Duisburg. Der EVD wacht gegen den Herforder EV erst in der Schlussphase auf und verliert 2:3. Spieldauerstrafe gegen Pontus Wernerson Libäck.

Die Verteidigung schon vor einigen Tagen mit Steven Deeg aufgepeppt. Den Sturm mit Samuel Eriksson aufgehübscht. Und einige Spieler wie Pontus Wernerson Libäck haben das Lazarett verlassen und sind wieder dabei. Da müsste es doch so richtig gut laufen, oder? Sollte man meinen, doch die Füchse lagen im Heimspiel gegen den Herforder EV völlig neben der Spur. Der Eishockey-Oberligist unterlag mit 2:3 (0:2, 0:1, 2:0) – weil die Hausherren zu spät ihre Leidenschaft entdeckt hatten.

„Wir haben zwar viel geschossen, haben dann aber vor dem Tor nicht hart genug für die zweiten Schüsse gearbeitet. “

Fabian Schwarze
Trainer der Füchse Duisburg

„Wir sind zu Beginn ruhig geblieben, haben zwar viele Schüsse zugelassen, das meiste aber von außen“, sagte Herfords Trainer Henry Thom angesichts eines Schussverhältnisses von 49:31 für Duisburg. Ähnlich sah es auch Füchse-Coach Fabian Schwarze. „Herford hat das defensiv gut gemacht. Wir haben zwar viel geschossen, haben dann aber vor dem Tor nicht hart genug für die zweiten Schüsse gearbeitet. Zu der Strafenthematik sage ich mal lieber nichts.“ Denn die Unparteiischen sprachen nach Spielende noch eine Spieldauerstrafe gegen Pontus Wernerson Libäck aus, nachdem er offenbar zu deutlich dem Gespann seine Meinung zur Strafenflut gesagt hatte. Nach der Pressekonferenz ergänzte Schwarze dann aber noch: „Es standen drei Teams auf dem Eis. Zwei davon haben versucht, etwas für das Spiel zu tun. Das dritte Team hat nur gesucht und irgendwann die Kontrolle über das Spiel verloren.“

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Rein optisch ließ sich das erste Drittel noch gut an. Denn die Füchse waren viel öfter in des Gegners Drittel zu finden als die Herforder. Allerdings wurde der EVD nie wirklich gefährlich. In der sechsten Minute hatte sich zwar das Herforder Tornetz ausgebeult, aber das war der Schläger des Gästegoalies. Das Gewühl vor seinem Kasten konnten die Hausherren nicht zu ihrem Vorteil nutzen. Das Unheil nahm in der neunten Minute seinen Lauf. Fast etwas unbemerkt gab es eine Strafzeit gegen Michael Fomin. Die Strafe war beinahe abgelaufen, neun Sekunden waren noch übrig, da trafen die Gäste zur Führung. Danach wollte kaum noch etwas gelingen. Ein Puckverlust an der eigenen blauen Linie führte zu einem Alleingang, den Füchse-Goalie Julius Schulte allerdings entschärfte. Dennoch trafen die Ice Dragons noch vor der Pause. 50 Sekunden vor der Sirene ging es schnell, ein Pass von hinter dem Tor, Direktabnahme, drin.

In der Schlussphase wird es hektisch

Spätestens im zweiten Abschnitt war den Füchsen die Verunsicherung anzumerken. Viel zu selten suchten sie aus aussichtsreichen Situationen den Abschluss, legten immer wieder quer, sodass dem Gästetor weiterhin keine Gefahr drohte. So sprach das Schussverhältnis zwar klar für Duisburg, doch Herford musste nach wie vor nur das nötigste tun, um den Vorsprung zu bewahren. Dann kam freilich auch noch Pech dazu. Denn in der 35. Minute rutschte dem Herforder Torhüter Kieren Vogel der Puck durch, doch ein HEV-Verteidiger klärte noch vor der Linie. Schon zu Beginn dieses Abschnitts hatte Herford auf 3:0 erhöht.

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Den Schlussabschnitt begannen die Hausherren in Überzahl, dennoch gab es die Großchance für die Gäste. Doch nach 37 Sekunden war Goalie Julius Schulte zur Stelle und verhinderte den Einschlag. In der 52. Minute kamen die Füchse dann aber doch auf die Anzeigetafel: Im Powerplay traf Michael Fomin nach einem Schuss von Martin Schymainski zum 1:3. Nun bemühten sich die Füchse deutlich intensiver um den Erfolg und zeigten Herz, als die Herforder vor dem eigenen Tor rustikal zu Werke gingen. Dabei ging Routinier Martin Schymainski mit viel Leidenschaft zur Sache. Die ganze Situation sorgte für jeweils drei Fünfminutenstrafen auf beiden Seiten. Nach überstandener doppelter Unterzahl wurde es in der Eissporthalle so richtig laut, als den Füchse durch Pontus Wernerson Libäck der 2:3-Anschlusstreffer gelang (58.). Die Füchse hatten ihr Herz gefunden und in die Hand genommen – leider zu spät. Auch weil in der Schlussminute die Linienrichterin einmal den Füchsen im Weg gestanden hatte und die Hauptschiedsrichter 20 Sekunden vor dem Ende eine weitere Strafe gegen Pontus Wernerson Libäck ausgesprochen hatte, was den Schweden offenbar dazu veranlasste, nach der Sirene unschöne Worte an den Schiedsrichter zu richten.

Die Statistik:

Tore: 0:1 (10:12) Humberstone (Walch, DeNoble/5-4), 0:2 (19:10) Lessard Aydin (Humberstone, Berezovskij), 0:3 (21:18) Lessard Aydin (Köhler, Humberstone), 1:3 (51:38) Fomin (Schymainski, Neumann/5-4), 2:3 (57:15) Pontus Wernerson Libäck (Linus Wernerson Libäck, Deeg/5-4).

Strafen: Duisburg 14 + je 5 (Fomin, Mannes, Schymainski) + Spieldauer (Pontus Wernerson Libäck), Herford 16 + je 5 (Lindgren, Schultz, Walters)

Zuschauer: 985.