Duisburg. Der Sportverein von der Duisburg-Krefelder Stadtgrenze erhält Fördermittel von Land und Stadt. Damit sollen Modernisierungen erfolgen.

Gute Nachrichten sind für Sportvereine in diesen Tagen eine Seltenheit. Das was, in der vergangenen Woche bei der TuS Mündelheim ins Postfach trudelte, fällt aber eindeutig in diese Kategorie. Der Klub von der Duisburg-Krefelder Stadtgrenze erhielt die positive Rückmeldung, dass der Förderantrag zur Erweiterung und Modernisierung der Gebäude auf der Platzanlage am Rheinheimer Weg bewilligt wurde. Aus dem Landesförderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ gibt es 507.000 Euro für die TuS; zusammen mit dem schon bewilligten Zuschuss der Stadt Duisburg fließen insgesamt etwa 550.000 Euro aus öffentlichen Töpfen.

„Es ist kaum zu glauben“, schreibt der TuS-Vorsitzende Rainer Stolzenberg in einer Informationsmail an seine Mitglieder. Die positive Überraschung, mit einem derartigen Betrag planen zu können, speist sich auch aus der Erinnerung daran, wie die ganze Planung mal angefangen hatte. „Es ging damit los, dass unsere zwei Kabinen auf der Anlage aus allen Nähten platzten“, so Stolzenberg. Vier Männermannschaften, das Frauenteam, der Nachwuchs, am Spieltag natürlich immer noch die jeweilige Konkurrenz – das war immer eine ganz enge Geschichte. Der erste Gedanke: zwei Kabinen dazubauen.

Neue Umkleidekabinen sollen entstehen

Das war die einfache Variante. „Dann haben wir aber gesagt: Lasst uns groß denken und überlegen, was wir tun würden, wenn wir ausreichend Geld hätten“, erinnert sich der Klubchef. Er und seine Vorstandskollegen bekamen dann auch schnell einige Ideen zusammen. Allen voran: Gleich alle vier Kabinen, die es am Ende sein sollten, komplett neu bauen – inklusive Duschen. Ein Blick ins Vereinsgebäude belegt: Hier ist die Zeit stehen geblieben. Der derzeitige Zustand ist wahrlich kein Aushängeschild, auch und gerade für Eltern, die ihren Nachwuchs irgendwann, wenn es die Pandemielage erlauben würde, wieder zum Kicken bei der TuS schicken sollen.

Klein, aber nicht mehr ganz so fein: Das Vereinsheim der TuS am Rheinheimer Weg soll bald in neuem Glanz erstrahlen.
Klein, aber nicht mehr ganz so fein: Das Vereinsheim der TuS am Rheinheimer Weg soll bald in neuem Glanz erstrahlen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Alles war dies aber noch nicht. Die Umkleiden sollten auch energetisch modernisiert werden, einschließlich einer Photovoltaik-Anlage. Die derzeit bestehenden Kabinen würden entkernt und sollten als Geschäftsstelle sowie als Schulungs- und Aufenthaltsraum eine neue Nutzung erfahren. Auch eine neue Toilettenanlage mit barrierefreiem WC kam auf den Wunschzettel. Das neben der Fußballanlage beheimatete Tennisklubhaus soll eine Dachreparatur erhalten; dort sind zudem die Erneuerung des Grillplatzes sowie der Fäkalienhebeanlage vorgesehen.

Hilfe beim Stellen des Antrages erhielt der Verein vom Stadtsportbund, allen voran durch die 2. Vorsitzende Susanne Hering und den stellvertretenden Geschäftsführer Christoph Gehrt-Butry. „Sie haben uns da sehr unterstützt“, so Rainer Stolzenberg. Es mussten unter anderem auch Belege angeführt werden, dass der Verein die notwendigen 20 Prozent des Gesamtbetrages als Eigenkapital in den Prozess einbringen kann. Dies war letztlich kein Problem, wobei sich der finanzielle Kurs der Vereinsführung in den vergangenen Jahren ausgezahlt hat. „Wir haben gespart“, bringt es Rainer Stolzenberg auf einen kurzen Nenner. „Ich bin dafür in den letzten drei Jahren sicher oft verflucht worden, wenn es um eventuelle Ausgaben ging. Aber nun ist es so, dass wir die ganze Sache absolut seriös kalkulieren konnten und keine Luftschlösser bauen mussten.“

Letzte Gespräche mit der NRW-Bank

Das Konzept scheint die entsprechenden Menschen an den Schalthebeln der Landesregierung überzeugt zu haben – wobei noch eine ganz kleine Hürde zu überwinden ist. „Wir befinden uns in Gesprächen mit der NRW-Bank, um die letzten noch offenen Punkte abzustimmen, die für die endgültige Bewilligung und Freigabe der Zahlungen erforderlich“, so der TuS-Vorsitzende.

Dann aber soll möglichst schnell ans Werk gegangen werden. Im Juni oder Juli soll der Baubeginn sein, die Arbeiten selbst würden vermutlich drei bis vier Monate dauern. „Es wäre schön, wenn alles vor dem nächsten Winter bezugsfertig wäre. Das ist natürlich ein ambitioniertes Ziel“, so Rainer Stolzenberg. Er und der Technikvorstand Fußball Markus Fuchs, der bei den planerischen Aktivitäten federführend ist, hoffen, dass dann nach dem Corona-Jahr 2020, in dem fast alle Festlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der TuS ausfallen mussten, wenigstens ein zünftiges Richtfest gefeiert werden kann.

>>> INFO: Programm „Moderne Sportstätte 2022“

Mit dem Programm „Moderne Sportstätte 2022“ werden Investitionsmaßnahmen zur Modernisierung, Instandsetzung, Sanierung, Ausstattung, Entwicklung, zum Umbau und Ersatzneubau von Sportstätten und -anlagen gefördert. Insgesamt 300 Millionen Euro stehen im Rahmen des Programms zur Verfügung, mit dem der Sanierungsstau deutlich reduziert werden soll.

In Duisburg profitierten zuletzt unter anderem die Fußballer von Hamborn 07, der Duisburger Reiterverein 64 und der Kanu-Club Rheintreue Homberg von dem Programm.