Duisburg. Der Nachwuchstrainer der Zebras orientiert sich an großen Namen. Seine erste Mannschaft coachte er schon als Zwölfjähriger.

Früh übt sich. Wenn Alexander Weber von seinen Stationen als Trainer spricht, staunt der nüchterne Zuhörer nicht schlecht. Im Alter von zwölf Jahren Trainer einer F-Jugend seines Heimatvereins FC Bensberg, mit 17 Jahren Co-Trainer des Männer-Oberligisten SV Bergisch Gladbach 09, drei Jahre Scout des 1. FC Köln und danach Co-Trainer beim MSV Duisburg in der U-19-Bundesliga. Für sein Alter von 26 Jahren eine beachtliche Vita.

Seit März 2021 arbeitet Weber beim MSV. Erst als „Co“ unter Engin Vural bei der U 19, dann hauptamtlich für die U 16 und seit Sommer 2024 ist er für die U 15 in der 1. Regionalliga verantwortlich. Mit der U 16 wurde er Vizemeister. Und gleich nach drei Spieltagen bei der U 15 ließ der jüngste Trainer der Liga aufhorchen und grüßte mit seinem Team von der Tabellenspitze. Vor Dortmund, Schalke, Leverkusen und Köln. Zwei Partien und zwei Niederlagen später ist die U 15 zurück auf dem Boden der Tatsachen. Alexander Weber verwundert das nicht: „Vor allem bei der Niederlage gegen Bochum haben wir gesehen, dass wir noch viel lernen müssen. Aktuell haben wir noch sehr viele Schwankungen in unserem Spiel, was aber nicht ungewöhnlich ist. Wir sind mit 14 neuen Spielern in die neue Saison gestartet. Allein in der Startelf standen sieben Jungs, die im letzten Jahr noch bei kleinen Vereinen gespielt haben.“

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Dass sich der B-plus-Lizenzinhaber auf dem Niveau mit seiner Mannschaft messen kann, passt in Webers Karriereplanung. „Ich lebe meinen Traum. Dafür, dass ich das hier hauptamtlich beim MSV machen kann, bin ich Uwe Schubert und den Verantwortlichen sehr dankbar. Ich weiß aber auch, dass viel von mir erwartet wird“, erklärt Weber, der letztes Jahr seinen Master of Science in Betriebswirtschaftslehre ablegte. Inhalt seiner Master-Thesis war passenderweise die „Organisation eines Nachwuchsleistungszentrums“ am praktischen Beispiel des MSV Duisburg.

„Ich lebe meinen Traum. Dafür, dass ich das hier hauptamtlich beim MSV machen kann, bin ich Uwe Schubert und den Verantwortlichen sehr dankbar. Ich weiß aber auch, dass viel von mir erwartet wird.“

Alexander Weber
MSV-C-Junioren-Trainer

Dass Weber nicht nur Theorie kann, soll die nächste Zeit beweisen. Bei den C-Junioren hat sich der Coach gut eingefunden. „Die Arbeit mit den Jungs macht mir Spaß. Man sagt nicht umsonst, dass das Jahr in der U 15 das goldene Lernalter ist. Ich habe schnell gemerkt, dass die Jungs viel wissbegieriger sind als die U 16 im letzten Jahr“, so Weber, der sich mit seinen Vorbildern an großen Namen orientiert: „Ich konnte mit Julian Nagelsmann ein kurzes Gespräch führen und orientiere mich viel an ihm. Anders als viele andere Trainer hat er, wie ich auch, als Spieler keine Profikarriere hingelegt. Generell bin ich sehr wissbegierig. Weitere Persönlichkeiten, an denen ich mich orientiere, sind unter anderem Jürgen Klopp, Thomas Tuchel, Pep Guardiola und Xabi Alonso. Viel gelernt habe ich von Engin Vural, Uwe Schubert und Uwe Weidemann, aber auch von Thomas Zdebel, als ich sein Co-Trainer bei 09 war.“

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Bevor es in noch höhere Gefilde geht (Weber: „Ich möchte irgendwann im Erwachsenen-Profibereich arbeiten“) gibt es aber in der MSV-Jugend noch einiges zu tun. Am Samstag (11 Uhr) spielen die Zebra-Talente bei Bayer Leverkusen und damit beim direkten Tabellennachbarn. Weber freut sich auf den Vergleich: „Es ist großartig, dass wir uns wöchentlich gegen solche Kaliber messen können. Das hilft den Jungs bei ihrer Entwicklung. In Sachen Willen, Einstellung und Mentalität macht das Team schon einen guten Job.“

Alexander Weber, hier mit Torhüter Noah Pelzer, hat immer einen guten Tipp für seine Jungs parat.
Alexander Weber, hier mit Torhüter Noah Pelzer, hat immer einen guten Tipp für seine Jungs parat. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Während die A-Junioren am Wochenende spielfrei haben, steht für die B-Junioren in der DFB-Nachwuchsliga am Samstag (11 Uhr) ein Heimspiel gegen den Wuppertaler SV auf dem Programm. Trotz arger Personalsorgen soll es einen vollen Erfolg geben. Im Hinspiel setzte es, beim bislang schwächsten Auftritt überhaupt, eine 1:3-Niederlage.