Duisburg. Das Wochenende brachte dem Eishockey-Oberligisten Niederlagen in Rostock und gegen Herford ein. Janne Seppänen fällt verletzt aus.

Kein gutes Wochenende für die Füchse. Der Eishockey-Oberligist EV Duisburg brachte von der Ostseeküste gleich zwei schlechte Nachrichten mit. Zum einen ging die Mannschaft von Trainer Risto Kurkinen bei den Rostock Piranhas mit 5:8 (1:3, 1:4, 3:1) baden. Zum anderen verletzte sich der finnische Stürmer Janne Seppänen und muss sich zu Wochenbeginn einer Untersuchung unterziehen. Am Sonntag folgte gegen den Herforder EV, der wie Rostock alles andere als übermächtig auftrat, eine 4:5 (2:1, 0:0, 2:4)-Niederlage. Viel zu wenig für die eigenen Ansprüche der Füchse.

„Das war im zweiten Drittel viel zu emotionslos.“

Henry Thom
Trainer des Herforder EV

„Das war im zweiten Drittel viel zu emotionslos“, sagte Herfords Trainer Henry Thom. Er mag vielleicht seine eigene Mannschaft gemeint haben, es traf aber erneut auch auf sein Gegenüber beim EVD, Risto Kurkinen, zu, der einmal mehr in der 90-sekündigen Werbepause des letzten Drittels scheinbar nichts zu sagen hatte. Im Nachgang kritisierte der Finne in Diensten der Füchse die Disziplin seiner Mannschaft. Und ob es nun der schlechte Gameplan des Coaches ist oder ob die Spieler nicht auf ihn hören – Fakt ist: Gegen zwei durchschnittliche Gegner hat der EVD am Wochenende 13 Gegentore kassiert.

Die Partie begann denkbar schlecht für die Gastgeber. Gerade einmal zehn Sekunden spielten die Ice Dragons in der vierten Minute in Überzahl, da konnte EVD-Stürmer Michael Fomin die Strafbank schon wieder verlassen, weil Logan Denoble für Herford getroffen hatte. Die Füchse brauchten einige Zeit, um sich zu sortieren, fanden dann aber in die Partie. Den Ausgleich leitete Verteidiger David Lebek ein, als er an der blauen Linie die Scheibe forderte und abzog. Den Abpraller nach seinem Schuss verwertete Jannis Kälble (13.). In Unterzahl gingen die Schwarz-Roten schließlich in Führung. Die Libäck-Zwillinge nutzten den Platz auf dem Eis, Pontus spielte Linus frei, der schließlich zum 2:1 erfolgreich war.

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Im Mitteldrittel verpassten es die Füchse gleich mehrfach, den Vorsprung auszubauen. Zunächst konnte Linus Wernerson Libäck einen Alleingang nicht verwerten, dann spielte das Team 95 Sekunden lang in doppelter Überzahl viel zu zögerlich. Auch Martin Schymainski und nochmal Linus Wernerson Libäck ließen ebenfalls gute Chancen liegen. Gegen Drittelende wurde Herford stärker, doch im Zweifelsfall war bei Füchse-Torhüter Julius Schulte Endstation.

Das trotz der Gelegenheiten in der Offensive zu oft ideenlose Spiel wurde in der 48. Minute bestraft. Die Füchse konnte die Scheibe nicht klären und handelten sich den Ausgleich durch Marius Garten ein. In der Folge kassierte der EVD zwei diskutable Strafzeiten in Folge – und dann noch eine weitere wegen Spielverzögerung: So konnten die Herforder fast zwei Minuten in 5:3-Überzahl agieren. Ein klares Halten des Schlägers gegen Pontus Wernerson Libäck übersahen die Unparteiischen Marc-André Naust und Eugen Schmidt – was Herford zum 3:2 nutzte (53.). Die Antwort ließ aber nicht lange auf sich warten: Im Fallen nutzte Pascal Grosse einen Rebound und stellte in Überzahl den erneuten Ausgleich her (54.). Doch wieder nur kurze Zeit später trudelte der Puck nach einem Querschläger zum 3:4 über die Duisburger Linie (55.). Gute zwei Minuten später war das Spiel entschieden. Das 4:5 durch Martin Schymainski kam zu spät.

