Duisburg. .
Olcay Sahan bestreitet am Samstag sein letztes Spiel für den MSV Duisburg. Er will sich mit dem Pokalsieg verabschieden.
Milan Sasic wird Olcay Sahan vermissen. Allein schon, weil dieser redet, wie ihm der Mund gewachsen ist. Nach der Niederlage in Bochum erklärte der Mittelfeldspieler des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg den Journalisten in der Mixed-Zone, warum die Zebras seiner Meinung nach am Samstag Pokalsieger werden. „Vor den drei letzten Pokalspielen gegen Köln, Kaiserslautern und Cottbus konnten wir unsere Liga-Spiele auch nicht gewinnen. Da wir nun in Bochum verloren haben, werden wir gegen Schalke gewinnen.“
Milan Sasic schüttelt dazu den Kopf – mit einem Lächeln. Der 52-Jährige weiß, dass seine Mannschaft vom Verletzungspech derart gebeutelt ist, dass die Außenseiterchancen seines Teams am Samstag noch kleiner sind als sie es ohnehin schon gewesen wären. Da machen ihm die verrückten Typen in seiner Mannschaft Mut. Ein Stefan Maierhofer etwa, der sieben Wochen nach seinem Mittelfußbruch spielen will. Oder ein Olcay Sahan, der dem Schalker Starensemble frech und frisch entgegentreten will.
Bewegende Szenen im Olympiastadion
Der Türke freut sich auf die Rückkehr ins Olympiastadion und glaubt, dass diese Arena auch seine Kollegen beflügeln wird. Die Zebras, allen voran Sahan, erlebten dort im November eine ihrer Sternstunden in der gerade beendeten Zweitliga-Saison. Der MSV triumphierte beim Top-Favoriten mit 2:0, Sahan spielte überragend und brachte die Duisburger nach der Pause in Führung. Bitter für den MSV: Mit dieser Partie spielte sich der Mittelfeldspieler ins Blickfeld der anderen Vereine. Hertha-Trainer Markus Babbel fing schnell Feuer, wollte den Düsseldorfer verpflichten. Auch mehrere türkische Vereine traten auf den Plan, am Ende machte der 1. FC Kaiserslautern das Rennen um den A-2-Nationalspieler der Türkei.
Ivica Banovic überzeugt beim MSV
Das Ligaspiel in Berlin ist den MSV-Spielern auch wegen der emotionalen Bedeutung noch immer präsent. Wenige Tage vor dem Match hatte Milan Sasic seine Mutter verloren. Demonstrativ rannten die Zebras beim Torjubel auf den Coach zu. Sasic fand hinterher keine Worte, er weinte. Geht es nach Olcay Sahan, wird es im Olympiastadion auch diesmal wieder bewegende, emotionale Szenen geben. Sahan: „Unser Trainer soll auch diesmal wieder in der Kabine weinen. Aber nicht aus Trauer, sondern vor Freude, weil wir dann den DFB-Pokal gewonnen haben.“