Duisburg. . Beim 4:2-Sieg des MSV Duisburg gegen Jahn Regensburg war Stürmer Jovanovic der Mann des Spiels: Ein Tor geschossen, eins vorbereitet, an einem war er beteiligt. Über seine persönliche Wende freut er sich, warnt aber auch vorm Abheben.
Ranisav Jovanovic kam beim Reden immer wieder ins Stocken. Das lag aber nicht etwa an irgendeiner Form der Verunsicherung. „Sorry, aber ich musste soviel trinken und jetzt kommt die ganze Luft hoch“, grinste der Stürmer des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg. Nicht wenige Zuschauer dürften sich am Sonntag über die Vollgas-Wende nach der Pause beim 4:2-Sieg der Zebras gegen Jahn Regensburg gewundert haben. Und scheinbar wollten auch die Offiziellen dem Grund für den schlagartigen Auftrieb des MSV nachgehen. Dass sie dabei ausgerechnet „Rani“ Jovanovic zur Dopingprobe baten, verwunderte nicht.
Jovanovic: "Es freut mich, noch vor Weihnachten getroffen zu haben"
Gut eineinhalb Stunden nach Abpfiff und Antritt zum Dopingtest fand der Angreifer dann selbst die passenden Worte, um seine starke Leistung beim so wichtigen Heimsieg vor der Winterpause zu beschreiben. „Ein Tor selbst gemacht, eins direkt vorbereitet und an einem noch beteiligt.“ Und diese Tatsache machte den 32-Jährigen zweifellos zum Sinnbild der Wende nach dem 0:2-Rückstand und zum Mann des Tages. Dabei war es erst seine Torpremiere für den MSV seit dem Wechsel von Fortuna Düsseldorf zu Saisonbeginn. „Natürlich sind Tore für einen Stürmer besonders wichtig. Ich habe aber auch in den letzten Spielen schon einige Tore vorbereitet. Es freut mich trotzdem unheimlich, dass ich vor Weihnachten noch getroffen habe.“
Der 1,92-Meter-Mann weiß, dass er als ehemaliger Fortune nicht den leichtestens Stand bei den Fans des Reviernachbarn hat. „Am Anfang hieß es immer nur, ach, der Düsseldorfer. Dabei bin ich gar kein Düsseldorfer“, sagt der gebürtige Berliner und schiebt nach: „Ich glaube heute bin ich ein bisschen mehr in Duisburg angekommen.“ Trotz aller Auf und Abs in dieser Hinrunde ist „Rani“ überzeugt davon, mit dem MSV die richtige Wahl getroffen zu haben. Dabei waren es auch die Fans, die ihn zum Wechsel nach Duisburg bewegt haben. „Ich hatte Angebote von Energie Cottbus und Paderborn, hätte Drei- oder auch Vierjahresverträge unterschreiben können. Aber Duisburg war mir mit seinen Fans und dem Stadion immer schon sympathischer und immer erste Wahl. Nichts gegen die anderen, aber ich halte den MSV auf jeden Fall für den besseren Verein.“
MSV will sich nicht auf erfolgreichen Abschluss der Hinrunde ausruhen
Dass die Zebras mit drei Siegen in Folge die insgesamt magere Serie im Jahr 2012 erfolgreich abschlossen und auch sportlich überzeugen konnten, wundert Jovanovic nicht. „Wir haben auch schon starke Leistungen in Spielen gezeigt, die wir verloren haben. Wir haben ein gutes Team. Natürlich liegt es uns besser, nicht das Spiel machen zu müssen, aber gegen Regensburg haben wir gezeigt, dass wir eine richtig gefährliche Truppe sein können. Wir müssen nur unsere Chancen effektiver nutzen. Da sind andere Vereine viel brutaler“, hat der Stürmer schon die Arbeitsansätze nach der kurzen Regenerationspause im Blick. Denn klar ist für Ranisav Jovanovic, dass sich die Zebras nicht auf dem erfolgreichen Ende der Hinrunde ausruhen können. „Wir haben als Letzter durch drei Siege einen großen Sprung gemacht und gesehen, wie schnell es rauf geht. Aber genauso schnell geht es auch wieder runter. Wir dürfen jetzt nicht abheben und müssen Schritt für Schritt weiter da unten raus kommen.“
MSV besiegt Regensburg
