Sonsbeck. In der Fußball-Oberliga sorgen zwei Treffer binnen sechs Minuten für die Derby-Entscheidung. VfB verpasst mögliche Tabellenführung.

Zum Abschluss des ersten Saisondrittels in der Fußball-Oberliga stand für den VfB Homberg am Mittwochabend nichts weniger als die Tabellenführung auf dem Spiel. Es wäre eine schöne Momentaufnahme gewesen für die Gelb-Schwarzen. Doch im nachgeholten Moerser Kreis-Derby erwies sich der Willy-Lemkens-Park des SV Sonsbeck zum wiederholtem Male als ungünstiges Pflaster. Am Ende setzte sich das Gastgeberteam von Trainer Heinrich Losing vor stattlichen 590 Zuschauern verdient mit 2:0 (2:0) durch. Homberg wartet nun schon seit 2012 auf einen Sieg in Sonsbeck und bleibt vor dem Sonntagsduell beim Rangdritten VfB Hilden weiter Tabellenzweiter.

SV Sonsbeck trifft innerhalb von sechs Spielminuten zweimal

Die zuletzt so erfolgreichen Gäste starteten fast mit der Siegerelf vom vergangenen Samstag gegen die SSVg Velbert (2:0). Einzig Aaron Addo ersetzte den verletzten Ryo Iwata, der sich gegen Velbert kurz vor der Halbzeit einen Fußbruch zugezogen hatte und bis Jahresende wohl ausfallen dürfte. Doch von Anfang an lief es für die Gäste auf dem hinteren Naturrasen im Willy-Lemkens-Sportpark nicht rund. Sonsbeck legte eine spritzige, leidenschaftliche Partie mit viel Laufbereitschaft hin, ließ bis zur Pause kaum VfB-Torchancen zu und führte selbst mit 2:0.

Traf für den SV Sonsbeck zum 2:0 gegen den VfB Homberg ins Schwarze: Angreifer Klaus Keisers (am Ball).
Traf für den SV Sonsbeck zum 2:0 gegen den VfB Homberg ins Schwarze: Angreifer Klaus Keisers (am Ball). © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Das sehenswerte 1:0 legte VfB-Torsteher K. C. Hersey mit einem unbedachten Befreiungsschlag selbst auf. Luca Terfloth nahm den Ball per Dropkick und traf aus locker 25 Metern Distanz in den rechten Torwinkel (18.). Nur sechs Minuten später ließ der so lange verletzte Sonsbecker Torjäger Klaus Keisers seinen Torinstinkt aufblitzen, tankte sich im Homberger Strafraum per Solo durch und schoss die Kugel zum 2:0 unter die Latte. Der Zwischenstand ging durchaus in Ordnung.

VfB Homberg stellt zügig das Spielsystem um - ohne Erfolg

VfB-Trainer Stefan Janßen reagierte noch vor der Pause, brachte mit Tim Ulrich für Julian Bode einen robusten, schnellen zweiten Angreifer und stellte sein Spielsystem auf 4-4-2 um. Das machte sich allerdings erst nach der Pause bemerkbar. „Die erste Halbzeit haben wir völlig verschlafen. Sonsbeck war hoch motiviert, laufstark, aggressiv und uns in vielen Belangen überlegen. Das muss man so anerkenne. Nach der Pause haben wir immerhin alles versucht, da kann ich der Mannschaft dann keinen Vorwurf machen“, bilanzierte Coach Janßen.

War in Sonsbeck gefrustet und kassierte dann Gelb/Rot: Offensivspieler Tim Ulrich vom VfB Homberg.
War in Sonsbeck gefrustet und kassierte dann Gelb/Rot: Offensivspieler Tim Ulrich vom VfB Homberg. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Homberg hatte die Partie zwar nun mehr in der Hand, brachte aber nicht allzu viele gefährliche Situationen zu Stande. „Ich hatte mit einem schnellen Treffer so ein wenig auf den Real-Madrid-Effekt spekuliert“, so Janßen. Doch der VfB konnte den Königlichen (5:2 nach 0:2 zur Pause gegen Borussia Dortmund am Dienstagabend) nicht nacheifern.

VfB Hombergs Tim Ulrich kassiert spät Gelb/Rot

Ein gebrauchter Fußball-Mittwoch war der Auftritt in Sonsbeck auch für Hombergs Offensivspieler Tim Ulrich. Der sah vier Minuten vor dem Ende Gelb/Rot, weil er nach nicht gegebener Ecke frustriert den Ball wütend zu geworfen und sich kurz zuvor schon eine Gelbe Karte wegen Foulspiels eingehandelt hatte. Eine offensichtlich dumme Aktion, die Ulrich einen Einsatz im Verfolgerduell am Sonntag in Hilden wegen Spielsperre verwehrt.

SV Sonsbeck: Holzum - Elspaß, Schoofs, Leurs, Martens (90. Somodi) - Meier, Terfloth (71. Pütz), Vrebac (90.+2 Kichize), Uchimura (90.+3 Kayama) - Keisers, Kiyau (66. Binn).

VfB Homberg: Kersey - Addo (71. Schütz), Hohmann, Scheibe, Walker – Ribeiro (71. Manchev), Turudija (71. Schaar) – Ota (75. Berisha), Bode (33. Ulrich), Bartu – Gomez Dimas.