Duisburg. Seit 2016 hatte der EVD in Herne nicht mehr gewonnen. Auch wenn sportlich einiges nicht stimmte, soll ein Sieg im 175. Essen-Derby her.
Es ist noch nicht allzu lange her, da haben die Füchse endlich ihre Durststrecke im Ruhrderby gegen die Moskitos Essen beendet. Beinahe zwei Jahre – verteilt auf fünf Liga- und zwei Testspiele – musste der Eishockey-Oberligist EV Duisburg auf einen Erfolg gegen den Nachbarn warten, ehe im 174. Derby der 93. Sieg gelang. Eine andere schwarze Derbyserie haben die Schwarz-Roten nun am 2. Weihnachtstag beim Herner EV beendet. Denn auswärts musste der EVD im „anderen Derby“ lange auf einen Sieg warten: Der letzte Erfolg am Gysenberg datierte vom 20. September 2016, der letzte Ligasieg gar vom 7. Februar 2016. Das hat die Mannschaft von Trainer Fabian Schwarze nun hinter sich gebracht und dort mit 3:2 nach Penaltyschießen gewonnen.
„Wir dürfen dem Gegner da nicht so viele Möglichkeiten geben. Im Fußball würde man so etwas wohl Konterabsicherung nennen.“
Allein: Golden war bei diesem Erfolg nicht alles, im ersten Drittel sogar nur wenig. Vier Minuten lang gaben die Füchse alles, setzten Herne unter Druck, kassierten dann aber einen Konter zum 0:1, der dem Team merklich den Stecker zog. „Bei den beiden Gegentoren haben wir uns nicht klug angestellt“, merkte EVD-Trainer Fabian Schwarze an. „Wir dürfen dem Gegner da nicht so viele Möglichkeiten geben. Im Fußball würde man so etwas wohl Konterabsicherung nennen.“ Allerdings merkte Schwarze auch nicht zu Unrecht an, dass sich Herne nach der 1:4-Niederlage an der Wedau am 22. November, als die Gysenberger vergleichsweise chancenlos waren, deutlich verbessert hat. „Gefühlt hat der HEV danach in jedem Spiel gepunktet.“
Konkurrenz punktet
Umso wichtiger war der aktuelle Erfolg in Herne für den EVD mit Blick auf den Kampf um die Play-offs und die Pre-Play-offs. Die Saale Bulls Halle beispielsweise haben als einer der direkten Konkurrenten am Donnerstag daheim gegen die Rostock Piranhas mit 10:2 gewonnen. Die Konkurrenz schläft also keinesfalls. Dennoch kritisierte Schwarze direkt nach dem Spiel in Herne zurecht die zu hohe Turnover-Rate durch Fehler in der Offensive und mahnte an, in der defensiven Zone kompakter stehen zu müssen. „Dennoch bleibe ich dabei, dass das charakterlich eine gute Leistung in Herne war. Noch vor wenigen Wochen hätten wir dort nach einem 0:2-Rückstand nicht mehr gewonnen.“
Mit Blick auf das nun 175. Derby gegen die Moskitos Essen am Samstagnachmittag (14 Uhr, Pre-Zero-Rheinlandhalle) sollen aber die sportlichen Kritikpunkte so gut es geht behoben werden. Dass die Mannschaft von Westbahnhof am 2. Weihnachtstag daheim mit 4:9 gegen die Tilburg Trappers will Schwarze nicht als Indikator für das anstehende Spiel verstanden wissen. So etwas kann hemmen oder anspornen. „Außerdem haben wir selbst auch in Tilburg deutlich verloren.“ Personell wird sich nicht viel ändern: Pascal Grosse (verletzt) und Aaron Krebietke (krank) werden weiterhin fehlen.