Duisburg. Die personelle Lage beim Eishockey-Oberligisten hat sich nach dem Auswärtssieg gegen Halle noch verschärft. Es geht in die Niederlande.

Der Begriff „Buzzerbeater“ ist aus dem Basketball bekannt. So lange der Ball die Hand verlässt, bevor der „Buzzer“, also die Schlusssirene ertönt, kann ein erfolgreicher Wurf zählen. Das ist in fast allen anderen Sportarten anders. Hier muss das Spielgerät im Tor landen, bevor das Signal ertönt. Aber genau das glückte Michael Fomin am vorletzten Tag des alten Jahres beim 7:3-Sieg in Halle. Er schnappte sich einen Rebound, ließ den Hallenser Torhüter sehenswert aussteigen und traf, praktisch mit der Pausensirene, zum 2:2.

Auch interessant

Das war nicht nur ein echter Spaß aus Sicht des Eishockey-Oberligisten EV Duisburg, es war auch ein Wirkungstreffer gegen die Hallenser – erst recht, weil die Füchse 20 Sekunden nach Wiederbeginn erstmals in Führung gingen und keine vier Minuten später gar mit 5:2 vorne lagen. „Wir haben am Anfang zwei Fehler gemacht, die die Saale Bulls bestraft haben“, sagt Füchse-Trainer Fabian Schwarze über den ursprünglichen 0:2-Rückstand. „Aber danach haben die Jungs das gut gemacht.“ Diese Fehler dürfen sich die Schwarz-Roten am Freitag (20 Uhr) nicht erlauben. Das wissen sie aus eigener Erfahrung. Wer bei den Tilburg Trappers nicht konzentriert spielt, wird vermöbelt. Und zwar ordentlich. Nach dem ersten Drittel beim vergangenen Auswärtsspiel in Nordbrabant stand es bereits 4:1 für die Niederländer, „weil sie brutal effektiv waren“, so Schwarze. Denn diesem Vorsprung stand nur ein Schussverhältnis von 12:11 gegenüber.

„Die Liga ist deutlich enger zusammengerückt. Die Punktabstände sind viel geringer als in der vergangenen Saison.“

Fabian Schwarze
Trainer der Füchse Duisburg

Dass die Trappers nicht unschlagbar sind, haben die Füchse selbst bei ihrem Heimsieg gegen die Niederländer bewiesen. Auch das Schlusslicht aus Herne schnappte sich kürzlich einen Punkt gegen Tilburg. „Die Liga ist deutlich enger zusammengerückt. Die Punktabstände sind viel geringer als in der vergangenen Saison“, so Schwarze. Die nicht verblüffende Vorgabe lautet daher nun, defensiv besser zu stehen und Turnover zu vermeiden. Ärgerlich aus Trainersicht ist einfach der Umstand, dass unklar ist, mit welchen Spielern Schwarze diese Aufgabe angehen kann. Der Einsatz von Edwin Schitz und Miro-Pekka Saarelainen? Fraglich. Eine Rückkehr von Aaron Krebietke und Pascal Grosse? Noch nicht klar. Und auch bei einem potenziellen Neuzugang, dem wohl ein Vertragsangebot unterbreitet worden ist, hat sich noch nichts getan.

Pontus Wernerson Libäck wurde operiert

Immerhin ist die Operation bei Pontus Wernerson Libäck, der sich eine „schwere Gesichtsverletzung“ zugezogen hatte, wohl gut verlaufen. Ob und, wenn ja, wann er wieder spielen kann, steht auch hier freilich noch in den Sternen. Nachdem zuletzt Edwin Schitz mit den Libäck-Zwillingen gespielt hatte, bildeten nach Pontus‘ Verletzung dessen Bruder Linus sowie Edwin Schitz und Martin Schymainski eine Angriffsformation.

Mehr zum Thema

Das erste Heimspiel des Jahres bestreiten die Füchse am Sonntag (18.30 Uhr, Pre-Zero-Rheinlandhalle) gegen die Icefighters Leipzig, die inzwischen auf Rang drei vorgerückt sind, nachdem der Start misslungen war. „Es gibt zwar keine leichten Spiele, aber auch keine Spiele, die man nicht gewinnen kann“, so der Coach. Die Sachsen haben kürzlich den langjährigen DEL- und DEL2-Verteidiger Steve Hanusch vom Zweitligisten Selber Wölfe verpflichtet. Allerdings wird der Abwehrmann erst in der nächsten Woche zum Leipziger Team stoßen.