Duisburg. Gegen Erfurt dauerte es lange bis zum ersten Treffer. Letztlich geht der Erfolg an den EVD, der mit beiden Schweden spielte konnte.
Die Füchse hatten ihre Fans zur (verspäteten) Halloween-Party nach dem Spiel im VIP-Raum eingeladen. Für die entsprechende Stimmung hatte der Eishockey-Oberligist EV Duisburg bereits zuvor in der Partie gegen die Black Dragons Erfurt gesorgt. Nicht etwa, weil die (eigentlich) Schwarz-Roten diesmal ihre gruselig-schönen, giftgrünen Ausweichtrikots getragen haben, sondern weil die Darbietung der beiden Kontrahenten über weite Strecken zum Fürchten war. Letztlich wurde aus schaurig, dann aber doch wohliger Grusel: Der EVD verbuchte einen immens wichtigen 4:1 (0:0, 1:0, 3:1)-Arbeitssieg.
Immerhin gab es vor Spielbeginn gute Nachrichten: Linus Wernerson Libäck war endlich wieder dabei, auch Edwin Schitz war wieder fit. Allerdings mussten die Hausherren auf den erkrankten Martin Schymainski verzichten. Das wieder vereinte Schweden-Zwillingspaar stürmte dieses Mal nicht mit Nardo Nagtzaam oder Janne Seppänen, wie es in der Vorbereitung kurz ausprobiert worden war, sondern mit Michael Fomin.
„Das erste Drittel war ein wenig wie in Slowmotion.“
„Das erste Drittel war ein wenig wie in Slowmotion“, sagte Erfurts Trainer Robert Hoffmann. „Im zweiten Drittel habe ich unsere Mannschaft besser gesehen.“ Füchse-Coach Risto Kurkinen befand, dass sein Team im Schlussdrittel mehr zu sich gefunden hatte.
Wie schon beim Hinspiel zum Saisonauftakt in Erfurt war kaum mit einem Spiel zu rechnen, in dem viele Tore fallen würden, zumal es auch bei den Black Dragons nicht gut läuft und immer wieder Spieler ausfallen oder angeschlagen sind. Allerdings schien es diesmal lange so, als würden Tore frühestens im Penaltyschießen fallen. Gefahr oder auch nur ein sinnvoller Spielaufbau ohne Fehlpässe oder ohne den Versuch, alleine mit dem Puck nach vorne zu rennen, waren lange Mangelware. Immerhin: Das Unterzahlspiel funktioniert im Gegensatz zum Powerplay, das längst auf eine einstellige Prozenterfolgsrate gestürzt ist, ordentlich. Gleich zu Beginn fanden sich die Füchse in einem 3:5-Unterzahlspiel, überstanden die Situation jedoch. Nebenbei bemerkt hat sich das Schiedsrichtergespann der Leistung der beiden Teams formidabel angepasst.
Auch interessant
Auch im Mitteldrittel hielt sich die Aufregung oft in Grenzen. Das Spiel plätscherte vor sich hin, weil beide Mannschaften verlässlich Fehler produzierten. In der ersten kurzen Phase, in der der EVD etwas Druck aufbaute, fiel dann auch der Führungstreffer. In der 39. Minute war es endlich so weit, als Edwin Schitz sein Team und sich selbst mit seinem ersten Saisontreffer erlöste. Bereits in diesem Abschnitt war Nardo Nagtzaam nicht mehr mit von der Partie, der nach einem Sprint mit Leistenproblemen passen musste.
Im Schlussdrittel mehrte Linus Wernerson Libäck den Thüringer Schauer: Mit einer schicken Einzelaktion erzielte er das 2:0, nachdem er einmal das gegnerische Gehäuse umrundet hatte. Mit eiskaltem Händchen markierte schließlich Michael Fomin das 3:0 – und das auch noch im Powerplay (52.). Damit war das Spiel zugunsten des EVD entschieden. Zwar verkürzte Santeri Haarala kurz darauf auf 1:3, doch Fomin packte mit einem Empty-Net-Goal den Deckel auf das Spiel (59.).
Am Sonntag (18.15 Uhr) müssen die Füchse bei den Saale Bulls Halle ran.
Die Statistik:
Tore: 1:0 (38:03) Schitz (Neumann, Pontus Wernerson Libäck), 2:0 (44:24) Linus Wernerson Libäck (Pontus Wernerson Libäck, Neumann), 3:0 (51:33) Fomin (Pontus Wernerson Libäck, Linus Wernerson Libäck/5-4), 3:1 (52:52) Haarala (Reed), 4:1 (58:34) Fomin (Pontus Wernerson Libäck, Linus Wernerson Libäck/ENG).
Strafen: Duisburg 12, Erfurt 6.
Zuschauer: 984.