Duisburg. . Nach dem Zweitliga-Lizenzentzug hat der MSV Duisburg bis zum 5. Juli Zeit, das Paket für die 3. Liga zu schnüren. Doch die Zeit drängt: Bereits am kommenden Dienstag soll Klarheit darüber bestehen, wie es weitergeht. Ein gutes Dutzend Spieler trainiert derweil auf freiwilliger Basis an der Westender Straße.

Am Dienstag schlägt für den MSV Duisburg – mal wieder – die Stunde der Wahrheit. Der Aufsichtsrat trifft sich zur entscheidenden Sitzung. Wenn die Finanzierung für die 3. Fußball-Liga dann nicht in trockenen Tüchern sein sollte, will der MSV das Handtuch werfen.

Offiziell hat der MSV bis zum 5. Juli Zeit, das Drittliga-Paket zu schnüren. Doch 14 Tage später beginnt bereits die Saison – schon jetzt ist die Zeit knapp, um eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenzustellen. „Wir können den Spielern nicht zumuten, so lange zu warten. Deshalb muss am Dienstag feststehen, wie es weitergeht“, so KGaA-Chef Jürgen Marbach, der keinen Plan B für die Oberliga in der Schublade hat. Marbach: „Wir haben Klarheit über die Zahlen und ein gutes Konzept.“

Bei der Arena-Finanzierung ist laut Marbach eine kurzfristige Lösung in Sicht: „Trotzdem müssen wir das strukturelle Problem in den Griff bekommen. Sonst haben wir hier ein Sterben auf Raten.“ Der Neu-Duisburger gab sich gestern zuversichtlich, das Ziel zu erreichen, und lobte Geschäftsführer Björn Scheferling und Präsident Udo Kirmse: „Es ist unglaublich, was beide in diesen Tagen leisten.“

Runjaic und Gruev zum Gespräch

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Am Montag-Nachmittag treffen Coach Kosta Runjaic und Assistent Ilia Gruev in Duisburg ein. Der MSV will das Duo halten, muss den Trainern dafür aber eine sportliche Perspektive bieten.

Auch am Wochenende tagten die MSV-Gremien fast pausenlos. „Das geht hier im Fünf-Minuten-Takt“, so Marbach. Gute Nachrichten gab es in den letzten Tagen für einige Gläubiger. Der MSV begleicht derzeit Rechnungen, die sich schon seit Monaten angesammelt haben. Dieser Fakt ist ein Indiz dafür, dass der MSV Duisburg nicht vorhat, Insolvenz anzumelden.

Dass derzeit mit Roland Müller, Marcel Lenz, Maurice Schumacher, Danny Latza, Branimir Bajic, Tanju Öztürk, Sascha Dum, Julien Rybacki, Kevin Wolze, Maximilian Güll, Adli Lachheb, Andreas Ibertsberger und Ranisav Jovanovic ein gutes Dutzend Spieler auf freiwilliger Basis an der Westender Straße trainiert, macht den kommissarischen Sportdirektor Ivo Grlic zuversichtlich, bei der Kaderplanung für die 3. Liga nicht bei Null anfangen zu müssen.

„Dann krempeln wir die Ärmel hoch“

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„Ich versuche, mit den Jungs, die hier freiwillig trainieren, etwas zu machen“, sagt Grlic im Hinblick auf ein mögliches Team für die kommende Spielzeit. Die Signale von Jovanovic, Bajic oder auch Marvin Knoll sind positiv. Grlic: „Für sie ist der MSV erster Ansprechpartner. Sie warten, bis die Entscheidung, wohin es für uns geht, fällt.“ Grlic: „Jammern hilft nicht. Wir versuchen, für den MSV Duisburg die Dritte Liga zu erhalten. Sobald das klar ist, krempeln wir die Ärmel hoch.“ Kontakte zu potenziellen Neuzugängen kann „Grille“, wenn überhaupt, nur zart knüpfen. Weder die Klub-Perspektive noch ein mögliches Gehalt für einen Kicker sind derzeit nennbar.