Duisburg. . VfL Wolfsburg will die FCR-Leistungsträgerinnen Alexandra Popp und Luisa Wensing verpflichten – und wer das Transfergebaren der VW-Städter aus dem Männerbereich kennt, weiß genau: Geld spielt bei den Niedersachsen nur eine geringe Rolle.

Hinter dem FCR 2001 Duisburg liegt ein erfolgreiches zweites Halbjahr 2011. Die Stimmung hätte beim Tabellenzweiten der Frauenfußball-Bundesliga dementsprechend kaum besser sein können – doch nun tauchen die ersten Störfeuer am Horizont auf, die für die Zukunft des Vereins wenig positiv erscheinen. Ligakonkurrent VfL Wolfsburg hat sich mit einem Angebot für Nationalstürmerin Alexandra Popp (20) und Abwehrtalent Luisa Wensing (18) in Position gebracht. Beide Verträge laufen im Sommer aus – und wer das Transfergebaren der VW-Städter aus dem Männerbereich kennt, weiß genau: Geld spielt bei den Niedersachsen nur eine geringe Rolle.

„Wir waren darauf vorbereitet“, erklärt FCR-Pressesprecher Rainer Zimmermann. „Wolfsburg hat sich fair und sauber verhalten, sie haben uns offiziell darüber informiert, dass sie an beide Spielerinnen herangetreten sind.“ Der VfL hatte schon vor dieser Saison mit Lena Goeßling, Josephine Henning, Nadine Keßler und Conny Pohlers vier namhafte Spielerinnen verpflichtet, war aber bislang noch – vor allem beim 0:3 in Duisburg – ein gutes Stück hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Nun scheint Trainer Ralf Kellermann, einst Torhüter beim MSV, die Mittel zu erhalten, um den Kader weiter aufrüsten zu können. „Frankfurt und Wolfsburg sind in der Bundesliga die Vereine, die das meiste Geld zur Verfügung haben“, sagt Rainer Zimmermann. Kampflos will der Verein seine beiden Leistungsträgerinnen aber nicht ziehen lassen – im Gegenteil: „Sie haben beide ein deutlich verbessertes Angebot von uns erhalten. Wenn sie bedenken, was sie bei uns für ein Gesamtpaket erhalten, können wir zuversichtlich sein, aber wenn es nur am Geld liegt, wird es natürlich schwer für uns.“

Adäquater Ersatz

Dass Trainer Marco Ketelaer im Fall einer Qualifikation für die Champions League mit einem sportlich nicht wettbewerbsfähigen Team dastünde, schließt Zimmermann aus: „Selbst wenn ,Lulle’ und ,Poppi’ uns verlassen, werden wir in der Lage sein, für adäquaten Ersatz zu sorgen.“ Freilich stehen auch noch Verhandlungen mit anderen Leistungsträgerinnen aus; so laufen auch die Verträge von Simone Laudehr und – wie üblich – Annike Krahn im Sommer aus. Der Kampf hat also gerade erst begonnen.