Duisburg. Die Zahlung der Spieler-Gehälter ist beim MSV Duisburg angeblich gefährdet. Der Klubanhang sammelt im Internet bereits Geld, in der Alten Feuerwache steigt im Dezember eine Retter-Party. Antonio Da Silva fällt länger aus.

Der MSV Duisburg kämpft weiter gegen die Uhr, im Kampf ums Überleben läuft die Zeit gegen den Traditionsverein. Geschäftsführer Roland Kentsch weiß wohl nur selbst, wann der Zeitpunkt gekommen sein wird, um beim Amtsgericht einen Insolvenz-Antrag zu stellen. Über die Höhe der Summe, die der MSV kurzfristig aufbringen muss, ranken Spekulationen. Sicher ist: Der MSV benötigt kurzfristig Geld. Nach Informationen dieser Zeitung ist das Konto leer, kann der Verein Ende der Woche angeblich die fälligen Dezember-Gehälter der Spieler nicht zahlen.

Im Hintergrund laufen auf allen Ebenen Gespräche, wie aus Verhandlungskreisen verlautete, liegen Zusagen für Sponsorengelder bereits vor, allerdings reiche diese Summe noch nicht aus, um die Probleme zu lösen. Somit stehen auch Spielerverkäufe (Wiedwald, Hoffmann) als Option weiterhin zur Diskussion.

Mit Erich Scharrenbroich zog derweil ein Mitglied der Stadion-Gesellschafter schon in der vergangenen Woche seine Unterstützung zurück. „Ich bin nicht mehr bereit, dem MSV finanziell und persönlich zu helfen“, so Scharrenbroich. Der Unternehmer begründet seinen Schritt unter anderem damit, dass kein schlüssiges Konzept sichtbar sei und es in den Gremien an Professionalität mangele. „Ich glaube nicht mehr daran, dass die Insolvenz abzuwenden ist“, so Scharrenbroich.

Auch die Fans sammeln mittlerweile Geld für die Rettung. Im Internet-Netzwerk Facebook haben MSV-Anhänger die Aktion „Retter aus Leidenschaft“ ins Leben gerufen. Am Rande des Spiels in St. Pauli haben die Zebra-Fans im Gäste-Bereich Leergut für die MSV-Rettung gesammelt. Mit einer „Retter-Party“ am Freitag, 14. Dezember, in der Alten Feuerwache in Hochfeld wollen die Fans dem Verein helfen. Zudem sind entsprechende T-Shirts bereits in Arbeit. Für 19,02 Euro können MSV-Fans die Shirts erwerben.

Bajic kämpft um Einsatz

Auch sportlich wachsen beim MSV die Probleme. Keine große Überraschung war gestern die Diagnose für Mittelfeldspieler Toni da Silva. Der Brasilianer hat sich am Sonntag in St. Pauli einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen. Damit fällt der Ex-Dortmunder mindestens zwei Wochen aus. Für das morgige Heimspiel gegen Union Berlin musste unterdessen auch Goran Sukalo das Handtuch werfen. Frühestens am Sonntag in Paderborn könnte es für den Slowenen klappen.

Kapitän Branimir Bajic, der mit Problemen an der Bandscheibe außer Gefecht ist, absolvierte gestern ein Einzeltraining. Trainer Kosta Runjaic: „Hinter seinem Einsatz steht ein ganz großes Fragezeichen."