Tore: 0:1 (3:45) Denoble (Garten, Hildebrand/5-4), 1:1 (12:22) Kälble (Zoweil, Lebek), 2:1 (16:11) Linus Wernerson Libäck (Pontus Wernerson Libäck, Mensch/4-5), 2:2 (47:26) Garten (Hildebrand, Berezovksij), 2:3 (51:51) Denoble (Garten, Lindgren/5-3), 3:3 (53:45) Grosse (Mannes, Linus Wernerson Libäck/5-4), 3:4 (54:25) Kalnins (Sticha, Wegner), 3:5 (56:46) Kalnins (Sticha, Wegner), 4:5 (58:38) Schymainski (Linus Wernerson Libäck, Pontus Wernerson Libäck). Strafen: Duisburg 18, Herford 10. Zuschauer: 705.

Am Freitag war Füchse-Trainer Risto Kurkinen der Meinung, „dass wir gut vorbereitet waren“. Doch das hielt nur rund eine Minute vor. Zwar kam der EVD wie die Feuerwehr aus der Kabine, machte Druck und traf bereits nach 43 Sekunden durch Pontus Wernerson Libäck zur Führung, doch für die folgenden 59 Minuten ist der Plan offenbar mal wieder nicht aufgegangen. Fortan übernahmen die Rostock Piranhas in eigener Halle das Kommando und gewannen schließlich mit 8:5.

Füchse legen Gegentore selbst auf

Schon rund zwei Minuten nach der Duisburger Führung egalisierte der REC den Spielstand und profitierte in der Folge von haarsträubenden Fehlern. Beim Rostocker 2:1 war es ein frappierender Fehlpass auf den im Slot vor dem EVD-Tor wartenden Rostocker, beim dritten Gegentor wollte Füchse-Torhüter Matthias Bittner den Puck im eigenen Drittel aufnehmen und schnell weiterspielen, verschätzte sich dabei aber, sodass Hans Öhrvall nur noch ins leere Tor schießen musste. Beim fünften Gegentor wiederum unterlief Verteidiger Pascal Grosse ein Eigentor. So stand es nach 40 Minuten 2:7 aus Duisburger Sicht. Erst in den letzten zehn Minuten betrieben die Füchse etwas Ergebniskosmetik. Bemerkenswert: Zum zwischenzeitlichen 2:4 traf Michael Fomin nach Kombination mit den Libäck-Zwillingen mit einem Tor aus der Kategorie Traumtreffer. Da blitzte einmal das Potenzial des Teams auf, das nach wie vor über die meiste Zeit völlig brachliegt.

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Tore: 0:1 (0:43) Pontus Wernerson Libäck (Linus Wernerson Libäck, Fomin), 1:1 (2:56) Häring (Fleischmann, Voronov), 2:1 (9:50) Pohl (Rennert, Fleischmann/4-4), 3:1 (17:20) Öhrvall (Stopinski/4-5), 4:1 (22:16) Fleischmann (Hannon, Pohl/5-4), 4:2 (24:02) Fomin (Linus Wernerson Libäck, Pontus Wernerson Libäck), 5:2 (28:04) Öhrvall (Hannon, Kalns), 6:2 (33:34) Schaludek (Steinmann, Hannon), 7:2 (38:00) Öhrvall (Kalns), 7:3 (50:37) Linus Wernerson Libäck (Pontus Wernerson Libäck, Schymainski/5-4), 7:4 (54:52) Focks (Beckers, Kälble), 8:4 (57:44) Kalns (Öhrvall, Schaludek/ENG), 8:5 (58:57) Mensch (Schymainski, Lebek). Strafen: Rostock 16, Duisburg 8. Zuschauer: 1195.