Duisburg. Zahlreiche Strafzeiten, ein Schweden-Zwilling mit Gitterhelm, etliche Chancen, aber lange Zeit kaum Tore. Essen gewinnt mit 4:3.

In den letzten zwei Minuten (und ein bisschen) ging es rund: Vier Tore fielen, zwei für Essen, zwei für Duisburg – doch am Ende jubelten die Gäste. Das 175. Ruhrderby zwischen den Eishockey-Oberligisten EV Duisburg und Moskitos Essen endete mit 3:4 (0:0, 1:1, 2:3). Zwar sahen die 2503 Fans bis zehn Minuten vor dem Ende nur zwei Treffer, einen auf jeder Seite, unspektakulär war das Spiel aber bei weitem nicht.

„Niemand hat dieses Spiel verloren gegeben.“

Fabian Schwarze
Trainer der Füchse - über die Schlussphase des Derbys.

„Wenn ich meinen Jungs etwas ankreiden kann, dann sind das die letzten zwei Minuten“, sagte Moskitos-Trainer Danny Albrecht. „Die Zwillinge haben uns schon öfter vor Probleme gestellt, diesmal hatten wir sie aber gut in Griff“, sagte der frühere EVD-Spieler über die schwedischen Libäck-Zwillinge in Duisburger Diensten. „Nicht gut war unser Powerplay, daraus hätten wir mehr machen müssen.“ Füchse-Trainer Fabian Schwarze sah ein „gutes erstes Drittel. Im zweiten Abschnitt waren wir allerdings zu undiszipliniert. Essen hat es in den letzten 20 Minuten gut in der offensiven Zone gelöst. Am Ende war es eine gute Charakterleistung von uns. Niemand hat dieses Spiel verloren gegeben.“

Über 2500 Fans sahen das 175. Derby zwischen Duisburg und Essen.
Über 2500 Fans sahen das 175. Derby zwischen Duisburg und Essen. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Das Spiel begann bitter für die Füchse – und schmerzhaft für Pontus Wernerson Libäck, der in einer Überzahlsituation von einem Essener Klärungsversuch im Gesicht getroffen worden ist (8.). Fiel der Schwede damit aus? Nein, er ließ sich in der Kabine behandeln und offenbar auch klammern und spielte gegen Ende des ersten Drittels mit einem Gitterhelm wieder mit. Schon im ersten Abschnitt hatten beide Teams genügend Chancen, das Spiel für sich zu entscheiden, ließen aber alles liegen.

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In den ersten 20 Minuten deutete sich bereits an, dass sich das Schiedsrichterduo Eugen Schmidt und Robert Ruhnau für eine kleinliche Regelauslegung entschieden hatte. Das steigerte sich im Mittelabschnitt dann allerdings derart, dass die Strafbankbetreuer ordentlich ins Schwitzen kamen, obwohl das Derby bis auf wenige Ausnahmen fair geblieben ist. Essen ging in Überzahl in Führung, die Füchse glichen ebenfalls im Powerplay aus, als Edwin Schitz einen Schuss von Linus Wernerson Libäck in der Luft abfälschte. In der 32. Minute brach die Welle der Strafzeiten dann endgültig. Völlig unnötig war dabei das Foul von Michael Fomin an Lennart Otten, als Füchse-Goalie Matthias Bittner die Scheibe bereits gesichert hatte: Der Duisburger Stürmer kassierte fünf Minuten wegen eines Bandenchecks. Doch es ging auf beiden Seiten munter weiter. Weil Manuel Neumann bei einer Strafe gegen sich auch noch meckerte, spielten die Füchse rund 1:45 Minute in doppelter Unterzahl meisterten die Situation allerdings dank eines starken Matthias Bittner und dank des jungen Verteidigers Carl Konze, der die Scheibe in der 37. Minute gar von der Linie kratzte.

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Im Schlussdrittel spielten beide Teams zurückhaltender und auch die Schiedsrichter hatten plötzlich keine Lust mehr auf Strafzeiten. Mit dieser Situation gingen die Essener besser um und gingen durch Enrico Saccomanis verdeckten Schuss in Führung (50.). Bereits dreieinhalb Minuten vor dem Ende setzte EVD-Trainer Fabian Schwarze ein Zeichen und nahm seinen Goalie früh für einen weiteren Feldspieler vom Eis. Dabei verpassten die Füchse knapp den Ausgleich, kassierten im Gegenzug aber das 1:3, nachdem Manuel Neumann den Puck in Richtung eines Essener Spielers klären wollte. Es folgte gar das 1:4, doch die Füchse ließen nicht nach, doch der 3:4-Anschlusstreffer von Martin Schymainski kam bei noch 17 verbliebenen Sekunden zu spät.

Das letzte Spiel des Kalenderjahres bestreitet der EVD am Montagabend (20 Uhr) bei den Saale Bulls Halle.

Die Statistik:

Tore: 0:1 (23:18) Biezais (Rinke, Augstkalns/5-4), 1:1 (30:15) Schitz (Linus Wernerson Libäck, Pontus Wernerson Libäck), 1:2 (49:26) Saccomani (Frick, Rinke), 1:3 (57:51) Weiß (Saccomani, Fern/ENG), 1:4 (58:31) Zolmanis (Augstkalns), 2:4 (58:47) Nagtzaam (Pape, Linus Wernerson Libäck), 3:4 (59:47) Schymainski (Fomin, Schitz).

Strafen: Duisburg 12 + 5 (Fomin), Essen 14.

Zuschauer: 2503.

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