Duisburg. . Der FCR Duisburg verliert nach Alexandra Popp, Luisa Wensing und Simone Laudehr auch Annike Krahn. Vier Nationalspielerinnen suchen das Weite. „Diese Entscheidung ist mir sehr, sehr schwer gefallen“, sagte Krahn am Donnerstag.

Der vierte Platz. Das war seit Gründung des FCR 2001 Duisburg die schlechteste Abschlussplatzierung, die die Löwinnen in der Frauenfußball-Bundesliga je eingenommen haben. 2004 passierte dieses „Missgeschick“ – und eben aktuell 2012. Künftig wird dieser Rang eher zum ambitionierten Ziel als zum Schreckgespenst. Denn nach Alexandra Popp, Luisa Wensing (beide Wolfsburg) und Simone Laudehr (Frankfurt) sucht mit Annike Krahn nun auch die vierte deutsche Nationalspielerin das Weite. Ausgerechnet! Denn die Verantwortlichen hatten bis zuletzt gehofft, dass zumindest sie bleibt und hilft, den Neuanfang anzustoßen.

Krahn äußerte sich auf ihrer Homepage

Krahn selbst nimmt dazu auf ihrer Homepage Stellung: „Diese Entscheidung ist mir sehr, sehr schwer gefallen, denn ich habe viele tolle Erinnerung an die ganzen acht Jahre, in denen ich in Duisburg auch zur Nationalspielerin gereift bin. In dieser langen Zeit ist mir der Verein, aber auch vor allem die Mannschaft ans Herz gewachsen.“ Sie sagt aber auch: „Allerdings gab es in den letzten Wochen und Monaten auch Entwicklungen im Verein, die mich nachdenklich gestimmt haben.“

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„Sie war als Kapitänin nicht umsonst mein verlängerter Arm“, sagt Trainer Marco Ketelaer. „Das reißt eine extreme Lücke, die es nun zu schließen gilt.“ In diesem Punkt ist Jörg Schemberg, der Sportliche Leiter, zumindest optimistisch. „Ich hoffe, dass es mit der Verpflichtung einer Defensivspielerin bald klappt.“ Schemberg geht davon aus, eine schlagkräftige Truppe ins Rennen schicken zu können. „Platz vier bis sechs wäre toll. Wenn wir den vierten Rang mit einer jungen Mannschaft bestätigen können, wäre das eine Riesensache.“ Ketelaer ist da weniger forsch. „Sprechen wir mal von der oberen Tabellenhälfte. Wenn wir uns um Rang sechs einsortieren, ist das realistisch“, so der Coach. Einen Platz als Saisonziel will er aber nicht formulieren. „Ich bin bereit, Gas zu geben und mit den Nachwuchskräften zu arbeiten. Wir machen aus der Not eine Jugend“, hat er seinen Humor nicht verloren.

FCR holt Torhüterinnen drei und vier

Wo Krahn hingeht, ist unbekannt. Gerüchte bringen sie mit der SG Essen-Schönebeck in Verbindung. Sollte sie sich doch noch für einen Wechsel ins Ausland entscheiden, wäre wohl der Kopparbergs/Göteborg FC ein Kandidat, wo Innenverteidigerin Jane Törnqvist in einer Woche zurücktreten wird.

Derweil hat der FCR mit Chiara Kirstein (TB Heißen; früher FCR U17) und Bianca Hielscher (Borussia Mönchengladbach U17) die Torhüterinnen drei und vier verpflichtet.