Duisburg. Jürgen Dietz, Chef von Duisburg-Sport, erklärt die Planungen für den Neubau. Im besten Fall könnte die Halle zügig realisiert werden.

Die Nachricht, die die Gerüchte bestätigte, schlug ein wie eine Bombe: Duisburg soll nach über 53 Jahren eine neue Eissporthalle bekommen. Am 23. September wird der Stadtrat darüber entscheiden, ob eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben wird. Jürgen Dietz, der Betriebsleiter von Duisburg-Sport ist guter Dinge, dass dies alles wie geplant gelingt. „Wir verspüren große Unterstützung auch seitens der Politik“, erklärt er.

„Außerdem leistet der EVD seit Jahren hervorragende Nachwuchsarbeit mit hunderten Kindern und Jugendlichen.“

Jürgen Dietz
Betriebsleiter von Duisburg-Sport

Der Hintergrund ist klar: Die bislang bestehende Eissporthalle, die nach einer ersten Laufzeit zu Weihnachten 1970 im Frühjahr 1971 offiziell eingeweiht wurde, kann in ihrem jetzigen technischen Zustand nicht weiterbetrieben werden. Ursprünglich war eine Sanierung geplant. Doch schnell wurde klar – die Stadt Duisburg bezifferte den Aufwand letztlich auf 23,2 Millionen Euro. Und das, ohne die ebenfalls handlungsbedürftige Gebäudehülle dabei berücksichtigt zu haben. Der Bedarf ist aber groß. „Eishockey ist die Sportart in Duisburg, die die meisten Zuschauer nach dem MSV anlockt“, erklärt Dietz. Außerdem leistet der EVD seit Jahren hervorragende Nachwuchsarbeit mit hunderten Kindern und Jugendlichen. Auch der Schulsport spielt eine Rolle und ganz einfach die Chance für unsere Bürgerinnen und Bürger, Eissport zu betreiben.“

Weitere Artikel:

Da eine neue Eissporthalle auch die Chance bieten würde, diese Arena als Mehrzweckhalle für weitere Veranstaltungen zu nutzen, war die Idee schnell geboren, eine neue Halle zu bauen. „Das Beispiel anderer Eissporthallen, die in jüngster Zeit gebaut worden sind, zeigt, dass dafür eine Summe von 40 bis 50 Millionen Euro nötig ist“, so Dietz. Die Machbarkeitsstudie, die der Rat nun in Auftrag geben könnte, soll zeigen, ob der Kostenrahmen eingehalten werden kann und die Baumaßnahmen an Ort und Stelle umsetzbar sind. „Ein renommiertes Planungsbüro würde die Studie übernehmen“, erläutert Dietz.

Innerhalb von drei Monaten könnte diese Studie fertiggestellt sein. Wie schnell der Stadtrat danach einen Neubau tatsächlich beschließen könnte, hängt auch davon ab, was die Studie ergibt. „Wenn alles schnell geht, könnten wir praktisch sofort nach einem Beschluss mit den Baumaßnahmen beginnen. Im optimistischsten Fall könnten wir bis Ende 2026 fertig werden“, so Dietz.

Kontakt zum früheren DEB-Präsidenten Franz Reindl

Damit die Planung optimal durchgeführt werden kann, haben sich Dietz und seine Mitarbeiter bereits mit „kompetenten Menschen aus dem Eishockey“ in Verbindung gesetzt. Namentlich: „Mit dem früheren Präsidenten des Deutschen Eishockey-Bundes, Franz Reindl.“ Reindl ist inzwischen für die International Icehockey Federation tätig und beschäftigt sich unter anderem mit dem Neubau von Eissporthallen. „Wir haben bereits wichtige Ratschläge und Informationen bekommen, die helfen, Fehler zu vermeiden.“

Die neue Eissporthalle soll eine Kapazität von circa 5000 Zuschauern haben und zwei große Eisbahnen beherbergen. Letzteres würde für die Nachwuchsarbeit der Füchse einen riesigen Sprung nach vorne bedeuten und ermöglichen, dass der EVD die vollen fünf Sterne zur Bewertung der Nachwuchsarbeit bei DEB angehen könnte, was mit Fördergeldern verbunden wäre. Die neue zweite Eisbahn würde nach den aktuellen Ideen als erstes auf dem Bereich des jetzigen VIP-Parkplatzes entstehen. Sie wäre mit entsprechenden Vorbereitungen die mögliche Ausweichspielstätte während des Abrisses der alten und des Baus der neuen Eishalle.

Ein Leuchtturmprojekt mit überregionaler Ausstrahlungskraft

Auch bei einer Sanierung würde die alte Eissporthalle die nächsten 30 Jahre nicht überstehen. Hier hätten wir eine langfristige Lösung, die ein Leuchtturmprojekt wäre und überregionale Ausstrahlkraft hätte“, so Dietz. Die bisherige Planung einer Sanierung wurde inzwischen gestoppt, dafür gestellte Förderanträge zurückgezogen, die bislang zudem noch nicht bewilligt waren. Denn das Ziel scheint klar: Duisburg soll eine neue Eissporthalle zu kommen. Dietz: „Das ist die zukunftsfähigste Lösung.“