Essen. Rot-Weiss Essen startet mit einem 0:0 gegen Fortuna Köln in die Vorbereitung. Rückkehrer Kevin Freiberger und Daniel Heber gleich im Blickpunkt.
Ein Anfang ist gemacht: Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen startete mit einem 0:0 in die Testspielphase der neuen Saison. Die Nullnummer gegen den Drittligisten Fortuna Köln war auf jeden Fall eine der besseren Sorte – und, dies als Überraschung, mit eindeutigen Vorteilen für den Viertligisten.
300 Zuschauer zur Mittagszeit
Ein rot-weisses Testspiel zu ungewöhnlicher Zeit kann nicht so ungewöhnlich sein, als dass es unter Aussschluss der Öffentlichkeit stattfände: Rund 300 Zuschauer wollten den Aufgalopp am Mittag an der Bäuminghausstraße nicht verpassen. Und sie begrüßten den einen oder anderen Rückkehrer. Schon im Tor, wo Testspieler Lukas Raeder nach einer Odyssee längst durch Europa (Setubal und Bradford) nun wieder bei seinem Stammverein aus Jugendzeiten vorbei schaute, zu dem er auch in den letzten Jahren immer Kontakt gehalten hatte.
Eine seriöse Beurteilung des mittlerweile 24-Jährigen, der zwischenzeitlich auch Manuel Neuer bei Bayern München auf die Handschuhe schauen durfte, fällt schwer, weil Chancen der Kölner in den 90 Minuten rar gesät waren. Bei der Chance in der 56. Minute bei einem Schuss von der Strafraumkante von Serhat Güler war er aber sicher zur Stelle. Sein Mitwirken war aber vonnöten, weil sowohl Robin Heller als auch Marcel Lenz noch nicht wieder im Wettkampfmodus sind, auf der Bank hatte Torwarttrainer Manuel Lenz für den Notfall Platz genommen.
Die Post ging in den ersten 90 Spielminuten eindeutig vorne ab: Rückkehrer Kevin Freiberger und Marcel Platzek harmonierten schon im Zusammenspiel, als habe es die Trennung zuletzt nicht gegeben. Zweimal fehlte bei Freiberger nur die berühmte Fußspitze in der Mitte, als er von Platzek (5.) ebenso wie von Kai Pröger (13.) von außen bedient wurde. Und eine Minute später spritzte Benjamin Baier in die Abwehrkette, passte gleich auf Timo Brauer, der allein durchlief, ehe er am herausstürzenden Torwart Nikolai Rehnen scheiterte.
Das Angriffsspiel der Rot-Weissen wirkte von Beginn sehr viel dynamischer als in der Vorsaison, wozu auch Rückkehrer Daniel Heber auf der rechten Abwehrseite gleich seinen Teil beitrug. Seine technische und athletische Spielweise gewann gleich die ersten Anhänger.
Samstag ein Testspiel im Trainingslager
Die Rot-Weissen haben nun erst einmal Testspielpause. Nach einem freien Tag am Mittwoch geht es am Donnerstag in ein kurzes Trainingslager bis Sonntag ins niedersächsische Herzlake.
Dort soll es am Samstag auch das nächste Testspiel gegen einen Nord-Regionalligisten geben, geplant ist die Partie gegen den SSV Jeddeloh.
Nach dem Wechsel kamen mit Florian Bichler und Lukas Scepanik die nächsten beide Neuzugänge ins Spiel. Bichler gefiel gleich durch seine agile Spielweise mit kurzen schnellen Schritten, er wird die Auswahl im Sturm mit Sicherheit noch schwieriger gestalten. Scepanik, von den Stuttgarter Kickers nach Essen gewechselt, brauchte ein wenig mehr Anlaufzeit, hatte dann aber die beste Chance nach der Pause, als sein Kopfball aus fünf Metern (70.) zu hoch angesetzt war, hier hatte Robin Urban die Maßflanke geschlagen, der drei Minuten vor Schluss per Flachschuss die letzte Siegchance vergab. Auffällig war auch die abgeklärte Leistung des Testspielers Wilfried Sarr (zuletzt RW Erfurt), einem gebürtigen Essener, der in der Innenverteidigung eine fehlerfreie Leistung bot. Hier wird es wohl am Ende eine finanzielle Abwägung geben müssen.
Normalerweise wollen Trainer die Testspielergebnisse nicht zu hoch bewerten, so gesehen fiel das Urteil von RWE-Coach Karsten Neitzel schon aus dem Rahmen: „Wir haben einen guten Job gemacht, aber wir wollen auch in der Vorbereitung gute Ergebnisse erzielen, da ist es schade, dass wir das Spiel trotz der Fülle an Chancen nicht gewonnen haben. Das wissen die Jungs, das haben wir klar angesprochen.“
Rot-Weiss Essen - Fortuna Köln 0:0
RWE, 1. Halbzeit: Raeder, Heber, Zeiger, Tomiak, Grund, Brauer, Baier, Lucas, Pröger, Platzek, Freiberger.
RWE, 2. Halbzeit: Raeder, Urban, Becker, Sarr, Cokkosan, Brauer (65. Hirschberger), Scepanik, Remmo, Bichler, Platzek (65. Aygin), Freiberger (65. Gashi).
Zuschauer: 300