Duisburg. Mit einem bemerkenswerten Comeback erreicht ELF-Meister Rhein Fire erneut das Finale. Das sagt Max Paatz über das mitreißende Spiel.

Das war knapp. 21 Sekunden vor dem Ende glich Kicker Sebastian van Santen die Partie aus. Dann fing Till Janssen in der Overtime einen Pass des gegnerischen Quarterbacks Reilly Hennessey in der eigenen Endzone ab, ehe Tightend Florian Eichhorn den Pass zum siegbringenden Touchdown fing und Rhein Fire, den aktuellen Meister der European League of Football, abermals ins Finale führte. 29:23, Verlängerung, Interception. Das sind die Dinge, die sich die Fans noch in ein paar Jahren nach dem Halbfinalsieg bei Stuttgart Surge erzählen. Fires General Manager Max Paatz machte aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Jede Woche brauche ich das nicht!“, sagte er mit einem Lachen.

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„Ich hatte nie Zweifel daran, dass wir das Spiel noch gewinnen können“, sagt Paatz. „Ich weiß einfach um die Qualität und den Charakter der Mannschaft.“ Freilich gehört im Sport zu allem Können auch das nötige Glück dazu. Und manchmal auch ein wenig Hilfe von Freunden. Oder in diesem Fall: von den mitgereisten Fans. „Es hat wie aus Kübeln gegossen“, beschreibt Paatz die Wetterlage. Immer wieder flutschte der Ball weg, die Receiver hatten ihre Handschuhe ausgezogen, um etwas besser zugreifen zu können. Und doch: Irgendwie mussten die Bälle getrocknet werden. „Fans haben uns alles mögliche zugeworfen, damit uns das gelang“, erklärt Paatz. Und mit vereinten Kräften zog Rhein Fire schließlich ins Finale ein. Gespielt wird am Sonntag, 22. September, um 15.30 Uhr in Gelsenkirchen. Gegner sind die Vienna Vikings nach einem 47:31-Erfolg gegen die Paris Musketeers.

„Ich bin der festen Überzeugung, dass die beiden besten Mannschaften Europas in diesem Endspiel aufeinandertreffen.“

Max Paatz
General Manager von Rhein Fire

„Ich bin der festen Überzeugung, dass die beiden besten Mannschaften Europas in diesem Endspiel aufeinandertreffen“, sagt Paatz. „Seitdem die Vikings in der ELF sind, gehören sie zu den Spitzenteams, haben 2022 die Meisterschaft gewonnen und waren über viele Jahren zuvor in Österreich ein herausragender Club.“ Doch auch von Halbfinalgegner Stuttgart Surge hält Paatz eine Menge. „Das ist ein hervorragend gecoachtes Team. Jordan Neuman gehört zu den besten Trainern der ELF.“ In der Summe heißt es: Nun wird es endlich spannend. „Ergebnisse wie ein 90:0 und ein Spielabbruch zur Halbzeit, weil der Gegner nicht weiterspielen will, schaden der Liga. Und daran muss die ELF arbeiten. Das ist die größte Baustelle.“

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Im nun anstehenden Finale bleibt die Vielseitigkeit des Teams der große Pluspunkt. Tim Sauerland fing den zweiten Touchdown, Florian Eichhorn den entscheidenden. Das sind gute Spieler, aber nicht die, die an sich zu erwarten wären. „Wir haben tolle Spieler und einen hervorragenden Offensive Coordinator Andrew Weidinger, der immer für Überraschungen gut ist“, sagt Paatz.