Duisburg. Eishockey-Oberligist EV Duisburg gewann im ersten Spiel unter dem neuen Trainer vor vollem Haus gegen die Hannover Indians mit 6:3.

Ein perfekter Einstand für Fabian Schwarze: Der neue Trainer des Eishockey-Oberligisten EV Duisburg gewann sein Debüt vor eigenem Publikum. Die Füchse setzten sich gegen den Tabellenvierten Hannover Indians mit 6:3 (3:1, 1:1, 2:1) durch. Die Mannschaft überzeugte durch Einsatzwillen und Disziplin. Zudem präsentierten sich die Schweden Linus und Pontus Wernerson Libäck in Spiellaune und waren an vier der sechs Tore beteiligt. Die Fans sagen: „Der EVD ist wieder da.“ Da ist was dran. Am Sonntag geht es für den Tabellenneunten bei den Icefighters aus Leipzig weiter.

Weitere Artikel:

Die Füchse bestritten ihr erstes Spiel nach dem Abschied von Trainer Risto Kurkinen vor vollem Haus. 3000 Freikarten wurden ausgegeben, 2681 Fans nutzten diese Gelegenheit und sorgten für eine prächtige Stimmung. Eine Choreographie in Schwarz und Rot hatten die Freunde der Füchse vorbereitet. Die Sponsoren, die den Freikarten-Abend möglich gemacht hatten, durften vor dem ersten Bully zu einem Fototermin aufs Eis und konnten miterleben, wie sich Geld in gute Laune verwandelte. Alles war also vorbereitet für einen Neustart nach den Miesepeter-Wochen im November. Die Fans rollten dem neuen Trainer Fabian Schwarze und seinem Team sprichwörtlich den schwarz-roten Teppich aus. Die Spieler genossen sichtlich das Schaulaufen auf diesem Belag.

Fabian Schwarze (rechts) hat nun auf der Bank der Füchse das Sagen.
Fabian Schwarze (rechts) hat nun auf der Bank der Füchse das Sagen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Was zunächst auffiel: Im Gegensatz zum 0:4 vom Dienstag bei den Hannover Scorpions spielte die Mannschaft diesmal mit Herzblut. Zudem hatten die Spieler während der Woche entdeckt, dass das Füchse-Mobil auch ein Gaspedal besitzt. Der Lohn ließ nicht lange auf sich warten. Die Hausherren gingen mit einer 3:1-Führung in die erste Pause.

Vor allem die schwedischen Zwillinge Linus und Pontus Wernerson Libäck wirkten erlöst oder losgelöst. Die beiden wohl talentiertesten Spieler im Team waren an allen drei Treffern beteiligt. Am Dienstag in Hannover hatten sie bei zwei Gegentoren gerade einmal Eiszeit. Diesmal aber traf Linus bereits zum 1:0 (5.), als er die Scheibe aus kurzer Distanz mit purem Willen über die Linie zwang. Nach dem etwas unvermittelten Ausgleich der Gäste durch Dennis Palka (10.) erzielte Nicklas Mannes (11.) das 2:1. Bemerkenswert: Der Verteidiger traf in Überzahl – eine Schwäche des Teams in letzter Zeit. Pontus Wernerson hatte den Kollegen zuvor mit einem feinen Slalomlauf freigespielt.

Das 3:1 war dann sogar eine echte Augenweide. Mannes spielte einen Pass perfekt auf die Kelle von Linus Wernerson Libäck (17.), der den Puck nur noch ins Tor lenken musste. Aber wie elegant er das machte, war sehenswert.

Volles Haus: Die Freikartenaktion sorgte für gute Stimmung, die Leistung des Teams tat ihr Übriges.
Volles Haus: Die Freikartenaktion sorgte für gute Stimmung, die Leistung des Teams tat ihr Übriges. © FUNKE Foto Services | Stefan Arend

Doch bei aller Freude über den wiedergewonnenen Ehrgeiz gelang Schwarze keine Wunderheilung. Torhüter Julius Schulte musste bereits im ersten Drittel einige brenzlige Situationen entschärfen. Der vom Co-Trainer zum Headcoach aufgestiegene Debütant hatte sich gewünscht, dass seine Jungs gerade in der defensiven Zone einfach und schnörkellos agieren. Doch es waren immer noch ein paar unnötige Spielereien zu viel.

Wenig hilfreich war auch, dass Jona Danöhl und Manuel Neumann kurz vor dem Ende des ersten Drittels in einer Szene gleich zwei kleine Strafen kassierten. Tino Metsävainio nutzte für die Gäste aus Hannover dieses Geschenk zum Anschlusstreffer – direkt in der ersten Minute des zweiten Drittels. Der Treffer zeigte Wirkung: Die Hausherren standen plötzlich mehr vor dem eigenen Tor, als ihnen lieb war und als es der Matchplan vorsah.

Erst in der Schlussphase des Drittels beteiligte sich der EVD wieder aktiv und offensiv am Geschehen. Jannis Kälble, der einen Schlagschuss von Manuel Neumann abfälschte, sorgte in Überzahl per Schlagschuss für das 4:2 und damit für die Entscheidung. Dass die Gastgeber zuvor in 40 Sekunden bei doppelter Überzahl zu keiner echten Chance gekommen waren, erschien dadurch als lässliche Sünde.

Der neue Finne der Füchse, Miro-Pekka Saarelainen, trug ebenfalls seinen Teil bei und verbuchte seinen ersten Punkt für seinen neuen Arbeitgeber. Saarelainen war zuvor mit einem feinen Pass auf Mees de Wit aufgefallen, der die Einladung zum Torerfolg jedoch ungenutzt ließ. In der 50. Minute scheiterte Saarelainen aus kurzer Distanz an Indians-Torhüter Timo Herden. Die Vorentscheidung wurde vertagt. Pontus Wernerson Libäck holte das Versäumte keine zwei Minuten später nach. Die Indians verkürzten zwar noch einmal durch Tino Metsävainio (54.). Bevor aber noch jemand ans Zittern kam, nahm Martin Schymainski Anlauf zum Konter und bediente den Junghai Max Hense. Der Nachwuchsmann klärte final die Fronten. Alles weitere war Jubeln und Feiern.  

Die Statistik

Tore: 1:0 (4:03) Linus Wernerson Libäck (Pontus Wernerson Libäck, Schymainski), 1:1 (9:42) D. Palka (R. Palka, Bacek), 2:1 (11:00) Mannes (Pontus Wernerson Libäck -5:4), 3:1 (16:14) Pontus Wernerson Libäck (Mannes, Fomin), 3:2 (20:37) Metsävainio (Killins, R. Palka – 5:3), 4:2 (36:34) Kälble (Neumann, Saarelainen - 5-4), 5:2 (51:23) Pontus Wernerson Libäck (Grosse, Linus Wernerson Libäck 5:3 (53:10) Metsävainio (Varttinen), 6:3 (56:24) Hense (Schymainski).

Strafen: Duisburg 10 – Hannover 14