Ein würdiger Abschied von Popp in Duisburg mit viel Wehmut
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Duisburg. Ein Länderspiel mit traurigem Hintergrund. Der Frauenfußball muss wieder einen exponierten Platz in Duisburg erhalten. Ein Kommentar.
Das ist ein würdiger Abschied! Bundesliga-Fußballerin Alexandra Popp beendet am Montagabend ihre beeindruckende Karriere in der deutschen Nationalmannschaft ausgerechnet da, wo sie einst im DFB-Team debütiert hatte. Und es schließt sich nicht nur ein Kreis im Hinblick auf die deutsche Auswahl. Alexandra Popp kehrt für dieses besondere Spiel gegen Australien (18.10 Uhr, Schauinslandreisen-Arena) in die Stadt zurück, in der sie einst ihren Durchbruch als Bundesliga-Spielerin schaffte. Von 2008 bis 2012 war sie für den FCR 2001 Duisburg am Ball, ehe sie zum VfL Wolfsburg wechselte.
Alexandra Popp präsentiert sich in diesen Tagen als geerdete Profi-Sportlerin, die sich bewusst auf ihre Wurzeln besinnt. Sie könne sich nichts Schöneres vorstellen, als dieses Match in Duisburg zu bestreiten. Viele ehemalige Weggefährtinnen und Weggefährten aus alten Zeiten werden sich am Abend in der Arena auch an die guten FCR-Zeiten erinnern.
Da wird auch viel Wehmut aufkommen. Mit dem Rückzug des MSV aus der 2. Bundesliga in diesem Sommer, ist Duisburg von der Landkarte des professionellen Frauenfußballs verschwunden. Damit endete eine jahrzehntelange Tradition in dieser Stadt. Ob sie jemals wieder aufleben wird, ist ungewiss. Die Entscheidung des Vereins, die Reißleine zu ziehen, war vor dem Hintergrund der angespannten Finanzen und des Bemühens, nach dem Drittliga-Abstieg die Männersparte zu retten, nachvollziehbar. Nicht zu verstehen ist indes, dass es in einer Stadt wie Duisburg, die sich als „Sportstadt“ versteht, keine Möglichkeiten gibt, aktuell professionellen Frauenfußball zu betreiben.
Immerhin konnte das Team um MSV-Frauen-Chef Tarek Ruhman in der vergangenen Woche mit dem Vertragsabschluss mit Hummel und ba sports ein zartes Signal des Aufbruchs aussenden. Das Foto der Duisburger Fußballerinnen vor dem MSV-Schriftzug auf der Bahnhofsplatte machte deutlich: Der Frauenfußball hat es weiterhin verdient, in dieser Stadt präsent sein. Das Länderspiel am Abend darf kein letztes Kapitel mit Wehmut bleiben.
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