Duisburg. . Die Meinungen nach dem Urteil der Bezirksspruchkammer III bezüglich des Abbruchspiels in der Fußball-Bezirksliga zwischen Dostlukspor Bottrop und Hertha Hamborn waren gegensätzlich. Ein Beteiligter war aber völlig außer sich. Wütend den Kopf schüttelnd machte Ikenna Onukogu seinem Unmut nach der Verhandlung Luft.

Wie bereits berichtet, sperrte die Kammer Onukogu bis zum 16. Mai. Es steht zweifelsfrei fest, dass niemand Onukogu mit einer Trinkflasche beworfen hatte. Bei der Flasche, die der Torwart von Hertha ins Publikum warf, handelte es sich um seine eigene, die während des Spiels im Tor lag. Zudem stellte die Kammer das Verfahren gegen Dostlukspor wegen rassistischer Anfeindungen ein.

Keine Beweise für rassistische Beleidigungen

„Sie nennen mich Nigger und ich werde gesperrt. Ich kann es nicht verstehen“, rief Onukogu außerhalb der Sportschule Wedau immer wieder auf englisch. Im Gegensatz zur Kammer, die aufgrund der Aussagen der neutralen Zeugen keine Beweise für rassistische Beleidigungen erkennen konnte, war die Sache für den Torwart eindeutig. Seine Trainer Rauf Alkurt und Aydin Erdal sowie die Vorsitzenden Christian Birken und Mirko Flamme hatten Mühe den 28-Jährigen zu beruhigen.

Stein des Anstoßes: Ikenna Onukogu legt sich mit den Zuschauern an. Foto: Winfried Labus / WAZ FotoPool
Stein des Anstoßes: Ikenna Onukogu legt sich mit den Zuschauern an. Foto: Winfried Labus / WAZ FotoPool

„Wir sind sprachlos“, sagte Rauf Alkurt. „Von der sportlichen Seite ist es okay, dass das Spiel mit 0:2 gegen uns gewertet wird. Aber Ikenna ist doppelt und dreifach bestraft worden.“

Dostlukspor-Vorsitzender "enttäuscht wegen kurzer Sperre"

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Nu Arslan war vor allem „sehr glücklich, dass die Rassismusgeschichte vom Tisch ist.“ Der Vorsitzende verweist auf das Projekt „Dostlukspor Bottrop Dembale“, mit dem sein Klub einen Partnerverein in der Stadt Essau in Gambia unterstützt. „Durch die Rassismusvorwürfe ist alles durcheinander geraten.“ Arslan weiter: „Ich bin enttäuscht wegen der kurzen Sperre. Ich bin versucht, Einspruch einzulegen, aber darüber muss ich noch einmal nachdenken.“,

Dabei haben aber auch die Herthaner noch ein Wort mitzureden. Binnen zehn Tagen können sie in Berufung gehen, sodass die Verhandlung an die Verbandsspruchkammer übergeben würde. Hertha-Chef Christian Birken legte sich noch nicht fest: „Erst einmal sprechen wir mit unserem Anwalt.“