Duisburg. Fußball-Anhänger des MSV sorgen beim Auswärtsspiel des EV Duisburg bei den Tilburg Trappers für Ärger. Eishockey-Fans sind aufgebracht.
Das ungute Gefühl begann bereits, als zu Spielbeginn ein Banner im Gästeblock zu sehen war. „Sieg oder Atomkrieg“ war der „geistreiche“ Slogan, den sich die Mitglieder der dem MSV Duisburg zuzurechnenden Ultragruppierung PGDU ausgedacht hatte. „Ich habe mich noch nie so geschämt“, war ein wiederholter Kommentar von Fans des Eishockey-Oberligisten EV Duisburg in den Sozialen Medien. Wäre es nur das Banner gewesen, die Dinge wären halb so schlimm. Doch die Reise der MSV-Ultras zum Auswärtsspiel der Füchse Duisburg zu den Tilburg Trappers könnte den EVD teuer zu stehen kommen.
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Denn die schwarz Gekleideten brannten auch noch Pyrotechnik ab, sodass der Deutsche Eishockey-Bund nun die Ermittlungen aufgenommen hat, an deren Ende eine empfindliche Geldstrafe gegen den Verein ausgesprochen werden könnte. „Das können wir natürlich gar nicht gebrauchen“, sagt Füchse-Geschäftsführer Tom Södler. „Wir freuen uns über jeden neuen Füchse-Fan, aber wir erwarten auch, dass unsere Werte respektiert werden.“ Und die sind im Eishockey bekanntlich einfach: Hart geht es auf der Eisfläche zur Sache, die Fans singen und rufen auch mal derbere Dinge, bleiben aber immer friedlich. Zu allem Überfluss verbindet die Fans der Füchse und der Tilburg Trappers schon seit Jahren eine Freundschaft. „Wir wissen, dass das nicht die wirklichen Füchse-Fans waren“, schrieben Vertreter des „Supportersclub Tilburg Trappers Fanatic“ in den Sozialen Medien.
„Wir freuen uns über jeden neuen Füchse-Fan, aber wir erwarten auch, dass unsere Werte respektiert werden.“
Auch gegen den Heimverein aus Tilburg wird seitens des DEB ermittelt. „Wir haben dem DEB bereits mitgeteilt, dass die Trappers nach unserer Ansicht alles Erdenkliche für die Sicherheit getan haben“, so Södler.
Als die Gastgeber in der Schlussminute den Siegtreffer erzielt haben, soll es zu gegenseitigen Provokationen und Bierbecherwürfen gekommen sein. „Das zu Spielbeginn gezeigte Plakat geht natürlich gar nicht. Wir vom DDEF verurteilen dieses aufs schärfste“, sagt Heiko Schilling vom Dachverband Duisburger Eishockeyfans. „Pyrotechnik hat natürlich auch nichts in einer Eishalle zu suchen. Vor den Ausschreitungen gab es wohl Provokationen beiderseits.“ Derart von außen ins Eishockey getragene Dinge sind komplett überflüssig. Bereits direkt nach Spielende hatten die Füchse über ihre Kanäle dies gepostet: „Wir distanzieren uns an dieser Stelle vom Verhalten einiger Zuschauer im Gästeblock, die nicht die Werte der Füchse Duisburg repräsentieren! Den Fans, die uns unterstützt haben, danken wir!“