Duisburg. Vor 12.580 Fans in Duisburg gewinnt der Meister der ELF auch das letzte Punktspiel der Saison. Direkt ins Halbfinale geht‘s aber nicht.

Rhein Fire befindet sich seit Wochen in starker Form. Der amtierende Meister gewinnt seine Spiele in der European League Football nicht nur – er dominiert sie und lässt bereits meist zur Halbzeitpause keine Zweifel aufkommen. Das war im letzten Punktspiel der Saison 2024 gegen Berlin Thunder nicht anders. Mit 33:7 lagen die Rheinländer bereits nach zwei Vierteln vorne. Letztlich wurde es vor 12.580 Zuschauern ein 47:14 (13:0, 20:7, 7:0, 7:7)-Erfolg. Und dennoch zeichnete sich schon zu diesem Zeitpunkt ab, dass der Champion wohl nur als drittbester Gruppensieger über die Ziellinie gehen dürfte, da die Stuttgart Surge bereits am frühen Sonntagnachmittag mit 56:0 gegen die nach wie vor völlig überforderten Barcelona Dragons gewonnen hatten.

Start in Wild-Card-Runde wahrscheinlich

Da hätte Rhein Fire sein Heimspiel schon mit mehr als 64 Punkten Unterschied gewinnen müssen, um zumindest bis zur kommenden Woche, wenn das Team von Jim Tomsula spielfrei sein wird, ein besseres Punktverhältnis als die Schwaben zu haben. Nun aber reicht den Stuttgartern am kommenden Samstag jeder noch so knappe Sieg beim Underdog aus der Schweiz, den Helvetic Mercenaries, um sich den zweiten Direktplatz im Halbfinale zu sichern. Das dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gelingen. Daher muss Fire am 31. August oder 1. September in der so genannten Wild-Card-Runde in einem Heimspiel ran, um sich für das Halbfinale zu qualifizieren.

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Auf dem Feld war schnell klar, dass die Gastgeber in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena einen sicheren Sieg einfahren würden. Schon der erste Angriff der Partie wurde mit einem Touchdown von Glen Toonga abgeschlossen. Fire spielte in der Offensive variabel, schickte die Berliner mitunter mit Play-Action-Spielzügen – also einem angetäuschten Laufspielzug, der dann doch zu einem Pass führte – in die falsche Richtung. Das wurde beinahe mit einem spektakulären Touchdown durch Kelvin McKnight belohnt, der einen Pass in der Endzone in der Luft mit den Händen um den Verteidiger herum fing, dann aber die Beine nicht mehr innerhalb des Spielfelds auf den Boden brachte. Kurze Zeit später holte er dann aber doch noch die sechs Punkte.

Zu viele Fehler im zweiten Viertel

Beim Stand von 23:0 leistete sich Fire dann aber einen Fauxpas. Den Kickoff nach einem Field Goal von Kicker Sebastian van Santen trugen die Gäste zum Touchdown zurück in die Endzone. Danach erlaubten sich die Hausherren plötzlich erstaunlich viele Fehler und Fouls. Gegen Ende des zweiten Viertels packten die Rheinländer aber doch noch einen Touchdown und ein Field Goal oben drauf. Letzteres nur Sekunden vor der Pause, weil sich Berlin eine Passbehinderung geleistet hatte.

Die Fans von Rhein Fire brennen für ihr Team: Zum letzten Punktspiel vor den Play-offs kamen 12.580 von ihnen nach Duisburg.
Die Fans von Rhein Fire brennen für ihr Team: Zum letzten Punktspiel vor den Play-offs kamen 12.580 von ihnen nach Duisburg. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Noch Fragen? Wenn ja, räumte Marloshawn Franklin diese nur Sekunden nach dem Wiederbeginn wieder aus. Er fing einen Pass des Berliner Quarterbacks Jakeb Sullivan ab. Kurz darauf lief Glen Toonga in die Endzone. Touchdown nach nur 49 Sekunden. Zu Beginn des Schlussviertels verbuchte Toonga schließlich noch seinen 30. Rushing Touchdown in dieser Saison. Eine bemerkenswerte Marke.

Touchdowns: Glen Toonga (4), Kelvin McKnight, Justin Schlesinger; Field Goals und Extrapunkte: Sebastian van Santen (2/5).