Duisburg. . Michael Tönnies verfolgte gerührt, mit Tränen in den Augen, sein Benefizspiel zugunsten des Bundes Deutscher Organspender (BDO). Die Traditionsmannschaft des MSV Duisburg besiegte die Auswahl „Tönnies & Friends“ mit 7:4. 3532 Zuschauer waren gekommen, um dem „Dicken“ beizustehen.
Michael Tönnies schnaufte, pustete immer wieder die Backen auf. In der rechten Hand das Sauerstoffgerät. Der 52-Jährige hatte sichtlich Mühe, die wenigen Stufen Richtung Spielfeld in der Schauinsland-Reisen-Arena zu bewältigen. Dort saß er wenige Minuten später und verfolgte gerührt, mit Tränen in den Augen, sein Benefizspiel zugunsten des Bundes Deutscher Organspender (BDO). Der „Dicke“ war überwältigt. Die Traditionsmannschaft des MSV besiegte die Auswahl „Tönnies & Friends“ mit 7:4 (3:1). Und das, obwohl die Zebras zwischenzeitlich gegen 13 Kicker spielen mussten. MSV-Legende Enatz Dietz: „Die haben am Ende für einen Auswechselspieler immer zwei Neue gebracht.“
Anruf von Uli Hoeneß
3532 Zuschauer – ausnahmsweise mal keine 7 als letzte Ziffer – waren gekommen, um dem „Dicken“ beizustehen. Tönnies, der schwer lungenkrank ist und auf eine Organspende angewiesen ist, war schon zwei Stunden vorher gerührt, als Bayern-Präsident Uli Hoeneß anrief und ihm eine Spende von 10 000 Euro versprach. „Herr Hoeneß, seien Sie mir bitte nicht böse, aber das kann ich nicht glauben“, so ein überwältigter Tönnies am Telefon.
Über 60 ehemalige Weggefährten und Freunde des Ex-Profis waren gestern auf oder neben dem Rasen zugegen. „Wichtig ist, dass wir heute ein Zeichen für die Organspende gesetzt haben“, so Torwart Georg Koch, der erstmals nach seinem Abschied vom MSV an der Wedau wieder im Tor stand. Auch Ex-Vereinschef Helmut Sandrock kickte ein paar Minuten mit. Später stand der neue DFB-Generalsekretär auf der Tribüne und tauschte sich mit NRW-Innenminister Ralf Jäger aus. Jäger war zu Sandrocks Amtszeit Aufsichtsratschef – sie hatten sich einst vergeblich gegen Walter Hellmich gestemmt. Nachkarten war gestern aber nicht angesagt. Jäger: „Wir haben optimistisch nach vorne geschaut“
Petra Dietz hatte 15 Kuchen gebacken
In der dritten Halbzeit erfuhr Michael Tönnies von seinen Freunden noch viel Zuspruch. Petra Dietz, Ehefrau von Enatz Dietz, hatte extra 15 Kuchen für den Abend gebacken. Für Michael Tönnies beginnt nun der nächste Kampf, sein wichtigstes Match. Für den 52-Jährigen läuft die Wartezeit. Es ist ungewiss, wann er eine neue Lunge erhält. Der Abend mit seinen Freunden dürfte ihm Kraft gegeben haben.