die wieder mitgenommen werden wollen. Dieter Homscheid will den schwarz-weißen Basketball darüber hinaus auch wieder zu einer Veranstaltung für die ganze Familie machen, es war viele Jahre wesentliches Sympathiemerkmal der damaligen Wohnbau Baskets) und da sind die Sponsoren, ohne die es im ambitionierten Sport nun mal nicht geht. Es sind große Pläne.
ETB ist auf der Suche nach einem neuen Coach
Der ETB ist auf der Suche nach einem neuen Trainer, das bestätigte Dieter Homscheid. Der Vorsitzende weiter: „Wir wollen einen kompletten Neuanfang, auch personell. Das schließt auch die Position des Trainer mit ein.“
Neuer alter Heimspielort wird die Helmholtzhalle. Aber: „Wir werden mindestens vier Heimspiele am Hallo austragen“, so Dieter Homscheid. „Einfach auch, um zu dokumentieren, dass wir irgendwann zurückwollen. Nach oben, wo der ETB hingehört.“
Und der ETB-Boss weiß um die Herausforderung, diese auch in die Tat umzusetzen. Angefangen mit der Organisation einer Saison und die alltägliche Arbeit: Was zu tun war, musste in der jüngeren Vergangenheit auf immer weniger Schultern verteilt werden. Homscheid will den Mitarbeiterkreis stärken, viele Wegbegleiter aus – Achtung! – vorvergangener Zeit im durchaus traditionsbehafteten Essener Basketball hätten sich angeboten.
Homscheid betont noch einmal den Neuanfang mit neuen Leuten und ohne finanzielle Sorgen. Dafür mit einer Perspektive, die – so ehrlich ist Dieter Homscheid auch – irgendwann auch Zweitliga-Gefilde wieder mit einschließen soll. Es ist eine Geschichte, die man eben auch potenziellen Sponsoren erzählen – und bestenfalls verkaufen kann. „Dies ist eine große Chance. Wir wollen nachhaltig arbeiten!“ In diesen Tagen soll es so richtig losgehen, will er sich in die Gespräche stürzen. Wenn denn die Stimme wieder mitmacht.