Duisburg. Der neue Trainer hat bereits unterschrieben. Klar ist, er hat eine nicht unbedeutende EVD-Vergangenheit. Am Freitag ist Hamm zu Gast.
Die Eissporthalle Duisburg hat ein Dach. Und von dort pfeifen die Spatzen. Wie schon gemeldet, steht der neue Trainer für die Eishockey-Saison 2025/26 beim EV Duisburg bereits fest. Was die Spatzen am lautesten pfeifen, ist dies: Der neue Mann hat eine bedeutende Duisburger Vergangenheit. Dann schauen wir doch mal, wer infrage kommt.
Kandidat Nr. 1: Rico Rossi
Bei Rico Rossi liegt die Zeit an der Wedau am weitesten zurück. Rossi war bereits Trainer der Füchse – und das relativ zu Beginn seiner Laufbahn hinter der Bande. Beim HC Mailand wechselte der heute 59-Jährige das „Fach“, lief in der italienischen Metropole zunächst noch als Spieler auf, ehe er 1995 dort Trainer wurde. Im Dezember 1998 beerbte er Craig Topolnisky als Trainer der Füchse, bei denen er auch in den beiden folgenden Saisons Trainer blieb. 2001 erreichte er mit dem EVD die finale Play-off-Runde gegen den EV Regensburg, die nach einer mitreißenden Serie zwar mit 2:3 verloren ging, am Ende stiegen aber nicht nur die beiden Finalrunden-Sieger (Regensburg und Wolfsburg), sondern auch die unterlegenen Vereine (Duisburg und Crimmitschau) in die 2. Bundesliga auf. Zur Folgesaison ging Rossi nach Bayreuth, kehrte aber im Dezember 2001 noch einmal zurück. Sein Nachfolger wurde Didi Hegen. Mit den Heilbronner Falken stieg Rossi 2007 in die 2. Liga auf. In dieser Spielklasse blieb er für Heilbronn, Kassel und Dresden bis 2021 tätig. Aktuell ist er als General Manager der Okanagan Hockey Academy in Österreich tätig.
Kandidat Nr. 2: Hugo Boisvert
Hugo Boisvert (48) ist einer der großen Aufstiegshelden der Füchse, als sie 2005 Meister der 2. Bundesliga geworden sind und damit den Sprung in die DEL geschafft haben. Zusammen mit Shawn McNeil und Michael Waginger bildete der Kanadier die gefährlichste Angriffsformation des EVD, die in der Finalserie auch maßgeblichen Anteil am Sieg über die Straubing Tigers hatte. Bullyspezialist Boisvert spielte danach für Kassel und Dresden und wurde in Kassel auch Co-Trainer. Danach war er Cheftrainer in Bietigheim, Co-Trainer in Bad Nauheim und schließlich Sportmanager in Kassel. Wäre Boisvert der künftige Coach, hätten ihn die Füchse schon als solchen vermelden können, da er aktuell nirgends unter Vertrag steht.
Kandidat Nr. 3: Frank Petrozza
Die Verpflichtung von Frank Petrozza (54) hätte sicherlich den meisten Charme. Denn der Italo-Kanadier war zum einen als Spieler ein Publikumsliebling bei den Füchsen. Er absolvierte 150 Pflichtspiele für den EVD und erzielte dabei 126 Tore und 128 Vorlagen. Er war so sehr mit dem Verein verwoben, dass er in der Saison 2005/06 sogar noch einmal für die damalige 1b-Mannschaft auflief, die das Ziel hatte, in die Oberliga aufzusteigen, als Unterbau für das DEL-Team, was aber nicht gelang. Im Dezember 2017 schmiss er für die Füchse seinen Job beim Herner EV hin, weil er unbedingt Trainer des EVD werden wollte. Die damalige Kenston-Führung stellte ihn aber schon im Februar wieder frei – völlig unnötig wohlgemerkt. Nun unter besseren Voraussetzungen im Umfeld zurückzukehren, hätte etwas. Aktuell coacht er die Heilbronner Falken in der Oberliga Süd.
Kandidat Nr. 4: Petri Kujala
Auch Petri Kujala (54) schaffte mit den Füchsen als Spieler den Aufstieg in die DEL. Kujala absolvierte in der 2. Bundesliga und DEL insgesamt 119 Spiele für den EVD. In der 2. Liga war er als Trainer für die Ravensburg Towerstars, den EC Bad Nauheim und (bis 2022) für die Bayreuth Tigers tätig. Aktuell arbeitet er im Nachwuchsbereich des EHC 80 Nürnberg, also des Stammvereins des DEL-Clubs Nürnberg Ice Tigers.
So geht es aktuell weiter
Aktuell kämpfen die Füchse um die (Pre-)Play-offs und eine möglichst günstige Platzierung für die K.-o.-Phase der Saison. Am Freitag (19.30 Uhr, Pre-Zero-Rheinlandhalle) sind die Hammer Eisbären zu Gast. „Hamm spielt sehr strukturiert. Aber wenn wir unsere volle Leistung abrufen, können wir jeden schlagen“, ist sich Füchse-Trainer Fabian Schwarze sicher. Von den zuletzt ausfallenden Spielern kehrt nur Edwin Schitz zurück. Hinter dem Einsatz von Linus Wernerson Libäck, Brooklyn Beckers und Wladislav Kronhardt steht im Zuge einer Erkältungswelle ein Fragezeichen. Neuzugang Steven Deeg gibt sein Debüt. Am Sonntag (19 Uhr) geht es zu den personell ebenfalls gebeutelten Rostock Piranhas.