Duisburg. Am Ende ist es wenigstens ein Punkt, den der EVD am Pferdeturm holt. Doch nach drei Führungen war mehr drin. Niederlage nach Overtime.
Ein Punkt am Pferdeturm. Bevor die Füchse ihren Mannschaftsbus bestiegen haben, wäre das ein Szenario gewesen, mit dem der Eishockey-Oberligist EV Duisburg gut hätte leben können. Doch am Sonntagabend mussten sich die Schwarz-Roten grämen. Denn sie lagen bei den Hannover Indians dreimal vorne, kassierten in eigener Überzahl aber den späten Ausgleich und verlieren nach Verlängerung mit 4:5 (1:0, 2:2, 1:2, 0:1). Die zwei verlorenen Zähler können im Kampf um die (Pre-)Play-offs noch schmerzen.
Über 56 Minuten lang haben die Füchse ein richtig starkes Auswärtsspiel abgeliefert, bekommen dann ein Powerplay zugesprochen – und geben den Sieg aus der Hand. Ausgangspunkt war ein Puckverlust vorne rechts durch den Finnen Miro-Pekka Saarelainen, der noch einmal die Chance bekommen hatte, nachdem sich Pontus Wernerson Libäck am Freitag gegen Herford nach Spielende eine Spieldauerstrafe eingehandelt hatte und gesperrt zusehen musste. Matias Varttinen setzte zum Alleingang an und traf zum 4:4 (57.). Und auch in der Overtime war es Varttinen, der alleine auf Füchse-Goalie Matthias Bittner zulief und zum 5:4-Endstand für den ECH traf.
„Das war ein gutes Spiel. Da sollten die Mannschaften im Mittelpunkt stehen. Dass dann andere im Mittelpunkt stehen, wird der Sache nicht gerecht.“
„Im ersten Drittel hat es Hannover gut gemacht. Wir machen aus einem Schuss ein Tor, das war natürlich effizient“, erklärte EVD-Trainer Fabian Schwarze. „Im zweiten Drittel kassieren wir unnötige Strafen. Im letzten Drittel ging es up und down, leider machen wir in der Overtime den einen Fehler, der Hannover den Sieg ermöglicht.“ Dann ergänzte der Füchse-Coach noch: „Das war ein gutes Spiel. Da sollten die Mannschaften im Mittelpunkt stehen. Dass dann andere im Mittelpunkt stehen, wird der Sache nicht gerecht“, zeigte sich Schwarze mit der Schiedsrichterleistung nicht einverstanden.
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Im ersten Drittel hatte der EVD noch Mühe, offensiv ins Spiel zu finden, machte seine Sache aber defensiv – auch dank Goalie Bittner – so gut, dass es mit einem 0:0 in die Pause zu gehen schien. Doch 37 Sekunden vor der Pause krönte Martin Schymainski den ersten Abschnitt mit seinem Treffer zur Duisburger Führung. Hannover mühte sich Wiederbeginn redlich, das Spiel an sich zu reißen, doch Bittner ließ nichts zu. Stattdessen traf EVD-Verteidiger Nicklas Mannes zum 2:0. Damit hatten die Füchse die knapp 3000 Hannoveraner Fans zumindest für einige Augenblicke zum Schweigen gebracht. Doch die Gäste holten die Indians selbst zurück ins Spiel. Eine völlig unnötige doppelte Strafe von Michael Fomin sowie eine Spieldauerstrafe, verbunden mit fünf Minuten, gegen Tobias Fischer nutzten die Hausherren zu zwei Treffern und hatten danach sogar noch dreieinhalb Minuten Powerplay übrig. Die Füchse überstanden diese Zeit – und gingen erneut mit einer Führung in die Pause, weil Nardo Nagtzaam einen Alleingang zum 3:2 nutzte.
Auch Jussi Petersens Tor zum 3:3 (45.) war nicht der Auftakt zur Wende im Spiel. Denn mit dem wohl schönsten Tor des Abends brachte Linus Wernerson Libäck den EVD erneut in Front. Sein Schuss schlug derart schnell im hinteren Torgestänge des rechten Winkels ein, dass sich die Schiedsrichter per Videobeweis überzeugen mussten. Eine weitere doppelte Unterzahl – für rund eine Minute – überstanden die Gäste und schienen auf dem Weg zum Sieg zu sein, als der offensive Puckverlust durch Saarelainen den ECH-Alleingang von Varttinen ermöglichte. Am Ende bleibt eine weitgehend gute Leistung und ein mehr als verdienter Punktgewinn für die Füchse. Es wären halt nur locker zwei weitere Punkte drin gewesen.
Die Statistik:
Tore: 0:1 (19:23) Schymainski (Konze, Fomin), 0:2 (23:07) Mannes (Linus Wernerson Libäck, Eriksson), 1:2 (28:48) Halme (Robin Palka, Killins/5-3), 2:2 (29:37) Christmann (Robin Palka, Wäser/5-4), 2:3 (38:30) Nagtzaam (Saarelainen, Schymainski), 3:3 (44:42) Petersen (Messing, Belendir), 3:4 (45:48) Linus Wernerson Libäck (Eriksson, Schitz), 4:4 (56:16) Varttinen (Messing, Belendir/4-5), 5:4 (62:56) Varttinen (Metsävainio, Wäser).
Strafen: Hannover 6, Duisburg 10 + 5 + Spieldauer (Fischer).
Zuschauer: 2804.